Campingplatz Lange Wisch 2025_06

Samstag

Nach einer Woche Arbeit steht die nächste Camping-Tour an. Mehrere Kurzurlaube haben schon etwas für sich, aber in der Konstellation, so haben wir es festgestellt, machen wir es nicht noch einmal.
In dieser einen Arbeitswoche nahmen unsere Termine Überhand. Der Stresspegel war dann in kürzester Zeit auf einem zu hohen Pegel.
Aber – jetzt gehts wieder zum Entschleunigen.

Tina besorgt noch ein paar Kleinigkeiten und Brötchen + Kuchen für unseren „Aufbau-Kaffee“. Ich bringe die letzten Sachen zum Auto.

Am frühen Nachmittag holen wir Kai-Uwe aus der Garage und sammeln dann noch unsere Fellnase „Fila“ ein, die von unser Tochter gebracht wird.

Wir fahren nur rund eine Stunde und haben unser Ziel kurz nach 15:00 Uhr erreicht. Da wir nur Autobahn und Bundesstraße gefahren sind, war das eine Fila-freundliche Strecke. Bei zu kurvenreichen oder längeren Fahrten bekommt sie leider das Brechen und muss vor Fahrtantritt ihre Reisetablette bekommen. Heute ist das aber nicht erforderlich.

Von der Straße führt die Zufahrt zum Campingplatz. Dank Kennzeichenerkennung können wir gleich zu unserem Stellplatz durchfahren.

 

Wir halten neben unseren Stellplatz an und werden von einer kleiner Mops-Hundemeute hektisch begrüßt. 6 kleine Terrorzwerge betonen mit ihrem Wäffwäffwäff, wer hier der Platzkönig ist.

Fila, die mittlerweile auch mit Martina ausgestiegen ist, guckt die kleine Meute vermeintlich etwas kopfschüttelnd an. Die vier Stellplätze zu unserer rechten Seite sind von einem Familienverbund in besetzt. Sie haben ihr großes Areal mit einem Hundezaun abgegrenzt, so dass die 6 Racker ordentlich Auslauf haben. Auch von den Besitzern werden wir nett begrüßt und erfahren, dass es sich bei den Hunden auch um eine Familie handelt – Eltern und deren Nachkommen. Der Stellplatz links von uns ist noch frei.

Die XL-Stellplätze haben echt eine tolle Größe. Wir movern Kai-Uwe in Position und machen die Stützen herunter. Der Platz ist schön eben und wir müssen nur mit dem Bugrad etwas nivellieren.

Danach gehen wir erst einmal zur Rezeption und melden uns an. Eine nette Frau begrüßt mich, als ich eintrete. Ich erhalte noch die Zugangskarten für das Sanitärhaus, welche auch für unser Privatbadezimmer gelten. Ja, wir haben uns das gegönnt. Es ist schon prima, seine Handtücher und Badartikel an Ort und Stelle lassen zu können. Außerdem kann so ein Privatbad im Zweifelsfall auch als Trockenraum dienen. Das Sanitärhaus wurde komplett neu gestaltet. Im Internet konnte man lesen, dass die Bauarbeiten letztes Jahr abgeschlossen wurden.

Wir gehen zurück zu Kai-Uwe und bauen auf. Wieder einmal stellen wir fest, dass wir ein gut eingespieltes Team sind. Wir ziehen zusammen das Sonnensegel ein. Danach kümmere ich mich um das Exterieur, während Tina innen alles schick macht.

Es dauert nicht lange und wir können unseren Aufbau-Kaffee mit Kuchen genießen.

Beim Aufbau setzte schon Nieselregen ein, der so langsan etwas stärker wird, aber die Temperaturen sind angenehm, so dass wir gut unter unserem großen Sonnensegel draußen sitzen können. Tina sehe ich auf einmal inne halten und etwas verwirrt in die Gegend schauen. Ich frage, was los ist. Sie meint: „Dort zieht sich gerade ein Camper um. Jetzt steht er in seinem Feinripptempel draußen. Ich möchte diese Bilder nicht…“.
Was soll ich sagen? Jedem seine Freiheit. Wenn der kleine Camper mal an die Luft muss…

Nach einer Weile kommt ein Bulli mit einem kleinen Wohnwagen angefahren. Der Wohnwagen hat das Symbol von Wacken – dem Rockfestival an der Seite prangen. Uns schwant böses. Es steigt eine vierköpfige Familie aus und beginnt den Aufbau. Neben ihrem kleinen Wohnwagen werden zwei Pavillons aufgebaut. Schließlich muss die Schankanlage, der Grill, die Soundanlage und anderes Interieur gut verstaut sein. Der Soundcheck der Anlage treibt meiner Holden die Sorgenfalten auf die Stirn.
Tatsächlich zwingen sie kurze Zeit später ihren Musikgeschmack der Campinggemeinschaft auf. Das kann ja lustig werden.

Der Vater der Truppe beschwert sich nach kurzer Zeit bei seiner Frau, dass sie ihm nur warmes Bier reicht und lamentiert weiter durch die Gegend. Im Hintergrund schmettert die Soundanlage gerade ACDC, die dann von Modern Talking abgelöst werden. Auch „Johnny Däpp Däpp Däpp“ ist alsbald zu hören. Mehr muss ich wohl nicht dazu sagen….
Passend dazu quietscht auf einmal die Teenager-Tochter der Familie auf. Sie hat den Wasserhahn der Wasserstelle voll aufgedreht und wird – man mag es kaum glauben – nass.  Teenager! Man kann glauben, dass sie anstelle eines Gehirns eine mit Popcorn gefüllte Socke im Schädel haben.

Links die Prolls, rechts, die Terror-Möpse – der Urlaub kann beginnen.

Die Regenschauer nehmen an Intensivität zu und wir verziehen uns dann doch in den Wohnwagen. Im letzten Urlaub haben wir uns mit einigen Spielen ausgestattet, die jetzt zum Einsatz kommen. Vorher wird aber noch einmal fix in einer Regenpause das Sanitärhaus aufgesucht.

Das Sanitärhaus ist wirklich schön geworden. Die Privatbäder, die alle Vogelnamen haben, sind auf der rechten Seite, wo auch die Herren-Toiletten- und Duschräume sind. Wir haben das Privatbad „Kleiber“.  Ausgestattet mit den üblichen Waschbecken, Toilette und Dusche und einigen Haken und Ablageflächen, gefällt es uns sehr gut.

Zeit noch eine Gassi-Runde zu machen. Wir verlassen den Platz über einen Weg, der parallel zur Straße entlangführt. Über ein paar Treppen gelangt man dann wieder zur Straße, auf deren gegenüberliegenden Seite sich ein Bäcker befindet.

Wir überqueren die Straße bei einer Fußgängerampel und gehen dann weiter Richtung Edeka. Vorgelagert befindet sich noch Aldi und auch eine Fleischerei ist ganz in der Nähe. Bei Edeka holen wir noch Milch und Wasser heraus. Danach gehen wir in einem Bogen zum Campingplatz zurück. Hierbei kommen wir beim Bahnhof und einem Griechen vorbei. Beim Griechen werden wir uns morgen etwas to-go herausholen.

Im Wohnwagen holen wir uns „Stadt Land Vollpfosten“ in verschiedenen Versionen auf den Tisch. Die Stadt-Land-Fluss-Ableger haben wir z.B. in der Horror, Crime- und Haustier-Edition. Wir schnappen uns von jeder Version ein Spielblatt und legen los. Wie mittlerweile zu fast allen Spielen gibt es hier eine App, die dir per Zufallsgenerator den Buchstaben zuweist und den Timer aktiviert. In 2 Minuten gilt es dann die Begriffe zu finden. Wir legen los und merken gar nicht, wie die Zeit vergeht. Nach viel Gelächter und akrobatischen Wortgebilden ist es auf einmal 21:30 Uhr.

Die Bassbox von Nebenan ist immer mal wieder mal mehr mal weniger laut zu hören. Wir sind mal gespannt, ob sich an die Nachtruhezeiten gehalten wird. Gegen 22:00 Uhr gehen wir dann ins Sanitärhaus. Als ich auf dem Rückweg bin, sehe ich einen älteren Herrn, den wir von der Rezeption kennen, wie er mit Taschenlampe bewaffnet, seinen Rundgang macht. Dort wo es noch lauter hergeht, schaut er kurz vorbei und bittet (wahrscheinlich) darum, an die Ruhezeiten zu denken. Hätte ich bei so einem kleinen Platz gar nicht erwartet.

Unsere Nachbarn haben ihr Soundsystem mittlerweile auch runtergeguliert. Gegen 23:00 Uhr ist tatsächlich kaum noch etwas zu hören. Hätten wir nicht gedacht, aber freut uns.

Sonntag

In der Nacht hat es immer wieder mal geregnet, teils recht kräftig. Als wir aus dem Bett krabbeln und hinausgucken, sehen wir, dass sich überall kleinere Pfützen gebildet haben. Ansonsten läuft das Wasser aber sehr gut ab.

Wir machen unsere Morgen-Gassi-Runde ein Stück den See entlang und gehen dann zum Bäcker. Beim Bäcker ist ordentlich was los – die Camper lassen grüßen – und ich reihe mich in die Schlange ein. Das Angebot ist reichhaltig und auch der Kuchen sieht nicht schlecht aus.
Ich beschränke mich aber auf eine Brötchenauswahl.

Zurück bei Kai-Uwe wird Fila abgefüttert und danach trocken gelegt. Dann sind wir mit Frühstück an der Reihe. Fila platziert sich taktisch klug unter unseren Tisch. Sobald die Frühstückstafel gedeckt ist, kommt sie wieder hervor und fängt an zu schnauben. „Man beachte mich bitte. Ich wäre bereit bei der Vernichtung von Fleisch- und Käseprodukten zu helfen!“
Dieser Hund….

Das Wetter ist heute echt grottig. Die Schauerpausen werden weniger und es kommt ganz schön was runter. Da macht Draußensitzen keinen Spaß und wir sind froh, dass wir uns auf unsere Sitzecke zurückziehen können.

Nach dem Frühstück gehe ich abwaschen. Der Abwaschraum, der sich auch im Sanitärhaus befindet ist groß und gut ausgestattet. Sogar zwei Geschirrspüler sind hier zu finden. Ich spüle aber old-school ab und mache mir mit dem Handy etwas Musik an. Da geht einen das doch gleich noch leichter von der Hand. Ich bin gerade eh alleine im Spülbereich.

Die mittagliche Gassi-Runde gehen wir ein Stück am See entlang. Hier sind schöne Spazierwege. Diese sind zwar gerade nass und etwas schlammig, aber wir haben unsere Regenmontur inklusive Gummistiefel an. Wir freuen uns aber auch schon darauf, diesen Weg einmal bei schöneren Wetter zu laufen.

  Stylisch 🙂

Mit Spielen vertreiben wir uns die Zeit. Zum Nachmittag wird das Wetter langsam besser und die Schauer werden weniger. Wir bestellen beim Griechen des Ortes, dem Restaurant „Rhodos“ etwas zu essen. Die Bewertungen im Internet sind gut und wir haben auch ordentlich Hunger.  Ich werfe mir meine vor kurzem erstandene Gassi-Regenjacke über und marschiere los. Die Regenjacke haben wir bei „Schietwetter“ erstanden (Tina hat sich auch eine gekauft). Beide Jacken blenden einen geradezu in ihrem Neon-Gelb. Der Autofahrer, der meint: „Ich habe ihn zu spät gesehen.“, kann praktisch gleich verknastet werden. Denn dies ist unmöglich .

„Rhodos“ ist rappelvoll, ein gutes Zeichen. Gäste, die vor mir eingetreten sind, müssen leider unverrichteter Dinge wieder abziehen, denn das Restaurant ist für den Nachmittag/Abend komplett aus-reserviert. Die nette Bedienung fragt nicht nach meinen Namen für die Vorbestellung, sondern was wir bestellt haben. Da Tina noch einen Zusatzwunsch telefonisch durchgegeben hatte, bin ich mir nicht ganz sicher. So gehen wir fix ihre Bestellzettel der Vorbestellungen durch. Der letzte Zettel, den sie hervorholt, ist es dann auch. Das Essen ist auch fertig und ich kann den Rückweg antreten.

Auf den letzten 50m setzt ein Platzregen der übernatürlichen Art ein – natürlich…. ICH bin ja auch unterwegs. Am Wohnwagen angekommen, öffnet Tina die Tür. „Ich habe gerade an dich gedacht“, meint sie lachend.
Ja, ich habe dich auch lieb….

Das Essen entschädigt für den nassen Endspurt. Beide Gerichte sind sehr lecker und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Sehr satt und zufrieden merken wir uns den Griechen schon einmal für unseren nächsten Aufenthalt vor.

An einigen Wohnwagen und Wohnmobilen geht schon so langsam die Betriebsamkeit los. Pfingstmontag wird hier wohl die große Abreisewelle stattfinden. Wir haben zum Glück noch die Woche vor uns und haben nichts dagegen ein paar ruhigere Tage noch zu genießen.

Den Abend lassen wir entspannt ausklingen mit etwas Spielen und TV-schauen.

Montag

In der Nacht hat es ab und zu geschauert, heute morgen sehen wir aber erstmals die Sonne wieder.

Auf dem Weg zum Duschen sehen wir, wie an diversen Stellplätzen die Abbauvorbereitungen beginnen. Ein holländisches Ehepaar spannt sogar bereits ihren Wohnwagen an, als ich die Dusche wieder verlasse. Die Holländer sind halt Profis.

Heute wollen wir uns Eutin anschauen.
In knapp 30 Minuten sind wir auch schon da und parken in der Nähe der Fußgängerzone. Aufgrund des Feiertags haben die Geschäfte geschlossen, wir genießen es trotzdem uns die Stadt einmal anzusehen und endlich wieder etwas unterwegs sein zu können. Das Wetter ist trocken, die Sonne lässt sich immer wieder einmal blicken, nur der Wind ist etwas kühl. Beim Bäcker holen wir uns ein kleines Frühstück to-go heraus.

Wir laufen durch die Fußgängerzone und Altstadt Richtung Schloss. Dem Schlosspark schließt sich alsbald der sogenannte „Küchengarten“ an. Hier wird bepflanzt – und wie. Allerlei, Gemüse, Obst und Gewürze sind in verschiedenen Beeten, Büschen, Sträuchern und Bäumen vorhanden. Die Informationstafel sagt, dass bis zu 60 ehrenamtliche Helfer dieses schöne Areal bewirtschaften. Auch sehe wir Beete mit von Kinderhand bemalten Schildern. Hier wird wohl auch dem Nachwuchs beigebracht, dass Gemüse nicht bei Edeka wächst. Sehr schön.

Der Küchengarten:

Eutin ist eine schöne Stadt mit norddeutschem Flair und einen Ausflug wert.
Auf dem Rückweg gehen wir nochmals beim Bäcker vorbei. Kaffee schmeckt mit ein bisschen Kuchen noch besser und genau diesen holt Tina noch schnell heraus.

Zurück am Platz stellen wir fest, dass die große Abreisewelle stattgefunden hat. In unserer Reihe steht nur noch ein Wohnmobil und auch sonst ist der Platz mittlerweile ziemlich ausgedünnt.

Aufgrund des besseren Wetters können wir auch endlich wieder draußen sitzen und unseren Kaffee genießen. Für morgen ist zwar noch einmal Regen angesagt, ab Mittwoch soll es aber bis zu unserer Abreise wieder schön werden. Geht doch.

Am Nachmittag versuchen wir uns einmal an der Blitz-Pizza. Diese Anregung haben wir, wie schon einiges andere, von dem sehr sympathischen Pärchen des Just-Touring-Kanals entnommen.
Wer just-touring.de noch nicht kennt, dem können wir einen lohnenden Blick auf deren Homepage, oder besser noch: auf deren Youtube-Kanal empfehlen. Die Beiden haben tolle Tipps zu Ausrüstung, Backen im Wohnwagen und vieles mehr zu bieten.

Für die Blitz-Pizza nehmen wir gekaufte Wrap-Fladen. Auf denen wird Tomatensauce verteilt, nach Wunsch belegt und dann mit unserem Campingbackofen „Nonna“ zubereitet. Schnell, Lecker, Bingo!
Eine tolle Idee und total einfach.
Ich war erst etwas skeptisch, ob der Wrap als Pizzaboden taugt. Aber ja, tut er. Wir sind beide ganz begeistert und somit hält die Blitz-Pizza Einzug in unsere Müssen-wir-mal-wieder-machen-Sammlung.

Die abendliche Gassirunde gehen wir heute wieder am See entlang. Dieses Mal bleiben wir auf einem Weg, der direkt unten am See entlang führt. Fila ist wieder in Schnüffel-Laune und erkundet alles ganz genau.

Mit einer neuen Partie „Hitster“, dieses Mal die Soundtrackvariante, lassen wir den Abend ausklingen.

Dienstag

Scheißwetter – wie angekündigt.

In den frühen Morgenstunden setzt der Regen bereits wieder ein. Kaum zu glauben, dass (lt. App) das Wetter ab Mittwoch wieder ganz passabel sein soll. Wir werden sehen.

Während Tina mit Fila die Morgenrunde bestreitet, fahre ich fix zu Aldi, um ein paar Getränke nachzukaufen. Brötchen besorge ich gleich auch noch.

Da uns das Trockenfutter von Fila ausgegangen ist, beschließen wir nach dem Frühstück nach Schwentinental zu fahren. Dort ist ein XXL-Fressnapf, der Tierbedarfsausstatter. Der Laden befindet sich in einem Areal, in dem verschiedenste, weitere Anbieter, wie Deichmann, Poco, C&A, und…und…und… ansässig sind.
Während Tina mit Fila das Fressnapf-Sortiment erkundet, laufe ich noch fix zu Deichmann, da meine Gassi-Treter erneurt werden müssen.
Das Angebot ist groß und ich finde schnell das Richtige.
Zusammen gehen wir noch schnell zu dm, um ein paar Haushaltsartikel wieder aufzufüllen und dann sind wir auch schon fertig.

Ich hänge heute etwas durch. Könnte daran liegen, dass ich in der letzter Zeit nicht so viel Schlaf bekommen habe. Kurzerhand beschließe ich: Opi legt sich heute nochmal für eine Stunde hin. Fila leistet mir sehr gerne Gesellschaft und schon bald schnorcheln wir um die Wette.

Das Wetter ist heute wirklich wieder richtig ätzend. Auf den Wegen bilden sich wieder Pfützen. Während bei uns das Wasser erstaunlich gut versiegt und abläuft, stehen andere Zuwege mehr unter Wasser und werden langsam schlammig.

Mit Hitster – dieses Mal in der Soundtrack-Edition, vertreiben wir uns die Zeit. Mehrmals am Tag werfen wir einen Blick auf die Wetter-App. Morgen soll der Regen-Spuk auch endlich vorbei sein. Wird auch Zeit.

Mittwoch

Die Sonne küsst unseren Wohnwagen am Morgen. Das tut der Seele gut.
Wir laufen mit Fila zusammen Brötchen für das Frühstück besorgen. Nach dem Frühstück wollen wir duschen gehen. Tina ist jedoch recht schnell wieder da. Es gibt kein warmes Wasser. Für heute war zwar zum frühen Nachmittag angekündigt worden, dass es für eine Stunde keinen Strom im Sanitärbereich gibt, da die Solaranlage in Betrieb genommen wird, aber hier scheint es noch ein anderes Problem zu geben.

Als ich etwas später mal einen Versuch mache, treffe ich auf einen der Platzwarte, der gerade im Gespräch mit einem Gast ist. Es scheint wohl ein größeres Problem vorzuliegen. Der Sanitärfachmann ist bereits dabei, das Problem zu beheben. Man könne nur nicht sagen, wie lange es dauern wird.

O.k., dann gibts heute eben die Eskimo-Nummer. Der Hallo-wach-Effekt war auf jeden Fall vorhanden.

Wir machen uns auf den Weg nach Plön. In der Nähe der kleinen Fußgängerzone finden wir einen Parkplatz. Plön ist auch ein süßes Städtchen. Wir laufen erst die Fußgängerzone entlang, wechseln dann beim Bahnhof auf die andere Schienenseite und gelangen so auf einen Weg, der direkt am See entlangführt.

Entlang des Weges treffen wir auf zwei Damen, die auf einer Bank pausieren. Sie sprechen uns auf unseren Hundebuggy an und wir erzählen ihnen von unseren guten Erfahrungen damit. Schnell wird noch ein Schnappschuss von unserem „Hafenbande“-Gefährt gemacht und dann gehen wir weiter. Auch Fila läuft fleißig und wird erst müde, kurz bevor wir beim Schloss angekommen sind. Sie kann kurz im Buggy verschnaufen, muss dann aber noch ein paar Meter machen, als wir eine Kopfsteinpflasterstraße nach oben müssen (schnauf!).  Der Blick vom Vorhof des Schlosses auf die Stadt und den See ist sehr schön und auch das Schloss macht einen imposanten Eindruck.

Auf der anderen Schlossseite gehen wir wieder hinunter und besorgen auf dem Weg zum Auto noch etwas zu grillen. Auch ein Bäcker findet sich noch, so dass wir wieder etwas Kuchen zum Kaffee haben. Ja, Urlaub ist prima.

Zurück am Platz werfen wir uns erst einmal in kurze Hose und T-Shirt. In Kai-Uwe werden die Fenster und Luken geöffnet, da er sich in der Sonne doch recht schnell aufheizt.
Ich hole auch noch unser Windspiel heraus, das wir auf Fehmarn erstanden haben und befestige noch unsere kleine Fahne daran. Kurz darauf dreht sich das Windspiel munter im Wind und unsere Flagge zeigt, wer hier unterwegs ist. So gefällt mir das. Das Spielkind im Manne…..

Kaffee und Kuchen sind lecker und wir sind glücklich, draußen sitzen zu können und genießen den Augenblick. Ab 15:00 Uhr fahren zwei, drei Neuankömmlinge auf den Platz. Ein Pärchen haben wir schon vorher mit Platzplan bewaffnet herumlaufen sehen. Ansonsten ist der Platz nach dem Pfingstwochenende immer noch sehr ausgedünnt.

Wir erfreuen uns an dem blauen Himmel und der Sonne, machen auch noch ein Spielchen und bauen später dann den Grill auf.

Das gehört zum Campen einfach dazu. Das Geräusch, wenn man das Grillgut auf den Grill legt, die Düfte, die sich schnell entwickeln und die Gemütlichkeit, die das Grillen mit sich bringt, sind doch einfach prima.

Endlich schönes Wetter:

Mit Fila machen wir dann unsere Verdauungs-Gassi-Runde am See entlang. Die kleine Schnüffelnase ist wieder in ihrem Element und erschnüffelt alles ganz genau. Die eine oder andere Markierung wird auch gesetzt – Fila-Land.
Immer wieder geht Fila auch nahe ans Wasser heran, trinkt auch mal ein bisschen aus dem See, aber hinein traut sie sich dann doch nicht, zumindest nicht über die Pfotengrenzen hinaus. Eine Wasserratte wird sie nicht mehr werden. Macht nichts.

Wir können noch eine Weile draußen sitzen, Fila hat es sich auf ihrem Plätzchen gemütlich gemacht. Ihre „Klappliege“ mussten wir erneuern. Die Neue hat sie dann auch sofort in Beschlag genommen und döst jetzt entspannt neben uns, während wir noch ein bisschen Hitster spielen. Dann wird es doch so langsam etwas frisch und wir verlagern uns nach drinnen. An unserem Windspiel mache ich noch mit einer kleinen Fernbedienung die LED an, so dass es sich in der Dämmerung beleuchtet dreht. Sieht schön aus.

Donnerstag

Morgendämmerung, das wird ein schöner Tag.

Wieder gehen wir mit Fila zusammen Brötchen holen. Bei Edeka hole ich noch etwas Grillvorrat für heute Nachmittag. Tina geht zu Aldi hinein an die Backstation. Hier wird sie von einer Frau angesprochen: „Wo Kekse? Ist dass alles?“ und deutet auf das Regal. Tina entgegnet, dass sie sich in dem Laden nicht auskennt, da wir nicht von hier sind. Die Frau geht dann weiter. Dann fällt ihr ein, dass sie weiter hinten im Laden noch ein Regal gesehen hat. Sie geht der Dame nach, um ihr das mitzuteilen. Die Frau sieht sie auf sie zukommen, erhebt wirsch die Hand und sagt „Ist gut, reicht jetzt!“. Tina ist ganz perplex.
Ein Rettungssanitäter, der gerade mit seinem Kollegen etwas zu trinken kauft, mein nur: „Machen Sie sich nichts daraus. Man kann es nicht jedem recht machen“, grinst und geht mit seinem Kollegen weiter.
Da bekommt man doch morgens gleich gute Laune….

Unter dem Sonnensegel genießen wir unser Frühstück. So mögen wir das.

Neben uns manövriert sich ein Camping-Van in Position, neue Nachbarn. Ein älteres Paar mit zwei Terriern steigt aus. Die kleinen Fellnasen, insbesonder der Eine, ist auf Krawall aus und wird von Frauchen zurückgehalten. O.k., keine Terror-Möpse sondern Terror-Terrier. Die Beiden bauen zwar ihre Markise zur anderen Seite auf, so dass der Wagen als Puffer zwischen uns steht, trotzdem schleicht sich die kleine Krawallnudel immer wieder unter dem Auto durch und schaut, wen er hier aufmischen kann. So ist auch Frauchen in ständiger Bewegung, um ihn zurückzuholen.

Hinten, an einem der Zuwege, geht eine Frau mit ihrem Yorkshire Terrier spazieren. Sie winkt zu uns herüber und meine Frau springt auf, um Hallo zu sagen.
Ich bin etwas verdattert, da meine Holde bei der Kommunikation mit „Fremden“ sonst eher passiv ist und ich als peinlich betitelt werde, wenn ich Leute anspreche, wenn mich z.B. etwas am Aufbau interessiert.  Tina kommt zurück und sagt: „Das war Hugo, mein neuer, bester Freund“ und lacht.
Noch Fragen?
Ja, jede Menge.
Aber diesen Sinneswandel muss ich erst einmal verdauen.

Langsam fangen wir an, die ersten Sachen zu verstauen. Der Abwasch wird noch schnell erledigt und dann haben wir den ersten Schwung schon einmal verstaut. Das Sonnensegel bauen wir erst am späteren Nachmittag ab. Bei der Wärme heute, ist ein Schattenspender sehr willkommen.

Nachmittags schmeißen wir den Grill noch einmal an. Neben Fleisch landet auch ein Grillkorb für Gemüse auf dem Rost. Eines unserer neuen Gadgets. Der Grillkorb verrichtet seinen Dienst ganz ordentlich und wir sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Dann -es nützt ja nichts- bauen wir unser Exterieur wieder ab. Tisch und Stühle werden verstaut, das Sonnensegel verpackt und der Teppich verstaut. Fertig.
Wehmut kommt bei uns auf. Wir könnten ohne Probleme noch eine Woche dranhängen. Wenn da nur diese Arbeit nicht wäre, bei der man erwartet wird.

Aus dem Alter sind unsere neuen Nachbarn aber schon raus. Er ist auch nicht mehr so mobil und fährt mit einem E-Fahrzeug durch die Gegend. Seine beiden Terrier laufen an einer Doppelleine vorweg. Hat so ein bisschen was von Ben Hur…. (Nur Spaß!)

Bei unserer abschließenden Gassi-Runde des Tages merken wir uns schon einmal die Stellplätze vor, die wir beim nächsten Mal buchen werden. Denn, wiederkommen werden wir mit Sicherheit. Gerade für Kurztrips ist der Platz ideal, da er mit knapp einer Stunde Fahrtzeit schön nahe liegt.

Freitag

Der Tag der Abreise.
Heute haben wir uns beim Bäcker belegte Brötchen geholt. Auf dem Rückweg kommen wir an unseren Nachbarn vorbei, die gerade unter ihrer Markise frühstücken. Die beiden Terror-Terrier haben sie leichtsinnigerweise an ihrem schmalen Tisch angeleint. Der Wildere von beiden schießt kläffend auf Fila los. Sein Kumpel lässt sich auch nicht lange bitten und rennt treudoof hinterher.  Die Leinen kommen schnell auf Spannung, der Tisch hat dem nichts entgegenzusetzen und (volle) Kaffeetassen, Teller und Frühstücksutensilien heben ab. Natürlich landet der heiße Kaffee zielgenau auf Herrchens T-Shirt. Eine Schimpftirade ist die Folge. Frauchen springt schnell auf, um die beiden Wildfänge wieder einzufangen. Da der Aufschnitt jetzt nicht mehr für das Brötchen taugt, wirft sie ihn den beiden Hunden zu, die ihn begeistert verspeisen. Prima, da haben die beiden ja was gelernt. Chaos anrichten und belohnt werden. Würde mich interessieren, ob die Terror-Terrier auch in Zukunft an dieser Lernkurve arbeiten. 🙂

Wir packen nach einem schnellen Frühstück die restlichen Sachen zusammen.
Fila beäugt alles misstrauisch und hat definitiv keinen Bock aufs Autofahren. Zum Glück sind wir ja nicht lange unterwegs.
Ich bezahle noch den offenen Restbetrag und Strom (für eine Woche rund 17 Euro, inklusive Stromverbrauch vom Privatbad).
Tschüß, Plöner See! Bis bald!

Unsere Campingplatzbewertung

(Wir vergeben 1 bis 5 Sterne. Es handelt sich natürlich um unseren, subjektiven Eindruck)

Anreise: Parkplatz, Anreisespur, Weg zur Parzelle

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Der Weg zum Campingplatz geht in einem kleinen Bogen von der Straße ab. Es ist ausgeschildert, wo man sich vor der Anmeldung hinstellen kann. Wer bei der Buchung das KFZ-Kennzeichen angegeben hat, kann dank Schrankenerkennung gleich zum Stellplatz durchfahren und danach die Rezeption aufsuchen. Die Zuwege zu den Stellplatzen sind prima. Alle sind gut erreichbar.

Parzellen- / Stellplatz

Stellplatznummer: 32 XL-Platz

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Unser XL-Platz hat eine tolle Größe. Wir haben viel Platz. Aber auch die Standardplätze haben eine schöne Größe. Strom, Wasser und Abwasser sind am Platz vorhanden.

Orientierung auf dem Platz

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Der Campingplatz ist einer der Kleineren, die wir besucht haben. Er hat eine schöne, übersichtliche Größe.

Sanitäranlagen

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Das Sanitärhaus wurde gerade frisch renoviert. Es wird sehr sauber gehalten, die Platzangestellten sind mehrmals am Tag am Werk. Die Privatbäder haben eine schöne Größe und sind standardmäßig ausgestattet mit WC, Waschbecken und Dusche. Ablagemöglichkeiten und Kleiderhaken sind vorhanden.

Einkaufsmöglichkeiten / Restaurant am Platz

Unsere Sternebewertung: ★

Der Campingplatz selbst hat keine Einkaufsmöglichkeiten. Fußläufig sind jedoch ein Bäcker, Aldi, Edeka, ein Fleischer und ein griechisches Restaurant schnell erreicht.

Freizeitangebote

Unsere Sternebewertung: ★★★

Der See ist der Dreh- und Angelpunkt des Platzes. Man kann SUP ausleihen. Der Clou: Sie haben einen transparenten Boden. Es gibt zwei Spielplätze auf dem Platz und eine Art Beachbar für Getränke und kleine Gerichte.

Freundlichkeit des Personals

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Das Personal des Platzes ist sehr freundlich

Direkte Umgebung

Unsere Sternebewertung: ★★★★

Plön ist als nächstes erreichbar, gefolgt von Malente und Eutin. Aber selbst nach Kiel oder auch auf die Insel Fehmarn ist es nicht allzu weit. Es gibt viele Möglichkeiten Ausflüge zu machen.

In Ascheberg selbst sind, wie schon beschrieben, die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten vorhanden.

Am See entlang, oder parallel dazu, führen Spazierwege entlang. Diese sind meist „bewaldet“. Unsere kleine Schnüffelnase fand sie prima.

 

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