Campingpark Lüneburger Heide 2024_06

Donnerstag

Wir starten zu einem verlängerten Wochenende zum Campingpark Lüneburger Heide.

Da wir uns vorgenommen haben, auch mal relativ spontan über ein (verlängertes) Wochenende wegzufahren, suchen wir Campingplätze in der näheren Umgebung, damit sich die Anreisezeit in Grenzen hält und man auch etwas vom Wochenende hat.

Mit etwas über 2h Fahrzeit fällt der Campingpark Lüneburger Heide in diese Kategorie.

Wir rufen am Tag der Anreise beim Campingplatz an und fragen, ob die Parzelle schon frei ist und wir so schon vormittags anreisen können. Sie ist – also machen wir uns auf den Weg.

Die Fahrt verläuft unkompliziert und wir kommen gut durch und voran.

Vorgelagert des Platzes gibt es für ankommende Gespanne eine Parkmöglichkeit. Kai-Uwe wird dort geparkt und ich gehe uns anmelden.

Dann fahren wir zur Parzelle. Unser Platz hat eine schöne Größe. Gerade als die Walzen des Movers sich an den Reifen in Position bringen, kommt schon ein Campingnachbar vorbei und fragt, ob er uns behilflich sein kann. Wir bedanken uns ganz herzlich, benötigen jedoch keine Hilfe. Die Parzelle ist etwas abschüssig, so dass wir unser Bugrad nach ganz unten kurbeln mussten, um einen guten Ausgleich zu haben.

Diese Hilfsbereitschaft ist auch für uns selbstverständlich, wenn neue Parzellennachbarn anreisen und freut uns – so soll es unter Campern sein. Leider haben wir schon das ein oder andere Mal erlebt, dass nicht alle Camper diese Tradition pflegen.

Das Wetter ist heute traumhaft. Der Aufbau ist dann auch schnell erledigt und wir können unser verspätetes Frühstück, oder besser: Brunch, zu uns nehmen.

Danach drehen wir mit Fila eine kleine Platzrunde. Die Sanitäranlagen sind gar nicht weit von uns entfernt. Ich schaue mir einmal das „Bauernbad“ an, welches einige Familienbäder bietet, die nicht nur sehr sauber, sondern auch sehr großzügig sind. Das nebenstehende Sanitärgebäude beinhaltet die üblichen Toiletten- und Duschkabinen, nicht weniger sauber.

Das Bauernbad:

(eines der Familienbäder) (Abwaschmöglichkeit)

(Kochmöglichkeit)

Das angrenzende Sanitärhaus:

 

(Hundedusche)

Der Platz ist mit viel Liebe zum Detail angelegt. Überall befinden sich kleine Themengärten und Sitzgelegenheiten. Für die Hundebesitzer sind auch einige Kotbeutelausgaben vorhanden. Außerdem gibt es einen Hundes-Auslauf mit Hundeteich. Wir schauen noch bei den kleinen Schweinchen vorbei, die auf dem Platz ein süßes Gehege haben. Fila findet diese komischen Tiere mit ihren Steckdosennasen auch „interessant“.

Es gibt verschiedene Stellplatzgrößen. Von „Einfach“ (bis zu 99 Quadratmeter) bis zu „XXL“ (bis zu 200 Quadratmeter) findet hier jeder seinen passenden Platz. Es gibt auch Plätze für Kurzaufenthalte sowie Ferienhäuser und Bungalows. Bei der Rezeption ist ein kleiner Shop, in dem man das Notwendigste erhält. Das Restaurant ist beim Badesee mit einer schönen Außenterrasse. Für die Kids gibt es zwei Spielplätze und eine Wald-Gokartbahn. Wi-Fi ist auf dem Platz übrigens kostenfrei verfügbar. Die Empfangsqualität war bei uns o.k.


Wir verlassen den Platz und laufen zum nahegelegenen Naturbäcker, bei dem wir morgen mal unsere Brötchen holen wollen.

Zurück am Platz genießen wir das schöne Wetter und lümmeln uns draußen in unsere bequemen Stühle. Wir zücken unsere Bücher, bzw. den E-Reader und entspannen beim Lesen. Die Fußball-EM läuft aktuell und wir schauen uns später dann auch noch ein Spiel an. Das Wohlgefühl auf dem Platz stellt sich bei uns schnell ein.

Tina geht noch in den kleinen Laden am Platz und holt ein paar regionale Produkte, die dort angeboten werden.

Zum Abend packen wir noch unsere Lichterkette aus und machen sie am Sonnensegel fest. Da die Lichterkette eigentlich für das große Vorzelt gedacht ist und 20m misst, wirkt es zwar etwas überdimensioniert, gefällt uns aber trotzdem.

Freitag

Das Wetter ist zunächst noch schön, wird später jedoch wechselhaft.

Die morgendliche Gassi-Runde nutzen wir, um zum Naturbäcker zu laufen. Gerade, als ich die Wohnwagentür zumache und mit einem „Los geht’s“ starten möchte, fragt mich Tina, ob sich nicht eine Brille auf meiner Nase gut machen würde – so rein für die Sicherheit….
Hups, na sowas.

Die Brötchen vom Naturbäcker halten nicht das, was wir uns davon versprochen haben. Sie sind wenig knusprig, aber vor allem geschmacklich nicht ganz rund. So ist zumindest unser Eindruck.

Tina nutzt mittags die Gelegenheit und fährt zum Outlet nach Soltau. Das Wetter wird um diese Zeit gerade etwas schlechter und ist gespickt von Regenschauern. Fila und ich machen es uns im Wohnwagen gemütlich und legen uns erst einmal lang. Ein bisschen dösen, ein bisschen lesen.

Später präsentiert Tina dann ihre Shoppingergebnisse. Natürlich fand sich etwas – ich bin ja mit einem Profi unterwegs.

Bei uns bleibt heute die Küche kalt. Wir bestellen beim „Mediterano“ in Schneverdingen etwas zu essen und ich fahre später los, um es abzuholen. Das Personal ist sehr freundlich und das Essen war auch lecker – kann man mal wieder machen.

 

Zwischendurch wird immer mal wieder EM geschaut. Tina und ich machen jeder bei einem Tippspiel mit, was in unseren Firmen läuft. So schauen wir auch immer, was unsere Platzierungen machen. Tina schiebt sich, mit ihren konsequenten Tipps gegen den Trend, auf Platz 1 und macht schnell einen Screenshot vom Ranking („Wer weiß, wie lange das so ist“).

Als wir uns zur abendlichen Gassi-Runde aufmachen, sehen wir schon, dass sich in der Ferne am Himmel etwas zusammenbraut. Auf einem Feldweg treffen wir einen anderen Hundebesitzer und kommen ins Gespräch. Als das Donnergrollen langsam lauter wird, machen wir uns aber schleunigst auf den Weg zurück zum Platz. Zu spät – das Gewitter und der einsetzende Platzregen holen uns gnadenlos ein. Es hilft nichts – Lauf, Forrest !!

Klatschnass kommen wir bei Kai-Uwe an. Auch das Sonnensegel bietet gerade keinen großen Schutz mehr, da der Wind den Regen darunter drückt. Unsere Parzelle liegt etwas tiefer gelegen, in der Nähe des Badesees. Relativ schnell bilden sich Pfützen, auch von dem Regenwasser der etwas höher gelegenen Plätze. Das Wasser läuft von den oberen Plätzen über die Straße zu den unteren Plätzen –also auch unserem.

Wir sehen zu, dass wir aus den nassen Klamotten herauskommen, pfeffern diese erst einmal ins Bad und legen uns trocken. Auch alle Schuhe sind klatschnass.  Zum Trost gibt es dann zum abendlichen EM-Spiel Chips, Eis und Kuchen. Fila machte es sich auf dem flauschigen Teppich unter dem Tisch bequem. Kurz bevor wir ins Bett gingen, saß sie jedoch an der Fliegenschutztür des Wohnwagens und knurrte in die Dunkelheit hinaus. Wer weiß, was sie da wieder gesehen zu haben meint….

Samstag

Das Wetter ist wieder schön. Da sie noch ein paar trockene Schuhe hat, geht Tina die Morgenrunde mit Fila alleine. Ich baue die Wäschespinne auf und hänge die nassen Sachen auf und lege die Schuhe zum Trocknen auf die Deichsel in die Sonne.

Gestern haben wir online Brötchen bestellt. Diese liegen abholbereit in einem kleinen Häuschen am Badesee bereit.

Draußen zu frühstücken ist immer wieder schön. Tina verschwindet kurz hinter den Wohni, um ihre Hand zu kühlen. Beim Reichen des Kaffees schwappte dieser über die Tasse und sie verbrühte sich die Hand. Ein RUMMS und ein schmerzverzehrtes Gesicht später, steht sie wieder vor mir. Tina hat nicht daran gedacht, dass wir zum Lüften gerade alle Fenster aufgemacht haben und ist mit Schmackes beim Hochkommen angestoßen und zwar richtig. Das gibt eine Beule. Schmerzverlagerung…..

Tina ist aber hart im Nehmen und fährt dann noch zu Edeka und zum Futterhaus. Neben ein paar Kleinigkeiten für uns, besorgt sie für Fila noch eine Wohnwagen-Grundausstattung, die wir dann bei Kai-Uwe lassen.

Die Wettervorhersagen sehen schon wieder nicht so toll aus und so beschließen wir, schon einmal unser Sonnensegel abzubauen. Danach wollen wir dann zum Bäcker gehen und uns mit Kuchen belohnen. Nach dem Abbau schaue ich online nach den Öffnungszeiten. Na super. Der Bäcker hat schon zu. O.k., dann gibt’s halt keinen Kuchen.

Nach der Mittagsrunde verstauen wir weiter unsere Sachen und schauen auch noch ein bisschen EM. Beim Restaurant des Platzes haben wir uns einen Tisch für 17 Uhr bestellt, draußen auf der Terrasse, damit Fila im Buggy mitkommen kann.
Als wir dann beim Restaurant einkehren, erwartete uns Chaos. Es gab wohl bei den Tischreservierungen Unstimmigkeiten. Die Kellnerinnen und der Chef scheinen überfordert zu sein.

Wir bekommen dann aber einen Tisch und können bestellen. Unsere Wahl fällt auf Currywurst und Champignon-Schnitzel. Das Essen ist reichlich und qualitativ für einen Campingplatz o.k.. Für Gerichte aus der (vermutlich) Fritte dann aber doch etwas zu teuer.

 

Einige Väter sind mit ihrem Nachwuchs auf der Wiese, die sich vor dem Restaurant am Schwimmteich befindet und „beaufsichtigen“ ihre Kinder. Das bedeutet, die Väter schütten sich das Bier rein und die Kinder stoben lärmend durch die Gegend und eskalieren fröhlich.

Das Wetter trotzt allen Vorhersagen und wird zum Nachmittag noch einmal richtig schön.

Auf dem Platz war selbst in den paar Tagen unserer Anwesenheit eine hohe Fluktuation. Ein stetes Kommen und Gehen, gerade bei den Wohnmobilstellplätzen. Viele Gäste reisen, so wie wir, mit Hund, was an den mitunter verbauten Hundezäunen an den Parzellen zu sehen ist.

Insgesamt trafen wir auf sehr nette Campinggäste. Es wurde viel gegrüßt und auch mal ein Schnack gehalten. Familien mit Kindern waren hier eher in der Unterzahl, meist waren Paare unterwegs.

Im Laufe des Tages sah man immer wieder neuankommende Paare, die, mit Platzplan bewaffnet, nach einem geeigneten Stellplatz schauten. Spontan-Anreisen scheinen hier wohl außerhalb der Ferien noch gut möglich zu sein.

Ein Pärchen aus NRW (so zumindest klingt der Dialekt), bezieht zwei Parzellen neben uns ihr Lager. Schon beim Aufbau tönt der Prolet durch die Gegend und heischt nach Aufmerksamkeit. Gerne flezt er sich in seinen Stuhl vor den Wohnwagen und labert alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ein Übermaß an Kommunikation, das uns doch eher nervt. Er ist von der Sorte, die alles schon besessen, erlebt oder davon gehört hat und dies auch jedem mitteilt – ob man will, oder nicht.
Zu guter Letzt holt das Stimmungstalent noch sein E-Bike hervor, nicht jedoch ohne dies entsprechend der Nachbarschaft in einem „Selbstgespräch“ anzukündigen. Die Reifen des E-Bikes entsprechen seiner Statur. Sie sind groß, breit und grob. Da auch die anderen Parzellennachbarn dazu übergegangen sind, ihn zu ignorieren, um nicht in ein sinnfreies Gespräch verwickelt zu werden, bleibt für ihn die große Bewunderung aus. Etwas beleidigt zieht er sich auf seinen Campingstuhl zurück und kommentiert, mal zu sich selbst, mal zu seiner Frau gewandt, die Vorzüge seines Bikes, das er zumindest noch vor seinem Vorzelt in ansprechende Positur gebracht hat.

Gut, dass wir morgen fahren….

Aber – wir kommen wieder! Der Platz hat uns prima gefallen und wird sicherlich für den einen oder anderen Kurztrip in Zukunft von uns angefahren werden.

Unsere Campingplatzbewertung

(Wir vergeben 1 bis 5 Sterne. Es handelt sich natürlich um unseren, subjektiven Eindruck)

Anreise: Parkplatz, Anreisespur, Weg zur Parzelle

Unsere Sternebewertung: ★★★★

An der Einfahrt des Campingplatzes gibt es Parkmöglichkeiten für ein bis zwei Gespanne. Die Zuwege auf dem Platz sind ausreichend groß und ausgebaut.

Parzellen- / Stellplatz

Stellplatznummer: XXL 7

Unsere Sternebewertung: ★★★★

Unsere Parzelle war schön groß (war aber auch ein XXL-Platz). Einziges Manko war die abschüssige Lage, so dass sich bei Regen hier schnell Pfützen bildeten. Allerdings befindet sich der Stellplatz auch in der Nähe des Badeteichs. Der Untergrund/Rasen ist demzufolge nicht ausgetrocknet und die Pfützen versiegen auch recht schnell wieder bei trockenem Wetter.
Für Strom zahlten wir 0,65 € je kWh sowie eine „Nebenkostenpauschale E“ in Höhe von 12,-€, die wir etwas skurril fanden.

Orientierung auf dem Platz

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Allein aufgrund der Platzgröße kein Problem. Alles ist gut zu finden.

Sanitäranlagen

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Die Großzügigkeit der Familienbäder im Bauernbad ist wirklich prima. Aber auch an den anderen Sanitärmöglichkeiten gab es nichts zu meckern. Alles war stets sauber und gut gereinigt.

Einkaufsmöglichkeiten / Restaurant am Platz

Unsere Sternebewertung: ★★★★

Im Shop des Campingplatzes bekommt man nur das Nötigste. Das Restaurant ist mit seiner Außenterrasse schön gelegen, die Qualität der Speisen war o.k..

Freizeitangebote

Unsere Sternebewertung: ★★★

Natürlich ist hier kein Angebot zu erwarten, wie bei den großen Supreme-Plätzen. Aber Kinder haben hier auch ihren Spaß.

Freundlichkeit des Personals

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Das Personal war stets freundlich und zuvorkommend.

Direkte Umgebung

Unsere Sternebewertung: ★★★

Die direkte Umgebung besticht durch Felder und Landwirtschaft. Ausflüge nach Soltau, sei es zum Heidepark oder ins Outlet sind von hier gut möglich. Auch Bispingen ist z.B. mit seinem Snowdome für manche interessant.

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