Campingpark Lüneburger Heide 2024_09

And up goes the Luzie!

Ich mache um 13:00 Uhr Feierabend. Es ist Donnerstag und wir möchten erneut ein verlängertes Wochenende auf dem Campingpark Lüneburger Heide verbringen.
Tina hat heute schon frei und hat die letzten Einkäufe für Lea gemacht, die sich auf eine sturmfreie Bude freut.
Sie sattelt Fila und läuft mit ihr noch ein Mittagsrunde. Wir treffen uns dann auf dem Lidl-Parkplatz in der Nähe.
Ich raffe die letzten Taschen und Sachen und verstaue diese im Auto. Dann sammle ich Tina und Fila auf dem Parkplatz ein. Wir fahren zu Kai-Uwe und holen ihn aus seinem Domizil.
Unser Camper-Navi informiert uns, dass die A7 gesperrt ist. Mist, dort müssen wir eigentlich entlang. Aber – mit einem Blick auf Google Maps und auf die Navigations-App des ADAC lässt sich keine Sperr-Meldung finden. Wir ignorieren also gekonnt „Uschi“ und fahren munter drauf los. Als wir nachher zur Abzweigung der A7 kommen, wird zwar auf Staugefahr aufgrund einer Baustelle hingewiesen, eine Sperrung ist hier jedoch nicht zu entdecken.

Die Fahrt ist kurz, knapp 1:45 h, und wir kommen gut beim Campingpark an.
Dieses Mal haben wir eine Parzelle etwas „oberhalb“, also nicht direkt in der Nähe des Badesees. Das das Gelände teils etwas abschüssig ist, sammeln sich bei den „unteren“ Plätzen recht schnell Pfützen. Zunächst hatten wir den gegenüberliegenden Platz 22 ins Auge gefasst, haben uns dann aber doch wieder einen XXL-Platz genommen. Parzelle 40 hat auch wirklich eine tolle Größe und bietet eine gepflasterte Terrasse. Dieser Platz gefällt uns richtig gut und wird von uns schon einmal gedanklich für künftige Kurztrips zum Campingpark vorgemerkt.
Das Wetter war heute morgen noch regnerisch. Mittlerweile ist es aber aufgeklart. Wolkenberge türmen sich am Himmel und es sind immer wieder große, blaue Lücken zu sehen. Ein toller Anblick. So können wir auch trocken aufbauen.
Wir ziehen fix das Sonnensegel ein und ich mache noch die Abspannungen. Da die Wetterprognosen weiterhin sehr durchwachsen sind, legen wir auch keinen Teppich aus. Draußen sitzen werden wir wohl dieses Mal nicht. Und falls doch, geht das auch auf der gefliesten Terrasse.
Dann suche ich noch den Stromkasten, um den aktuellen Zählerstand zu fotografieren – so haben wir es nach der Anweisung in der Rezeption das letzte Mal auch gemacht. Es ist aber keiner zu finden. Ich frage unseren Parzellennachbar, der mich informiert, dass in „unserer Reihe“ das nicht erforderlich ist, da der Stromverbrauch direkt in der Rezeption eingesehen werden kann. Ah, o.k..
Ich gehe dann zur Rezeption. Eine Schlange von Campern und Neuankömmlingen steht bereits im Rezeptionshäuschen. Als ich an der Reihe bin, sage ich der jungen Frau: „Wir sind auch da.“ und schließe mich sozusagen meiner Vorrednerin an. Sie guckt erst etwas irritiert, ist dann aber dankbar als ich gleich die Platznummer und Namen hinterherschicke, ebenso, dass wir schon einmal hier waren und ich den Ablauf fürs Ordern der Brötchen etc. kenne. Mit irritierenden Blick schaut sie dann doch wieder auf ihren Computerbildschirm. „Sie haben ein Guthaben bei uns?“, fragt sie. Die Erklärung ist einfach. Bei unserem ersten Aufenthalt hatten wir vergessen die Restzahlung zu machen. Um dieses Mal ganz sicher zu gehen, haben wir uns mehrere Kalendereinträge dafür gemacht und – versehentlich doppelt überwiesen. -Einfach- können wir nicht…
Sie wünscht mir einen schönen Aufenthalt und aktiviert noch den Strom für unsere Parzelle.
Zurück am Wohnwagen schließe ich den bereitliegenden Stecker dann auch für die Stromversorgung an und schalte den Kühlschrank ein.
Jetzt kommt Fila zu ihrem Recht und wir machen eine kleine Platzrunde und sorgen für Bewegung. Da wir auf dem Platz Wiederholungstäter sind, verzichte ich jetzt einmal auf eine nähere Platzbeschreibung. Diese kann man in unserem Reisebericht aus 06/2024 finden.
Nach unser kleinen Runde gibt es für alle etwas zu essen. Wir haben alles für einen Spät-Brunch mitgebracht. Im Anschluss räumen wir noch unsere Sachen in die Staufächer.
Die Sonne lässt sich gerade wieder konstanter blicken. und so laufen wir zu guter Letzt noch eine schöne Runde mit Fila, auch abseits des Platzes, entlang der Felder.
 
Müde und kaputt fallen wir schließlich später in die Betten, Fila wie immer in unserer Mitte. Während wir noch Lesen / im Internet surfen, schnarcht sie schon munter vor sich hin.
In der Nacht setzt der Regen dann ein und der Wind frischt auf. Zum einen ist es gemütlich unter der warmen Decke zu liegen, während der Regen aufs Dach prasselt. Zum anderen kann dies aber auch echt beschissen sein, wenn man auf Toilette muss und das Sanitärhaus dann doch ein paar Schritte entfernt. So ergeht es mir in der Nacht. Ich warte ab, bis der Regen nachllässt und dann heißt es: Fix ein paar Klamotten überwerfen und die Beine in die Hand nehmen und flott zum Sanitärhaus jetten.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne.
Der Wind ist noch stärker geworden, was aber den günstigen Effekt hat, dass sich keine Regenwolken festsetzen.
Wir gehen vor unserer Morgenrunde mit Fila abwechselnd ins Sanitärhaus. Als ich auf Toilette bin, höre ich in der Kabine neben mir munteres Zeitungsrascheln. Da hat sich jemand wohl häuslich eingerichtet….. Sachen gibts…
Mit Fila verlassen wir den Platz und gehen an der Straße entlang Richtung des Naturbäckers. Unsere Brötchen haben wir allerdings gestern bereits online geordert. Die Brötchentüte können wir auf unserem Rückweg in dem kleinen Häuschen beim Schwimmteich abholen. Dort werden ab 8:00 die vorbestellten Brötchen hinterlegt.
Die schönste Mahlzeit im Urlaub ist das Frühstück, das von uns auch immer zelebriert wird.
So auch dieses Mal. Nachdem Mensch und Tier abgefüttert sind, machen wir uns für einen kleinen Ausflug nach Soltau fertig. Soltau ist gerade mal 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Das wiederum freut Fila, die Autofahren immer noch so semi-gut findet.
Wir steuern einen Parkplatz an, den wir uns bei Google herausgesucht haben, der in der „City“ liegt. Soltau überrascht uns mit einer wirklich schönen Fußgängerzone, die wir gar nicht erwartet hätten. Das Wetter ist nach wie vor trocken und auch mal sonnig. Allerdings pfeift der Wind ganz schön, so dass die Außenplätze der Cafes und Restaurants nicht belegt sind. Auch wir haben keine Lust irgendwo zu verweilen. So nehmen wir auf unseren Gang durch Soltau noch etwas Kuchen für später mit.
Zurück am Platz machen wir uns dann auch gleich einen Kaffee und vertilgen die Backerzeugnisse.
Heute ist auf dem Platz ein großes Kommen. Wir sehen immer wieder Neuankömmlinge, bewaffnet mit einem Platz-Plan durch die Reihen laufen. Da es auf dem Platz eine Einbahnstraßenregelung gibt, kommen die meisten Gespanne und Wohnmobile auch bei uns vorbei.
Als Tina aus dem Fenster schaut, stutzt sie auf einmal. Sie sieht mich an und meint: „Da braucht jemand Hilfe“.
Unserem Parzellennachbarn von quer gegenüber hat es sein Vorzelt auf den Wohnwagen geweht. Zum Glück hat auch er ein Luftvorzelt, ansonsten hätte es bestimmt einigen Schaden gegeben.
Ich mach mich auf , um zu helfen. Als ich am dort am Wohnwagen ankomme, will gerade ein Streit der Eheleute entflammen. Wie sich herausstellt, wollten die Beiden das Vorzelt schon abbauen, obwohl sie erst am Montag abreisen. Durch den mittlerweile stark böigen Wind, hat das Vorzelt so dermaßen laute Geräusche gemacht, dass die Beiden in der letzten Nacht nur schlecht schlafen konnten. Der Fehler, der jetzt passiert ist, liegt darin, dass sie erst die ganzen Heringe gelöst haben und nicht erst die Luft aus dem Zelt gelassen haben. So konnte eine Windböe das Zelt auf links krempeln, bzw. aufs Wohnwagendach legen.
Wir öffnen zunächst die Luftablässe und holen dann das Zelt vorsichtig vom Dach des Wohnwagens. Das Material hat zum Glück keinen Schaden genommen. Beim Herausziehen aus der Kederschiene helfe ich dann noch. „Er“ krabbelt unters Zelt und gibt „ihr“ Anweisungen zu schieben. Ich ziehe am Auslass der Kederschiene.
Ein RUMMS ist zu hören. Ich schiebe das Zeltmaterial zur Seite, um zu sehen, was das war. Er kommt mir schon entgegengekrabbelt und meint, ihn hätte es von der kleinen Drei-Stufen-Leiter gehauen. Ich überlege, ob ich fragen soll, was er denn auf der Leiter wollte, lasse es dann aber. Man muss nicht alles wissen. Nachdem das Zelt komplett aus der Keder gezogen ist, breiten wir es noch auf dem Boden aus. Tatsächlich sind keine Beschädigungen zu erkennen, Schwein gehabt. Ich helfe noch beim Zusammenlegen und mache mich dann mit ein paar Dankesworten im Gepäck wieder auf zu meinem wartenden Kaffee.
Der Wind zerrt auch an unserem Sonnensegel ganz schön. Unsere Schraubheringe halten zwar bombenfest, aber wir spannen sicherheitshalber doch noch ein Sturmband über das Sonnensegel und befestigen dieses mit zwei großen, robusten Schraubheringen. Sicher ist sicher.
Als wir gerade fertig sind, kommt noch unser Parzellennachbar vorbei. Von ihm erhalen wir den Tipp, dass man die Abspannbänder etwas eindrehen sollte, dann flattern diese nicht so im Wind und machen keine „Knattergeräusche“ mehr. Bislang waren uns eigentlich keine Störgeräusche aufgefallen. Als wir aber später von unsererr Fila-Runde zurückkommen, gibt das eine Band tatsächlich Geräusche von sich. Die Gelegenheit den Camping-Hack einmal auszuporbieren. Und tatsächlich – nachdem das Band etwas eingedreht ist, ist nichts mehr zu hören. Wieder etwas gelernt.
Heute ist uns nach italienischer Kost. Tina bestellt online Pizza to go in einem Laden in Schneverdingen und ein paar Pizzabrötchen.
Die Qualität der Pizza ist ganz o.k., kennen wir aber auch besser.
Aufgrund des sehr wechselhaften Wetters holen wir unsere Spiele hervor und machen ein Exit-Game. Es hat auch etwas gemütliches im kuschligen Wohnwagen ein Spiel zu spielen und wir haben zum Glück immer ausreichend Spiele dabei.
Campingpark Lüneburger Heide

Zum Abend wird es dann auch merklich kühler, so dass wir zumindest kurz einmal die Heizung anwerfen, um Kai-Uwe etwas aufzuheizen. In der Nacht gibt es immer mal wieder einen Schauer, aber der Wind lässt allmählich nach.
Am nächsten Morgen haben wir überwiegend blauen Himmel. Wir haben alle heute etwas länger geschlafen und sind froh, die Morgenrunde bei recht schönen Wetter begehen zu können.
Auf dem Rückweg holen wir wieder die vorbestellten Brötchen aus dem Häuschen am Schwimmteich ab und zelebrieren dann wieder unser Frühstück.
Als wir dann abwechselnd zum Duschen gehen, treffen wir auf einen jungen Mann, der gerade das ´Bauernbad´ reinigt. Tina, die als Erste zum Duschen gegangen ist, will gerade auf das andere Sanitärhaus ausweichen, um ihm nicht im Weg zu sein, da wird sie von ihm sehr nett und zuvorkommend informiert, welche von den großen Familienbädern bereits wieder genutzt werden können. Ein Maß an Freundlichkeit, das nicht überall selbstverständlich ist und unseren positiven Eindruck des gesamten Campingplatzpersonals noch einmal bestätigt. Wir finden das ganz prima.
Tina macht sich dann auf den Weg zum Outletcenter nach Soltau. Wo man schon mal in der Nähe ist….
Ich nutze die Zeit, um unseren kleinen Reisebericht zu formulieren. Fila macht es sich auf unserem Bett gemütlich und schnarcht nach Sekunden fröhlich vor sich hin. Jedem das seine.

Während ich gemütlich vor mich hin tippe, fahren ein ums andere Mal wieder Neuankömmlinge mit ihren Gespannen oder Wohnmobilen bei uns vorbei. So langsam wird es etwas frisch und ich mache mir die Heizung etwas an. Dann sind die letzten Zeilen getippt und es wird auch Zeit, dass Fila zu ihrem Recht kommt. Als wäre es abgesprochen, fährt just meine Shopping-Queen vor. So können wir die Runde zusammen laufen.

Nach der Fila-Runde machen wir ein Reste-Essen. Die Pizzabrötchen von gestern machen wir im Omnia warm. Es finden sich noch Paprika, Karotten und Gurke, die mit einem Dip gleich noch besser schmecken. Mit anderen Dingen, die wir noch im Kühlschrank finden, steht dann schon bald unser Cross-Over-Menu bereit. Auch mal lecker.

Zum Abend wird das Wetter wieder ziemlich regnerisch. Wir beschließen das Sonnensegel auf gut Glück bis morgen stehen zu lassen und hoffen auf einen trockenen Vormittag.

Unsere Hoffnung wird nicht getrübt. Es ist recht kühl, aber die Sonne zeigt sich immer mal wieder. Nachdem wir geduscht haben, gehen wir mit Fila die Morgenrunde und sammeln auf dem Rückweg wieder die bestellten Brötchen ein. Nach der morgendlichen Stärkung geht es dann ans Verpacken unserer Sachen. Zuletzt bauen wir unser Sonnensegel ab, das tatsächlich nur noch an einigen Stellen mit einem Handtuch trocken gemacht werden muss. Es kann ja auch mal klappen.

Als alles verstaut ist, ziehen wir die Stützen ein und der Mover wird in Position gebracht.

*Piep, piep, piep…* tönt es von der Mover-Fernbedienung. Na toll, gehen die Batterien zur Neige? Das Ein- und Ausschalten der Fernbedienung bringt nur kurzen Erfolg, schon piept sie einen wieder an – und der Mover kommt zum Stillstand.
Aber – wer ist immer gut vorbereitet und hat somit auch Ersatzbatterien im Gepäck?? Genau, wir nicht!

Ich laufe zur Rezeption in der Hoffnung dort ein paar Batterien kaufen zu können. Und wieder einmal haben wir Glück. Ein einsames Batteriepäckchen in der richtigen Größe wartet geradezu darauf, von mir gekauft zu werden. Wieder einmal Schwein gehabt.

Zurück bei Kai-Uwe wandern die Batterien dann flott in die Fernbedienung, die dann – endlich zufrieden – keinen Muchs mehr von sich gibt. Geht doch.

Die Heimfahrt verläuft wieder entspannt und ereignislos – Stau gab es nur auf der Gegenfahrbahn.

Unser Platz-Fazit ist eigentlich das Gleiche, wie bei unserem ersten Besuch. Daher verweisen wir einfach auf den vorherigen Bericht. Das lange Wochenende tat uns sehr gut und wir fühlten uns wieder einmal wohl auf dem Campingpark. Sicherlich werden wir uns hier auch in Zukunft wieder für einen Kurztrip blicken lassen.

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