Stiftung DE HUN´NENHOFF

Heute schreibe ich einmal keinen Reisebericht, sondern über eine Stiftung, die uns am Herzen liegt.

Tina engagiert sich immer wieder im Tierschutz und nicht zuletzt durch unsere rumänische Hündin „Fila“, die aus einem Shelter gerettet wurde und dann zu uns kam, war dieses Thema dann auch bei uns präsent.

Die Stiftung wurde von Frau Dr. med. Usha Peters gegründet.
Hier ein Auszug aus der Historienbeschreibung der Homepage:

„Schon seit meiner Kindheit habe ich mir sehnlichst einen Hund gewünscht. Aber erst 2005 bekam ich über eine Tierschutzorganisation die Gelegenheit, eine kleine struppige Hundedame aus Bulgarien, namens Lia aufzunehmen. Mein erster Hund! Lia hatte entzückende bernsteinfarbenen Augen, hatte durchaus ihren eigenen Kopf und keine Hinterbeine mehr, auch die Schamlippen waren abgetrennt. Was ihr zugestoßen war, habe ich nie herausgefunden.

Lia bekam also einen Rollwagen („Rolli“). Das hört sich rückblickend einfach an.
Tatsache aber war, dass damals noch viele gehandicapte Hunde eingeschläfert wurden, technische Unterstützung selten und behindertengerechte Fahrzeuge zu bekommen nahezu unmöglich war.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten aber flitzte Lia mit einem individuell angepassten Rollwagen stundenlang mit mir querfeldein durch Wald und Wiesen und unterschied sich kaum von einem anderen Hund. Durch Lia verlor ich die Angst vor dem Umgang mit einem gehandicapten Hund.“
(Quelle: https://de-hunnenhoff.de/)

Aus dieser Erfahrung heraus und mit dem Hundetrainer Tom Bode wurde die Stiftung 2018 gegründet.

Heute war es dann soweit – Tina erfüllte sich den großen Wunsch einmal hinter die Kulissen gucken zu können. Wir fuhren zum Besuchertag nach Schneverdingen.

Am Besuchertag haben zwei kleine Gruppen die Möglichkeit den Hof kennenzulernen. Mein erster Eindruck war sogleich positiv, da die Gruppen bewusst klein gehalten werden, um die Tiere nicht unnötig zu belasten/aufzuregen.

Am Eingangstor wurden wir von Corinna in Empfang genommen, die uns zunächst sehr sympathisch ein paar Verhaltensregeln an die Hand gab.

Auf dem 50.000 qm großen Hof leben Pferde, Puten, Hühner, Enten, Gänse, Schafe, Katzen und natürlich die Hunde.

Wir gehen zunächst in den Bereich, in dem die Pferde, Schafe, Puten, Enten und Hühner leben.

Vor dem Eingangsbereich hat ein Am-Staff seinen Bereich, der ordentlich Alarm macht. Der Hof beherbergt nicht nur Tiere mit Handicap oder ältere Tiere, sondern auch Tiere die z,B. durch schwierige/falsche Haltung in Situationen gekommen sind, in denen sie sich bissig verhalten haben. Ein ausgeprägtes Misstrauen gegenüber Fremden ist dann mitunter die Folge und es bedarf Zeit und Vertrauen, um wieder eine Bindung herstellen zu können.
Wir hören in unserem Besuchsverlauf noch die eine oder andere Vorgeschichte von einigen Hofbewohnern. Fast alle lösen eine Fassungslosigkeit bei einem aus, die schwer in Worte zu fassen ist. Menschen können echt Arschlöcher sein – man muss es so sagen.
Umso bewundernswerter sind diese Menschen hier auf dem Hof, die keinem Beruf sondern einer Berufung nachgehen.

Alle Tiere, die auf den Tierschutzhof kommen, erhalten übrigens neue Namen. Ihr alter Name und ihre Vergangenheit sind genau das – Vergangenheit.  Sie begehen hier den Neustart in ihre Zukunft.

Die Pferde leben in einem Offenstall. Bei Bedarf können sie sich Schutz suchen, ansonsten in dem Geländeteil frei bewegen. Ein Patient musste gerade in seinem abgetrennten Bereich sein Hufleiden auskurieren. Bald darf er aber wohl wieder zu seinen Kumpels.

Von dem Bereich aus hat man auch gut den Überblick über ein paar kleine Areale mit Hütten, in denen die Hunde in kleinen Gruppen leben. Die Hütten sind im Winter beheizt und im Sommer auch klimatisiert, so dass die Hunde bei Bedarf und nicht nur abends ihren Rückzugsort haben.

Corinna informiert uns, wie der Hof über die Zeit gewachsen ist und welche Bereiche nach und nach hinzukamen oder auch „modernisiert“ werden. Zum Beispiel haben sie dort auch ein Häuschen mit einem Bewegungsbecken für die Physiotherapie.

Wir gehen weiter zum Katzenhaus. Das Katzenhaus entstand aus zwei ehemaligen Ferienwohnungen. Eine Dachterrasse wurde gerade mit einem neuen Boden versehen (Das Material und die Arbeiten wurden von einem Sponsor ermöglicht) und bietet den Katzen ein „Draußen-Plätzchen“, das für sie immer zugänglich ist und schön gestaltet wurde.

Durch eine Schleuse gehen wir in das Katzenreich. Mit einem „MURRR“ werde ich sogleich begrüßt und eine Katze streift um meine Beine. Die Räume sind toll gestaltet und man merkt, dass es den Katzen hier gut geht.

Corinna erzählt uns, dass hier jede Katze „ihren“ Spiel- oder auch mal Raufpartner hat und die sozialen Verbindungen untereinander sehr fest sind.

Viele Bewohner kommen uns besuchen und holen sich ihre Streicheleinheiten ab. Diejenigen, die sich irgendwo zurückgezogen haben, werden natürlich in Ruhe gelassen.  Die Katzen haben ordentlich ihren Charme versprüht und Corinna droht dann sicherheitshalber auch mit einer „Taschenkontrolle“ bevor wir die Ausgangsschleuse wieder betreten. 😁

Wir gehen wieder runter in den Hof und schauen uns noch ein,  zwei Hundeareale an und hören etwas über die Geschichten der Bewohner.

Ehrenamtliche Helfer der Stiftung gehen regelmäßig mit den Hunden Gassi. Ein Hund beschwert sich gerade massiv, dass sein Kumpel spazieren gehen darf und er nicht.
Das er selbst vor just einer Stunde gerade durch den Wald spaziert ist, scheint er wohl vergessen zu haben, meint Corinna.

Als wir uns im Hof noch über einen Patienten unterhalten, der im Rahmen seiner Nachsorge keine schnellen und sprunghaften Bewegungen machen darf (und der einen kleinen abgetrennten Bereich auf seinem Areal bewohnt, damit er weiterhin Kontakt zu seinem Mitbewohner hat), kommt „Ajax“ um die Ecke geschossen.

Ajax hat keine Hinterläufe mehr und ist einer der Rolli-Hunde.  Auch „Abby“ bekommt gerade ihren Rolli angeschnallt und kommt dann neugierig auf uns zu.

Es ist toll zu sehen, mit welcher Freude beide durch die Gegend fetzen. Besonders Ajax ist ordentlich auf Zack. Während er an mir vorbei und dabei gleich über meinen Schuh rollert, kommt er nicht einmal ins schlingern.

Das „Passt auf eure Schienbeine und Füße auf“ von Corinna kommt zwei Zehntelsekunden zu spät – Ajax ist einfach schneller. 😊

Die abschließende Frage von Corinna, mit Blick auf die beiden Rolli-Hunde, ob man solche lebensfrohen Hunde mit einem solchen Handicap „erlösen“ sollte, können wir alle ganz klar mit NEIN beantworten.
Das Leben ist lebenswert und die Stiftung De Hunnenhoff hat dafür gesorgt, dass Ajax und Abby dies munter und glücklich tun.

Der Besuchertag war für uns ein tolles Ereignis, was immer noch nachhallt. Wir trafen tolle Tiere und ganz wunderbare Menschen, denen unsere Bewunderung gilt für das, was sie dort tagtäglich leisten.

Gerne unterstützen wir die Stiftung auch in Zukunft.

De Hunnenhoff hat übrigens auch einen Online-Shop. 😉
Hoodies, Mützen und diverse andere Artikel kann man dort erwerben. Das Geld kommt komplett den Tieren zu Gute.
Ich wollte es nur mal erwähnt haben – es ist ja bald Weihnachten…… 😁😁

(Gewollte, unbezahlte Werbung)

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