Abfahrtstag.
Obwohl wir Kai-Uwe schon in seinen Winterschlaf gebracht haben, starten wir heute noch einmal zu einem Campingplatz.
Der Campingplatz Friesensee stand für 2024 auf unserer Liste. Leider haben wir ihn zeitlich nicht unterbringen können. Kurzerhand macht sich meine Holde selbst ein Geburtstagsgeschenk und bucht eine Sealodge auf dem Campingplatz – prima Idee.
Und so machen wir uns am Freitag nach getaner Arbeit auf den Weg. Leider ist das Wetter grau in grau und es nieselt immer mal wieder. Egal, wir machen das Beste daraus.
Fila bekommt sicherheitshalber ihr Reisemedikament, wir werden knapp 3 Stunden unterwegs sein. Doch da haben wir die Rechnung ohne den Hund gemacht. Kaum tritt sie aus der Haustür erbricht Fila ihr Frühstück (mitsamt der Medis). Na großartig… Wir hoffen mal, dass da nur „etwas quer saß“ und sie jetzt nicht anfängt, somatoforme Züge in Bezug auf das Reisen zu entwickeln. Laut Streckenübersicht sind wir aber auch hauptsächlich auf der Autobahn und auf der Bundesstraße unterwegs, ohne viel Gekurve und Schnickschnack – wird schon gutgehen.
Nach etwas über 3 Stunden kommen wir an. Natürlich habe ich auf der Autobahn (mal wieder) die falsche Abzweigung genommen, trotz Navi. Das ist bei mir wie Ebbe und Flut…. , unvermeidlich. Der Fehler ließ sich zum Glück mit einer nahen Ausfahrt und der folgenden „Rückfahrt“ schnell wieder ausbügeln.
Vorgelagert des Platzes ist ein großer Bereich, wo geparkt werden kann. Vor dem Rezeptionsgebäude befinden sich ein paar Spuren für Kurzaufenthalte.
Dort stellen wir auch kurz den Wagen ab und ich gehe hinein, um uns anzumelden. Hier treffe ich auf zwei nette, junge Damen, die mich unisono begrüßen. Das klingt fast wie geprobt 🙂 .
Die Anmeldung geht fix und ich gehe mit ein paar erhaltenen Informationen zurück zum Auto.
Tina möchte Fila etwas Bewegung ermöglichen und läuft mit ihr zur Sealodge. Ich fahre voraus, durch die Schranke mit Kennzeichenerkennung, entlang der Stellplätze und dann in den Bereich, wo auch die Lodges stehen. Vor der Sealodge ist direkt ein Parkplatz. Prima.
Die Sealodge wird mittels eines Zahlencodes geöffnet, den wir vorher übersandt bekommen haben. Ich tippe den Code mehrmals ein – es passiert nichts. Irritiert rufe ich mir die E-Mail noch einmal auf, um zu schauen, ob ich bei den Zahlen etwas durcheinander bekommen habe. Nein, habe ich nicht. ABER ich entdecke, dass man die Ziffernfolge mit „#“ bestätigen muss.
Ich gebe noch einmal langsam die Ziffern ein und bestätige mit Raute. Der Taster leuchtet grün, die Tür lässt sich aber nicht öffnen.
Tina und Fila haben mich mittlerweile erreicht. Sie schaut mit mit diesem „Zu-blöd-um-die-Tür-zu-öffnen-?-Blick“ an.
Wir versuchen es noch einmal. Die Tür bleibt zu.
Es hilft nichts, ich rufe bei der Rezeption an und teile mit, dass wir nicht hinein kommen. Die Mitarbeiterin teilt mir mit, dass es bei der Lodge tatsächlich technische Probleme gibt und sie vergessen hat, mir den Schlüssel mitzugeben. Ein bisschen erleichtert fahre ich also noch einmal zur Rezeption und nehme den Schlüssel, begleitet von mehrfachen Entschuldigungen, entgegen.
Wir betreten die Lodge und schauen uns die Aufteilung an. Vom Eingang aus rechts ist das Schlafzimmer gelegen. Geradeaus geht man auf das Bad mit Dusche zu. Den Flur entlang auf der rechten Seite ist ein weiteres Zimmer mit zwei Betten. Gegenüber ist die Küchenzeile. Der Flur mündet im Wohnzimmer mit einem gemütlichen Sofa samt Tisch und einer Essecke (Hockerstühle mit entsprechendem Tisch). Sobald wir die Vorhänge beiseitegeschoben haben, sehen wir den Panorama-Blick auf den See, den unsere Terrasse bietet. Wirklich sehr schön eingerichtet.
Wir holen die Sachen aus dem Auto und richten uns ein. Traditionell wollen wir uns dann erst einmal einen Kaffee machen. Der Wasserkocher wird gefüllt, der Stecker in die Steckdose gesteckt und – die Lichter gehen aus….
O.k., wo ist die versteckte Kamera?
Oder macht der Freitag, der 13, heute seinem Namen alle Ehre?
Wieder rufe ich bei der Rezeption an – man kennt sich ja bereits – und schildere den Stromausfall. Da der Sicherungskasten in einem verschlossenen Schrank steckt, wird ein Techniker angekündigt. Dieser bringt sicherheitshalber auch gleich einen neuen Wasserkocher mit.
Es dauert auch nicht lange, da klopft es an der Tür. Der Techniker schaltet die Sicherung wieder ein und bittet mich, den Wasserkocher noch einmal in die Steckdose zu stecken. Kein Problem. Klick, bumms, Licht wieder aus.
So ist der Übeltäter identifiziert und wir erhalten auch gleich einen Ersatz, der bei der Inbetriebnahme die Lichter auch anlässt.
Im zweiten Anlauf schmeckt der Kaffee auch. Einen Teil des Sofas haben wir mit Filas Decke abgedeckt und schon bald lümmelt sie sich neben uns. Ihr gefällt es hier anscheinend auch.
Viel passiert heute nicht mehr. Ich fahre noch fix zu Netto. Der Markt ist nur etwas über einen Kilometer entfernt und so schnell zu erreichen. Ich hole noch Tee, Milch, Knabberzeugs und etwas zum Abwaschen. In der Lodge haben wir nichts gefunden. Wir gehen später mit Fila noch ein bisschen am Platz entlang und machen ein leckeres Abendbrot mit den mitgebrachten Dingen.
Abends lümmeln wir uns auf die Couch. Bei unserer Runde sind wir noch einmal bei der Rezeption entlanggegangen. Diese hatte jedoch bereits seit 16:00 Uhr geschlossen. Wir haben festgestellt, dass unsere Heizung etwas schwach auf der Brust ist und wollten Bescheid sagen. Das machen wir dann morgen.
Den TV machen wir auch noch an. Amazon Prime ist hier auch installiert. Wie wir feststellen, hatte sich „Isabell“ hier eingeloggt. Prima, so können wir die Prime-Inhalte nutzen. Ob Isabell die Kennung des Platzes oder eines Gastes ist, wissen wir nicht. Wir nehmen es aber dankbar an.
Traditionell gucken wir „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ – Traditionen sollen ja aufrechterhalten bleiben 🙂 .
Die Nacht in fremden Betten war o.k.. Ich finde die Betten etwas weich und merke meinen Bewegungsapparat. Bin halt auch nicht mehr der Jüngste. Bei der Morgenrunde mit Fila gehen wir an der Rezeption vorbei und holen uns die online bestellten Brötchen ab. Wegen der Heizung sage ich auch gleich Bescheid. Die freundliche Angestellte teilt mir mit, dass der Techniker gegen 10:00/10:30 Uhr erwartet wird und dann gleich vorbeikommen wird. Prima.
Wir setzen unseren Weg fort und laufen einmal um den See. Hier kommen wir zunächst noch in den Bereich für die Wohnwagen/Wohnmobile, die ihre Plätze mit Privatsanitär am See oder in 2. Reihe haben. Wirklich sehr schön. Mit Kai-Uwe werden wir das nächstes Jahr auch ausprobieren.
Der weitere Weg über die Wiesen um den See herum ist mit Rindenmulch ausgestreut. An einigen Stellen ist es aufgrund des anhaltenden, feuchten Wetters schon etwas matschig, aber trotzdem gut zu begehen. Wir kommen auch am Hundestrand vorbei. Dieser ist eingezäunt und hier können sich die Wasser-begeisterten Fellnasen ordentlich (im Sommer) austoben. Überhaupt stellen wir fest, dass es einige Hundetüten-Spender und ausreichend Mülleimer über den Platz verteilt gibt. Wirklich prima.
Zurück in unserer Lodge genießen wir das Frühstück mit Blick auf den See. Die Qualität der bestellten Brötchen ist o.k.. Es ist wirklich schade, dass man mittlerweile kaum noch auf echtes Bäckerhandwerk trifft und so gut wie überall nur noch die vom Großhändler gelieferten Teiglinge verkauft werden. Aber genug von der Früher-war-manches-besser-Leier 🙂 .
Da die Lodge einen Backofen hat, wären Aufbackbrötchen auch eine Alternative.
Der Vormittag vergeht, kein Techniker erscheint. Ich rufe noch einmal bei der Rezeption an und erfahre, dass der Techniker aufgehalten wurde und gegen 13:00 Uhr erwartet wird. Ich hinterlasse meine Handynummer, da wir uns nachher zwar auf dem Platzgelände aufhalten, aber auch mit Fila ihre Runde drehen wollen.
Unsere Dusche hat ähnliche Temperaturschwankungen wie unsere Heizung und wechselt mal kurz in den Hallo-wach-Modus oder in die höheren Temperaturen. Aber, alles kein Beinbruch.
In der Reihe der Sealodges, sind wir gerade die einzigen Gäste. Ich nutze daher die Gelegenheit, um ein paar schnelle Aufnahmen mit meiner Drohne zu machen. Ein paar Enten sind auch auf dem See unterwegs und ich beobachte ihr Verhalten, als ich die Drohne starte. Es interessiert sie NULL. Prima. Also, ab auf 70m einen Rundumblick gefilmt und noch einmal entlang der Lodges, fertig.
Gerade als wir uns später mit Fila auf den Weg machen wollen, fährt der Techniker vor. Er stellt die Temperatur der Heizung höher und prüft auch noch einmal die Gasflasche. Ja, sehr zu unserem Erstaunen, teilen sich immer zwei Lodges eine große Gasflasche – Campingfeeling. Die Flasche ist aber ausreichend gefüllt und wir drehen die Heizung hoch. Wir vereinbaren, dass ich mich noch einmal melde, sofern die Heizkraft weiterhin schwächelt. Dann drehen wir mit Fila eine Runde über den hinteren Platzteil.
Leider ist das Wetter heute meist regnerisch, so dass wir auf einen Ausflug nach Wittmund verzichten. Stattdessen holen wir ein Krimi-Spiel hervor und machen es uns gemütlich. Nachmittags fahre ich noch nach Wittmund zum „Asia-Wok“ und hole uns etwas zu essen. Den Eindruck, den ich von Wittmund bekomme ist durchaus positiv. Schade, dass das Wetter nicht mitspielt. Als ich beim Asia-Wok eintreffe, ist meine Bestellung gerade fertig geworden. Prima.
Die bestellten Suppe und Gerichte schmecken wirklich prima. Das Restaurant merken wir uns für unseren zukünftigen Aufenthalt.
Als wir abends am See entlang gehen, herrscht eine schöne Stimmung. Eine Vollmondnacht trifft hier auf den auf einem Floß befindlichen, leuchtenden Weihnachtsbaum. Sieht wirklich prima aus und ist ein paar Fotos wert.
Am nächsten Morgen ist schon der Tag der Abreise gekommen. Normalerweise soll die Abreise bis um 10:00 Uhr erfolgen. Gestern habe ich aber bei der Rezeption noch gefragt, ob wir unsere Abreise bis 12:00 verzögern können – sofern nicht eine Folgebuchung ansteht, oder wir mit der Putzmannschaft ins Gehege kommen. Die Mitarbeiterin hat das kurz gecheckt und konnte mir dann das O.k. dafür geben. Prima.
So können wir den Tag ganz ruhig begehen. Heute sind auch mal ein paar Wolkenlücken am Himmel erkennbar, auch mal schön.
Wir frühstücken nach der Morgenrunde noch einmal ausgiebig und packen dann langsam zusammen. Die Zeit ging wirklich schnell vorbei und wir sind ein bisschen wehmütig, dass das Wochenende schon vorbei ist. Aber – wir werden ja wieder kommen. Mit Fila drehen wir noch eine Abschlussrunde um den See und genießen noch einmal die Ruhe, bevor der hektische Alltag wieder losgeht.
Als die letzten Sachen gepackt sind, fahre ich schon vor zur Rezeption. Tina und Fila laufen nach vorne. Mit der netten Angestellten komme ich noch ins Gespräch. Sie erzählt, was sich seit der Neugründung des Platzes schon alles getan hat und welche Vorhaben noch ausstehen. Der Platz wird ein echtes Schmuckstück werden. Und wenn auch erst einmal die Begrünung wieder da ist, verliert der Platz auch seinen (stellenweisen) „Parkplatzcharakter“. Die Betreiber sind wirklich sehr bedacht, bei allen Stellplätzen Komfort zu bieten. Ich hatte auch bei einer unserer Gassi-Runden einen Blick in das große Sanitärhaus geworfen, welches bei unserem Platzabschnitt steht. Auch hier stellt sich das Wohlgefühl ein. Es ist wirklich schön.
Unsere Campingplatzbewertung
(Wir vergeben 1 bis 5 Sterne. Es handelt sich natürlich um unseren, subjektiven Eindruck – dieses Mal eben auch „nur“ die Erfahrung mit der Sealodge)
Anreise: Parkplatz, Anreisespur, Weg zur Parzelle
Die Anreise gestaltet sich völlig problemlos. Es gibt einen großen Parkplatz-Bereich vor dem Platz, den man bei Bedarf nutzen kann. Alle Zuwege sind sehr gut ausgebaut.
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Parzellen- / Stellplatz
Alle Stellplätze, die wir gesehen haben, waren wirklich prima. Größenteils mit Rasenpflastersteinen oder geteert für den geraden Stand des Wohnwagens oder Wohnmobils. An vielen Stellplätzen waren auch die Flächen für das Sonnensegel/das Vorzelt gepflastert. Strom- und Wasseranschlüsse haben wir überall gesehen.
Unsere Lodge war schön eingerichtet und wir haben uns wohl gefühlt.
Stellplatznummer: Sealodge Meeresrauschen
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Orientierung auf dem Platz
Aufgrund der (noch) übersichtlichen Größe kein Problem.
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Sanitäranlagen
Wie schon geschrieben, habe ich einen Blick ins große Sanitärhaus geworfen. Alles machte einen sehr guten Eindruck.
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Einkaufsmöglichkeiten / Restaurant am Platz
Es gibt einen Shop, in dem man neben Merchandising-Artikeln das Notwendigste erhält. Knapp über einen Kilometer, also nicht weit entfernt, ist ein großer Netto-Markt. Auch Edeka ist nicht viel weiter.
Ein Restaurant gibt es leider nicht. Wie mir erzählt wurde, platzte leider kurzfristig dieses Jahr die Kooperation mit einem Foodtruck. Es werde aber weiter nach Möglichkeiten gesucht.
Unsere Sternebewertung: ★★★
Freizeitangebote
Ob und wie weit es Angebote zur Hauptsaison gibt, wissen wir nicht. Wir haben uns damit auch nicht beschäftigt. Daher keine Bewertung.
Unsere Sternebewertung:
Freundlichkeit des Personals
Die Mitarbeiter*innen des Campingplatzes waren stets sehr freundlich. Wir fühlten uns willkommen.
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Direkte Umgebung
Wittmund ist gleich um die Ecke. Aufgrund unseres Regenwetters, welches wir am Wochenende hatten, haben wir keinen Abstecher dorthin gemacht. Lediglich beim Essen-holen konnte ich erahnen, dass Wittmund einen netten Stadtkern hat.
Ansonsten ist die Nordsee nicht weit entfernt, genauso wie die Städte Aurich, Jever und Wilhelmshaven. Hierzu werden wir sicherlich noch einmal berichten, wenn wir einen längeren Aufenthalt auf dem Platz haben.
Unsere Sternebewertung: ★★★★★