Freitag, 19.07.2024
Abfahrt zu unser Zwischenstation in Ronneburg/Thüringen.
Der Wecker klingelt um 3:00 Uhr, Tina steht auf und geht duschen. Während sie dann mit Fila zur sehr frühen Morgenrunde startet, mache ich mich fertig.
Kai-Uwe haben wir bereits gestern Abend aus der Garage geholt. Das Gespann steht abfahrbereit vorne an unserer Straße.
Ich bringe die letzten Sachen zu Kai-Uwe und dann geht die Fahrt gegen 4:00 Uhr los.
Die Autobahn ist erwartungsgemäß -leer- und wir kommen demzufolge entspannt voran. Obwohl Kai-Uwe dieses Mal tüchtig beladen ist, läuft er ohne Zicken hinterher und hält die Spur. Kai-Uwe, seines Zeichens ein Fendt Bianco Activ 515 SGE, hat seine Betten mit den Staukästen im Heck. Unser vorheriger Wohnwagen hatte die Betten in Deichselnähe. Wir hatten schnell gemerkt, dass wir Kai-Uwe jetzt etwas sorgfältiger Packen müssen, bzw. für einen guten Ausgleich sorgen müssen, damit er nicht Heck-lastig und somit unruhig wird. Mittlerweile haben wir, vor allem Tina, den Dreh aber gut raus. Unterwegs machen wir einen kurzen Tank- und einen kleinen Pausenstopp und kommen nach 6 1/2 Stunden an.
Unsere Tochter Lea und ihr Freund kommen später hinterhergefahren, da ihr Freund noch arbeiten muss. Die Beiden müssen sich durch einige Staus quälen und waren somit fast gleich lang unterwegs wie wir.
Nachdem wir den Samstag in Ronneburg verbracht haben, starten wir am Sonntag gegen 9:00 Uhr auf die letzte Etappe nach Bad Birnbach.
Fila, die blöde Kuh, verweigert ihre Reisetabletten und wir sehen uns schon mit einem brechenden Hund auf der Strecke…. Zum Glück kann sie aber noch mit Käse überzeugt werden, ihre Reisetablette zu nehmen.
Die Fahrt dauert ungefähr 5 1/2 Stunden. Wir machen einen recht frühen Tankstopp und fahren dann noch einen Rastplatz an. Dieses gestaltet sich als gar nicht so einfach, da die Rastplätze total überfüllt sind. Außerdem fällt uns auf, wie dreckig die Rastplätze hier im Süden sind. Da sind wir Besseres gewohnt. Auf einen der Rastplätze sehen wir noch eine Gruppe von Trike-Fahrern, die allesamt kleine Wohnwagen hinter sich herziehen. Dieses sind mit viel Liebe zum Detail mit witzigen Motiven versehen.
Das Navi meint kurz vor Passau, uns von der Autobahn wegzulotsen. Treudoof habe ich dem Folge geleistet. Als Dank verliert das Navi auf einmal die Routenführung…..
Als „Uschi“ sich dann endlich wieder gefangen hat, führt sie uns auf der „romantischen Strecke“, bergauf und bergab, zum Ziel.
Wir erreichen den Arterhof und fahren auf den gegenüberliegenden Parkplatz, wo man sich hinstellen und dann anmelden soll.
Es gibt nur wenige Haltespuren für Caravans. Ein paar Wohnmobile stehen auch noch so unglücklich, dass wir letztendlich auf einen Parken-Verboten-Bereich ausweichen müssen.
Wir haben noch 20 Minuten Zeit, da die Rezeption erst um 15:00 Uhr wieder aufmacht. So gehen wir schon einmal auf den Platz und schauen, wie wir gleich zur Parzelle kommen.
Was meiner Frau und Tierliebhaberin gleich auffällt: Es ist kein Wassernapf für die Vierbeiner an/vor der Rezeption aufgestellt. Dies wäre bei über 30 Grad, die wir heute haben, eine nette Geste für die tierischen Gäste und kein Aufwand – so kennen wir es aus der Vergangenheit von den anderen Plätzen, die wir bislang besucht haben.
Der Weg zum Stellplatz ist gut zu erreichen und auch das rangieren ist aufgrund der gut ausgebauten Wege und Straßen kein Problem. Als wir zur Rezeption zurückkehren, kommen uns auch die ersten Neuankömmlinge durch die Hofdurchfahrt entgegen.
Die junge Frau an der Rezeption ist sehr nett und nimmt noch unser KFZ-Kennzeichen auf. Warum die Möglichkeit einer Kennzeichenerkennung für die Schranke nicht für die Anreise genutzt wird, ist mir schleierhaft. Es würde doch das ganze Vorab-Geparke auf dem kleinen Parkplatz obsolet machen.
Wir fahren zu unser schön großen Parzelle und movern Kai-Uwe in Position. Als wir das Vorzelt einziehen, kommt uns noch unser Nachbar zur Hilfe. Fred ist (wie er zu berichten weiß) 94 und noch gut beieinander. Dies sage ich ihm auch und er freut sich sichtlich über das Kompliment. Er meint noch: „Hab immer Sorge, dass meine Frau (Helga, 88) sich beim Einziehen „was wegbricht oder das was rummst“. Daher ist er aufs Markisenvorzelt umgestiegen. Als der Vorzelt-Pavillion eingezogen ist, verabschiedet sich Fred – Zeit für Kaffee und Kuchen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei ihm.
Beim Vorzelt ziehen wir dann nur noch ein Seiten- und ein Frontteil ein. In dem geschützten Bereich bauen wir die Küche auf. Auch unsere Kühlbox kommt das erste Mal länger zum Einsatz. Sie thront auf ihrem Gestell und daneben unsere Jackery- Powerstation, mit der die Kühlbox betrieben wird. Mittels Solarpanel und „solarmüllern“, laden wir die Powerstation täglich parallel wieder auf.
Es dauert dann insgesamt rund 2 1/2 Stunden, bis alles aufgebaut und fertig ist. Naja, fast alles. Das Abspannen konnte nicht ganz vollendet werden. Wir stehen auf hartem Schotterboden und es zerreißt meinen 12V-Akkuschrauber bei den letzten Tellerkopfschrauben. Also wird noch fix Google bemüht und nach einem Baumarkt in der Nähe gesucht.
Gesucht – gefunden. Und Akkubohrer von Einhell haben sie auch im Sortiment. Meine erste Wahl, da wir bereits einen Kompressor und einen Akkustaubsauger von Einhell haben und man die Akkus bei allen Geräten nutzen kann. Um es vorweg zu nehmen, es wurde dann ein 18V-Akkubohrer. Der hat genug Wumms, um die Tellerkopfschrauben in den Boden zu bekommen.
Am Platz haben wir ein Häuschen mit einem Privat-Sanitär. Schon praktisch. Nicht nur sehr kurze Wege, sondern man kann auch sein Dusch-Gedöns dort lassen und auch -falls erforderlich- mal Regenjacken gut trocknen.
Die Farbgebung ist eher dunkel und braun in braun – oder Hornhaut-Umbra, wie Atze Schröder immer sagt. Die Dusche ist eine Herausforderung für Leute mit Platzangst, aber letztendlich ist alles funktional und in Ordnung.
Nach dem Aufbau wird die Dusche auch erst einmal aufgesucht – das war dringend erforderlich.
Dann drehen wir mit Fila eine Runde. Intensiv schnüffelnd wird die neue Umgebung erkundet. Auf dem Rückweg zum Stellplatz gehen wir noch beim „Roßstall“ vorbei , dem Restaurant des Platzes. Ich hole uns eine To-Go-Karte heraus und wir nehmen auch gleich eine „Bauernbrotzeit“ mit.
Unsere Mägen, die mittlerweile weit unter den Kniekehlen hängen, sind dankbar, dass endlich eine Stärkung im Anmarsch ist. So tischen wir unsere Reiseproviantreste, ein paar Gurken und Tomanten und natürlich die Brotzeit auf. Man, war das lecker und tat soooo gut.
Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben, verstauen wir noch die Klamotten in den Schränken. Später drehen wir noch eine weitere Runde mit Fila und fletzen uns dann noch etwas in die Stühle in unserem Vorzelt. Ich hänge noch die (solarbetriebene) Insektenlaterne auf, da die Mistviecher mich wohl wieder an der Stimme erkannt haben und zum Angriff übergehen…
Es dauert dann aber auch nicht mehr lange und wir fallen alle k.o. ins Bett. Die Wohnwagenfenster lassen wir rings um auf, um der Hitze entgegenzuwirken. Die Luken machen wir vorsichtshalber zu, da ein Gewitter angekündigt wurde.
Montag, 22.07.2024
Wir haben ganz passabel geschlafen. Da es so warm war, verbannten wir unsere Bettdecken in die Sitzgruppe und benutzten Musselin-Decken. Das war eine gute Idee. Zumindest bis zu dem Teil der Nacht, wo ich mich im Schlaf wieder aufdeckte und auf einmal einen MÖRDER-Krampf im Oberschenkel bekam. Heidewitzka! Ich versuchte die dünne Decke darauf zu pressen, um möglichst schnell Wärme zu erzeugen. Es dauerte dann schon noch eine Weile, in der ich untapfer vor mir hinstöhnte, bis der Krampf nachließ. Mitleid von meiner besseren Hälfte war nicht zu erwarten. Sie schnorchelte friedlich vor sich hin…
Der Oberschenkel machte sich dann noch den ganzen Tag bemerkbar, wie ein starker Muskelkater.
Nach dem Aufstehen drehen wir die Morgenrunde mit Fila und holen uns Brötchen im kleinen Camping-Shop. Hier gibt es nur ein sehr kleines Sortiment an Waren. Eine gute Auswahl gibt es nur an Marmeladen und an Likören/Schnäpsen. Scheint wohl ein angepasstes Sortiment für das sonst übliche Kur-Puplikum zu sein.
Nach einem leckeren Frühstück gehts unter die Dusche und ich fahre, wie schon geschrieben, zum Baumarkt nach Pfarrkirchen. Dort hatte ich vorher angerufen, um mich zu erkundigen, ob der gewünschte Akkuschrauber verfügbar ist. Ein sehr netter Herr, mit einem ordentlichen bayrischen Akzent, kann mir dies bestätigen.
Als ich später meine neue Errungenschaft in Händen halte, machte ich mich noch auf den Weg zum Edeka nach Bad Birnbach. Dort hat meine Holde wieder Lebensmittel gerettet und eine To-good.to-go-Gemüse-Tüte gekauft, die ich nun abhole. Der „Edeka Buchbauer“ ist eine klare Einkaufsempfehlung. Ein gut sortierter Laden mit vorgelagerten Bäcker. Nebenan sind noch Lidl und dm zu finden.
Zurück am Platz kommt Fila zu ihrem Recht – Mittagsrunde.
Zeit, den Platz mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf der Rückseite des Parkplatzes, auf dem wir zur Ankunft standen, kommt man zum Schwimmteich. Ein paar Liegen sind dort auch platziert. Gegenüber des Parkplatzes ist der Gutshof Arterhof. Das Gebäude zur rechten Seite, wenn man den Hof betritt, beherbergt das Hofcafe´, den Hofladen, die Rezeption und einen Arzt (wie gesagt, hier ist das Kur-Publikum gerne zu Gast). Dann folgen eine Kosmetikerin und ein Friseur. Links ist das Restaurant – der Roßstall. Zwischen den Gebäuden fährt man in einer Kurve durch einen Torbogen auf den Campingplatz.
Ankunft beim Parkplatz
Zugang zum Schwimmteich hinter dem Parkplatz
Einfahrt zum Gutshof
Zufahrt zu den Stellplätzen
Spielplatz
Nostalgiewagen, die man mieten kann
Hallenbad / Außenpool
Sanitärhaus
Sanitärhaus
Abends
E-Auto zum mieten
Der Campingplatz ist unterteilt in Naturstellplätze, Komfortplätze, Komforplätze Premium und Gutshofplätze Extraklasse. Zwei Sanitärhäuser, eines bei den Komfortplätzen und eines bei den Premiumplätzen, sind vorhanden. Außerdem gibt es noch Appartements. Die Arterhof-Thermenwelt lädt zum schwimmen ein. Etwas vorgelagert vor der Hofzufahrt ist der Wohnmobilstellplatz. In der Nähe des Torbogens, durch den man auf den Platz kommt, sind noch ein paar Nostalgiewägen vorhanden, die man mieten kann. Dort ist auch der kleine Spielplatz zu finden – das wars auch schon mit der Kinderbespaßung. Das Zielpublikum ist hier halt nicht die Familie, sondern es sind meist Paare zu sehen. Vom Alter her ist hier sicherlich die ältere Generation in der Überzahl, jedoch sind auch viele in unserem Alter (oder jünger – wir gehen ja auch hart aufs Zielpublikumsalter zu) auf dem Platz. In der Nebensaison sieht dies vermeintlich anders aus. Die Anzahl von Wohnmobilen und Wohnwagen halten sich hier ungefähr die Waage. Selten haben wir so viele Fendt-Wohnwagen auf einem Platz gesehen. Wie wir später auf einem Schild an der Tordurchfahrt sehen, ist der Platz Im Verbund der Fendt-Caravan-Freunde. Dies erklärt es wohl.
Hier der Stellplatzplan mit ein paar Beispielen
Platz 27
Platz 188
Platz 130
Platz 133
Platz 85
Platz 203
Platz 202
Nach dem Spaziergang schauen wir, was die Rettertüte hergibt und berücksichtigen dies bei der Essensplanung. Tina fährt dann noch zu REWE nach Bad Griesheim. Das Navi lotst sie über eine Berg- und Talfahrt ans Ziel – genau ihr Ding…
Wie Tina später zu berichten weiß, trifft sie bei REWE nur auf unfreundliche, griesgrämige Menschen. Prompt wird der Ort in Bad Griesgräm umgetauft.
Das Wetter ist mittlerweile sehr wechselhaft geworden. Gewitter und Schauer ziehen über uns hinweg. Während einer Schauer-Lücke gehe ich zum Abwaschen ins Sanitärhaus. Als ich fertig bin, schifft es gerade wieder ordentlich. So nutze ich die Gelegenheit mir das Sanitärhaus einmal genauer anzusehen. Neben einigen Mietbädern sind hier schöne Räume zu finden, die jeweils Dusche, Toilette und Waschbecken beinhalten. Vorgelagert sind noch ein paar Waschbecken zu finden. Geht man mittig weiter ins Gebäude rein, findet man die Abwaschbecken und die Waschmaschinen. Auch ein Trockenraum ist vorhanden.
Der Regen lässt nach und ich mache mich auf den Rückweg. Tina hat in der Zeit bereits einen Teil des Gemüse aus der Rettungstüte geschnippelt. Es gibt Gemüseauflauf mit Frischkäse und Vollkornnudeln.
Die Gelegenheit ein weiteres, neues Camping-Gadget einzuweihen: Den Nonna Aurelia – einen Campingbackofen.
Das Gericht gelingt sehr gut und schmeckt auch so. Außerdem machte es richtig satt – das merken wir uns mal für die Zukunft.
Nach der obligartorischen Abendrunde mit Fila vervollständigen wir unsere Außen-Deko. Wir hängen unsere 20m-Solar-Lichterkette auf. Bei dem großen Vorzelt kommt das richtig gut und macht abends eine schöne Stimmung. Bis ich die dafür mitgelieferte Fernbedienung zwingen kann, die von mir geforderte Lichtstärke fest einzustellen, sah es bei uns eher aus wie in einer Disco. Die kleinen Lampen tanzten im imaginären Takt eines Disco-Songs der 70er.
Als wir danach noch ein Spiel beginnen, hören wir unseren Nachbarn Fred laut schimpfen. Er schaut Basketball – Deutschland gegen USA. Im Detail erklärt er Helga, was da für Luschen auf dem Platz sind und feuert seine Anweisungen jenseits der TV-Röhre, unhörbar für die Protagonisten , in die Gegend.
Freddi, pass auf dein Herz auf!
Dienstag, 23.07.2024
Passend zum nassen Wetter heute morgen, gab es am Frühstückstisch noch eine kleine Sinnkrise gratis dazu. Selten gingen die Meinungen von Tina und mir so auseinander, wie bei diesem Platz. Während sich bei Tina nicht so das Wohlgefühl einstellen mag, finde ich den Platz eigentlich ganz passabel. Passend dazu, brennen uns noch die Brötchen beim Aufbacken im Nonna an. (Der Cadac hat wirklich ordentlich Dampf, da muss man sorgsam mit der Regulierung sein).
Die Lage beruhigt sich dann wieder. Nach Entsorgung der Briketts, gelingt der zweite Schub Brötchen und wir schauen uns im Internet noch einige Ausflugsziele an, um hier nicht doch noch irgendwann dem Lagerkoller zu erliegen.
Beim Frühstück schauen auch immer wieder ein paar Sperlinge vorbei und picken vor dem Vorzelt gierig das auf, was sie finden. Meine Holde zeigt mal wieder ein Herz für Tiere und streut ein paar Brotkrumen aus. Zack, schon haben die beiden Spatzen ihre Kumpel dazugeholt und nun warten sie zu fünft im Gebüsch auf Nachschub. Das macht bestimmt die Runde…
Nach dem Duschen laufen wir nach Bad Birnbach. Das Wetter ist mittlerweile wieder schöner, so dass wir unser Solarpanel noch in Stellung bringen, um unsere Powerstation zu laden.
Wir laufen auf dem Fuß-/Radweg an der Straße entlang. Vor uns geht ein älteres Pärchen. Einige Fahrradfahrer sind auch unterwegs. Hinter uns ertönt dann auf einmal eine – nennen wir es „Elektroklingel“, ein Scooterfahrer möchte passieren. Als dieser weiter vorne beim älteren Pärchen sein Kommen ankündigt, macht der Mann fast einen Satz in den Graben. Er war wohl ziemlich erschrocken.
Bad Birnbach ist ein kleines, bayrisches Kaff. Leider ohne jeglichen Charme. Die Restaurants und auch eine Eisdiele, an der wir vorbeikommen, öffnen erst wieder um 17:00 Uhr. Wahrscheinlich sind gegen 17:00 Uhr hier auch die letzten Anwendungen im Kurort beendet….
Wir finden aber dann doch noch eine Eisdiele, die durchgehend geöffnet hat.
Auf dem Rückweck gehen wir noch bei Edeka-Buchbauer vorbei. Tina flitzt noch schnell nebenan zu dm und kauft dann noch ein paar Kleinigkeiten ein, u.a. auch eine kleine Tüte Vogelfutter….
Fila ist erstaunlich agil und läuft eine ordentlich Strecke, bis sie anzeigt, in den Buggy zu wollen.
Am Platz zurückgekehrt werden dann die letzten Gemüsereste mit neu gekauften Kartoffeln verwertet. Wir lassen uns eine Kartoffel-/Gemüsesuppe mit Wienern schmecken.
Wir holen dann noch ein Escape-Adventure-Spiel heraus. Das Spiel kann uns nicht so richtig begeistern. Tapfer spielen wir es durch und entkommen schließlich der einsamen Insel.
Auch heute Abend schaut Fred wieder TV. Das Programm hat ihn gepackt und wir hören ihn das eine und andere Mal herzhaft lachen.
25.07.2024
Ausflug nach Burghausen
Wir stellen uns den Wecker um einigermaßen zeitig aufzubrechen. Während Tina nach dem Duschen mit Fila die Morgenrunde bestreitet, gehe ich frisch geduscht ein paar Brötchen und Brezeln im Hoflädle holen.
Diese beschmieren wir dann für die Fahrt, heute wird unterwegs gefrühstückt.
Das Navi führt uns über diverse Feld-, Wald- und Wiesenstrecken in knapp 50 Minuten zum Ziel. Wir parken dirket bei der Burg auf dem vorgelagerten Parkplatz, der, zu unserer Freude, nicht nur kostenfrei sondern auch noch schön leer ist. Zwei, drei Schulklassen nutzen die letzten Schultage auch für einen Ausflug zur Burg. Die Ferien in Bayern beginnen erst am kommenden Wochenende.
Die „Burg zu Burghausen“ ist eine gotische Burganlange aus dem 13. Jahrhundert und ist mit über 1 km Länge, die längste Burganlage der Welt. Sie hat es auch ins Guiness Buch geschafft.
Es ist wirklich schön dieses imposante Bauwerk zu begehen. Der Mittelweg führt zu den verschiedenen Abschnitten (6 Burghöfe). Rechts und links kann man immer mal wieder zu kleinen und auch etwas größeren Aussichtsflächen. Auf der einen Seite sieht man u.a. den Wöhrsee, der sich bei diesem tollen Wetter fast türkisfarben präsentiert.
Die Temperaturen laden heute auch zum Schwimmen ein und man sieht auch einige Menschen am und im Wasser.
Auf der anderen Seite hat man einen schönen Blick über Burghausen und die Salzach, der Fluss, der Deutschland von Österreich trennt.
Beim esten Blick über Burghausen sieht man noch in der Ferne die St. Jakob-Kirche. Es ist erstaunlich, wie nahe man ihr am Ende der Burganlage kommt.
In der Burganlage verteilt sind verschiedene Ausstellungen, die man sich für kleines Geld anschauen kann. Der Zutritt zur Burganlage ist übrigens kostenfrei, was ja auch nicht selbstverständlich ist.
Wir werfen einen Blick in den Folterturm. Hier kann man ein paar mittelalterliche Folterutensilien anschauen und auch einen Eindruck von dem beklemmenden Gefühl im Verlies bekommen.
Die ganze Hofanlage ist wirklich schön gestaltet und wenn man seine Fantasie spielen lässt, kann man die Gutsherren und Mägde auf dem Gelände laufen sehen.
O.k., es könnten auch die Damen sein, die im mittelalterlichen Gewand hier die Führungen machen….. Aber der Gedanke ist trotzdem schön.
In hinteren Teil der Burg werden die Flächen auch für Konzerte benutzt. Hier ist gerade eine Bühne im Aufbau. Unter anderem ist hier Chris de Burgh Anfang August zu Gast, wie uns ein Plakat verrät.
Als wir uns langsam auf den Rückweg Richtung Parkplatz machen – wir wollen noch den Abstieg zur Altstadt machen – kommen uns auch immer mehr Menschen entgegen. Wir haben wirklich den richtigen Zeit-Slot abgepasst.
Der Weg runter zur Altstadt ist schon ein bisschen steil. Ankommende Besucher sind mehr oder weniger am schnaufen. Es gibt noch andere Wege hinunter, dieser hat jedoch keine Treppen dabei. Da wir den Buggy für Fila dabei haben, war dieser unsere Wahl. Fila trotzt jedoch ihrem Alter und läuft munter voran. In der Altstadt sind einige Restaurants angesiedelt. Wer shoppen gehen möchte, ist im neueren Teil der Stadt besser aufgehoben. Wir laufen zunächst zur St. Jakob-Kirche und ich werfe einen Blick hinein. Ein Organist gibt gerade sein bestes, es sind aber nur vereinzelt ein paar Leute anwesend.
Im Schatten der Kirche essen wir den Rest unser mitgebrachten Brötchen und Brezeln. Die Backerzeugnisse finden wir ziemlich langweilig und geschmacksneutral. Egal, ob es die Brötchen vom Hofladen am Platz oder vom vorgelagerten Bäcker bei Edeka sind. Wir werden wohl auf Aufbackbrötchen in der nächsten Zeit zurückgreifen.
Wir laufen noch etwas durch Burghausen und kehren dann noch beim „Brückenwirt“ ein, der einen kleinen Biergarten vor der Tür hat. Einige Tische, gerade die im Schatten, sind leider reserviert, aber wir haben Glück. Nach kurzer Zeit wird ein Tisch frei. Zur Erfrischung bestellen wir eine Haus-Limo (total lecker!) und eine Rhabarber-Schorle (auch dufte!). Zum Essen gibt es Schnitzel und Backhändl, einmal mit Pommes und einmal mit Kartoffelsalat. Beide Gerichte sind wirklich lecker. Und – endlich bekomme ich auch mal ein Schnitzel, was schön ausgebacken wurde und nicht nur die Friteuse gesehen hat, wie es bei „Restaurants“ in der Nähe von Ausflug-Hotspots leider zu häufig vorkommt.
Sehr gesättigt und zufrieden gehen wir dann zu unserem Anstieg zurück zur Burg und dem Parkplatz. Überflüssig zu erwähnen, dass das mit vollgeschlagenen Wams eine ganz tolle Erfahrung ist. Fila, die während des Essens brav im Buggy ausgeruht hat, hat wohl wieder neue Kräfte geschöpft. Sie läuft tatsächlich den ganzen Weg auch wieder hoch – unglaublich, was sie heute für eine Strecke abreißt. Oben angekommen setzen wir uns noch kurz unter den Schatten eines Baumes und trinken alle etwas.
Im Auto fällt Fila aber dann doch komatös auf die Seite und ist schnell weggedöst.
Zurück am Platz lüften wir erst einmal ordentlich durch. Obwohl – da wir wirklich strategisch günstig von einem Baum ab der Mittagszeit Schatten gespendet bekommen, sind ist der Wohnwagen gar nicht so aufgeheizt. Das Vorzelt ist ja eh halboffen aufgebaut.
Wir holen uns noch unsere gekühlten Trauben und Kirschen heraus und beginnen noch ein Krimi-Spiel. Dieses gefällt uns auch wieder besser und mit kleinen Unterbrechungen wird der Fall noch am gleichen Abend gelöst.
Unser Nachbar Fred beginnt so langsam mit dem Zusammenbau. Am Samstag sind ihre 4 Wochen um und es geht wieder nach Hause. Routiniert gibt er sich und seiner Frau Anweisungen – es soll ja alles seine Ordnung haben.
26.07.2024
Freitag
Heute machen wir nur einen Platz- und Waschtag. Bei den Waschmaschinen im Sanitärgebäude liegt eine Liste aus, in der man sich für einen Zeit-Slot eintragen kann. So ist dann auch gewährleistet, dass die Maschine frei ist.
Das Wetter ist heute wieder richtig schön und sehr warm.
Als Martina vom Sanitärhaus zurückkommt, erzählt sie, dass in der Reihe am Weg ein neues Pärchen mit einem Zeltanhänger angereist ist. Auch hier handelt es sich um ein Luftzelt, welches aufgepumpt werden muss. Die „gute“ Pumpe ist ihnen anscheinend verreckt und der Mann müht sich gerade schwitzend und mit hochrotem Kopf mit der Ersatzpumpe ab. Wir suchen unsere E-Pumpe heraus, die wir immer mithaben, wenn wir mit dem großen Vorzelt verreisen und ich gehe fix hinüber.
Meine Frau sagt, sie brauchen Luft“, sage ich, als ich bei den Beiden ankomme.
„Joa, i hob bold koine mea“, kommt die Entgegnung.
Wir lachen beide und schließen die E-Pumpe am 12V-Anschluss des Autos an. Seine „vernünftige“ Pumpe hat mehr Dampf, da sie bei jedem Stoßen und Ziehen Luft abgibt. Dies kann die kleine Ersatzpumpe leider nicht. Das Zelt, welches jetzt fix zunehmend größer wird, ist schon ein tolles Teil. Schlaf- und Wohnbereich sind vorhanden und auch ein durch einen „Gang“ getrennter Veranda-Bereich.
Ich sage den Beiden, wo unser Stellplatz ist und überlasse ihnen die Pumpe, da noch ein paar Luftschläuche versorgt werden müssen.
Martina macht sich noch auf Richtung Pfarrkirchen, zu Kaufland. Neben ein paar Dinge für unsere Brotzeit, möchte sie noch einen neuen Pfannenwender kaufen. Unser aus Kunststoff bestehender Pfannenwender meinte sich in der Pfanne auflösen zu wollen. Das kann nicht richtig sein…
Kurz vor der Rückfahrt vermeldet sie Erfolg und bedauerte es, nicht mit einem Einkaufswagen den Laden betreten zu haben. Der Kaufland in Pfarrkirchen ist wohl 4 Mal so groß, wie der, den wir zu Hause in der Nähe haben (uns so klein ist der auch nicht). An der Fleischtheke war sie aufgrund der schieren Auswahl total überfordert. „Ich wollte doch nur Fleischkäse und etwas Schweinebraten…“, meinte sie. Ein sehr geduldiger Angestellter informierte sie dann über das Angebot.
Ich sage: Ein Glück, dass sie KEINEN Einkaufswagen dabei hatte! Aber, sie hat schon angedroht, dort noch einmal hin zu müssen…
Später googeln wir noch „Pfarrkirchen“ aus. Dort soll am Wochenende das Altstadtfest stattfinden. Als ich mir den Ort bei Google Maps so anschaue, sage ich zu meiner Holden: „Hast du gesehen, was die dort für einen riesigen Parkplatz bei der Wallfahrtskriche haben?“. Sie schüttelt nur mit dem Kopf und verdreht die Augen. „Das ist der Friedhof….“.
Hups. Das ich eine neue Brille brauche, weiß ich. Jetzt steht fest, ich kümmere mich gleich bei unserer Rückkehr darum….
Nachdem wir uns im Internet die Bilder aus dem letzten Jahr des Altstadtfestes angesehen haben, verwerfen wir den Ausflugsgedanken wieder. Wir haben keine Lust uns durch Menschenmassen zu wühlen und Fila würde auch abdrehen.
Fila macht uns auch gerade ein bisschen Sorgen, da sie nicht so richtig fressen mag. Vielleicht ist es die Hitze der Tage, keine Ahnung. Mal schauen, wie es weitergeht. Zumindest trinkt sie hin und wieder etwas, wenn auch unser Meinung nach zu wenig.
Samstag
27.07.2024
Der Tag plätschert entspannt vor sich hin. Vormittags verabschieden wir Helga und Fred, die sich nach ihrem 4-wöchigen Aufenthalt wieder auf die Heimreise nach Münster machen. Sie betonen, was wir für angenehme, ruhige Nachbarn sind. Wir finden euch auch klasse!
Fred erzählt noch, dass er früher über 40 Jahre als Fahrlehrer tätig war oder wie er es ausdrückte „Ich habe 40 Jahre Führerscheine verkauft.“. Tina meint, dass das ja doll ist, sie musste noch eine Prüfung ablegen. Grins.
Die Beiden lachen herzlich und fragen, ob wir nächstes Jahr auch wieder hier sind. Sie haben natürlich schon gebucht.
Wir erzählen, dass wir uns im nächsten Jahr das Berchtesgadener Land anschauen wollen und dort einen Platz gebucht haben. Unser Ziel ist es ja, noch verschiedene Ecken von Deutschland zu besuchen.
Dann machen sich Helga und Fred auf den Weg. Wir winken zum Abschied und schon ist ihr Gespann um die nächste Kurve verschwunden.
Die Temperaturen des Tages sind heute wieder bei über 30 Grad angekommen und wir schlagen auf den verschiedenen Schattenplätzen unserer Parzelle unser Lager auf. Zum Glück haben wir zwei Bäume am Platz, die uns vormittags und dann auch wieder nachmittags Schatten spenden. Die Parzelle ist, was das angeht, wirklich prima.
Für Interessierte: Wir stehen auf Platz 198.
Von unserem Schattenplatz aus, sehen wir die Sperlinge, die sich an dem ausgestreuten Futter laben. Mittlerweile hat sich wohl herumgesprochen, dass bei den Drei Wölfen morgens ein Buffet gestreut wird. An die 20 Vögel picken um die Wette und nutzen auch gerne Filas kleine Wasserschalen, um zu trinken.
Ein Igel kommt neuerdings auch gerne abends mal vorbei, sehr zum Entzücken von Tina.
Zum Abend zieht ein Gewitter auf. Passend dazu liefert „Nina“ gleich noch eine Unwetterwarnung für Starkregen, Hagel und heftigen Gewitter mit.
In der Ferne sehen wir schon das Himmelsspektakel. Blitze zucken teilweise im Sekundentakt über den Himmel. Ich prüfe noch einmal die Abspannung des Vorzelts und den Sitz der Schraubheringe. Alles fest, da sollte nichts passieren.
Noch rechtzeitig genug, bevor das Gewitter über uns ist, ziehen wir unsere eine Frontwand des Vorzeltes wieder zu und räumen die meisten Sachen in den geschützten Bereich. Dann öffnet auch schon der Himmel seine Schleusen. Es schüttet richtig, begleitet von Blitz und Donner.
Zu spät fällt mir ein, dass unsere Wäschespinne nur lose verankert ist und gegen das Vorzelt oder gegen das Auto geweht werden könnte. Also noch fix eine Regenjacke übergeworfen und die Wäschespinne ins Vorzelt geholt.
Auf der Zeltwiese gegenüber hat eine Gruppe junger Leute drei Zelte aufgebaut. Ein Pärchen hat auch einen Säugling dabei. Als das Spektakel losgeht flüchten sie in ihr Auto – eine gute Idee, gerade mit Kleinkind.
Die Szenerie am Himmel hat schon etwas fesselndes und erschreckendes zugleich.
Als ich ins Vorzelt schaue, um zu gucken, ob der Regen sehr hineingedrückt wird, sehe ich den Igel. Tina freut sich den kleinen Racker zu sehen. Er kommt aus dem gegenüberliegenden Gebüsch in unser Vorzelt gelaufen, schüttelt sich ein, zwei Mal und erkundet unser Terrain. Dann verzieht er sich unter den Wohnwagen – zumindest hat er es dort trocken.
Nach knapp 20 Minuten lässt der Regen wieder nach, das Gewitter ist weiter gezogen. Da noch weitere Gewitter folgen sollen, lassen wir die Dachluken zur Nacht zu und auch nur die Fenster zur Vorzeltseite weiter auf.
Tina macht zum Schlafen dann doch noch ihr Verdunklungsrollo hoch, damit mehr Luft in den Wohnwagen kommt. Später, sie ist schon längst weggeschnorchelt, werde ich durch Lichtblitze wach. Im Wechsel blinken mich Tinas In-Ears an (Akku schwach) und die Blitze des geraden angekommenen Gewitters. Auch der Regen setzt wieder ein. Tina und Fila, die zwischen uns schläft, stört das aber mal gar nicht. Sie schnorcheln im Wechsel um die Wette. Gute Nacht, meine Lieben.
Montag
29.07.2024
Ausflug nach Passau
Wir stellen uns abermals einen Wecker, um einigermaßen zeitig aufzubrechen.
Frühstücken wollen wir dieses Mal in Passau. Die Fahrt erfolgt hauptsächlich über gut ausgebaute Bundesstraßen. Das letzte Stück, in dem wir durch einen kleinen Teil von Österreich geleitet werden, ist wieder die typische Berg- und Talfahrt, allerdings mit sehr schönem Ausblick.
In Passau haben wir uns im Vorwege einen Parkplatz in der Innstadt ausgesucht, also noch auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Inn. Wie sich herausstellt, eine gute Idee. Denn es ziehen sich lange Autoschlangen bis zur Brücke und in Passau hinein. Außerdem stehen wir mit dem Auto „draußen“, was wiederum Fila zugute kommt, die Parkhäuser unheimlich findet. Sehr günstig ist der Parkplatz auch noch, passt also alles. (Für Interessierte: Parkplatz Kapuzinerstr., gegenüber von Edeka). Bis zur Brücke muss man auch nicht an der Straße entlanglaufen. Es führt eine Treppe zu einem Weg, der direkt am Wasser bis kurz vor die Brücke führt. Dort geht man dann eine Gasse hinauf und über die Brücke hinüber.
Als erstes steuern wir Richtung Stephansdom und sehen uns dort nach einer Frühstücksmöglichkeit um. Eines der Cafeś macht erst um 10:30 Uhr auf. Das „Café Stephan´s Dom“ hat bereits geöffnet und bietet auch Frühstück an. Bingo.
Vorher gehen wir uns abwechselnd den Stephansdom anschauen. So einige Touristengruppen werden gerade mobilisiert. Auch hier hat die Technik ihre Spuren hinterlassen. Die Touristen tragen alle einen kleinen Empfänger und ein In-Ear. So erhalten sie (teils in Englisch oder auch Chinesisch) die Informationen von den Touristen-Guides direkt aufs Ohr.
Der Stephansdom ist wirklich imposant, gleicht heute aber eher einer Touristen-Halle.
Wir kehren im Cafe´ ein. Da die Sonnenterrasse bereits gut gefüllt ist, nehmen wir uns, nach Absprache mit einer Angestellten, einen Platz im Vorhof, welcher auch schön gestaltet ist – und vor allem schön schattig ist.
Das Frühstück war reichlich und köstlich, kostet aber auch seinen Preis. Aber – wir haben ja Urlaub.
Mit vollem Bauch braucht es nun Bewegung. Wir laufen zum Dreiflüsseeck, an dem die drei Flüsse (Donau, Inn und Ilz) zusammentreffen. An der Spitze ist ein Mini-Sandstrand. Einige Hunde tollen mit ihren Besitzern im Wasser herum. Als es etwas leerer wird, gehen auch Martina und Fila einmal hinunter. Fila ist interessiert, aber auch nicht so weit, dass sie sich in die Fluten stürzen möchte. Ein bisschen die Pfoten hinein – das reicht. Aus ihr machen wir keine Wasserratte mehr.
Danach schlendern wir noch ein bisschen durch Passau.
Passau begeistert uns auch dieses Mal wieder durch seine Schönheit und die Lage. Über der Stadt thront die Veste Oberhaus, eine Festung aus dem 13. Jahrhundert. Die Altstadt besticht durch barocke Gebäude.
Passau ist immer wieder einen Ausflug wert.
Dienstag
30.07.2024
Heute machen wir wieder einen Platz-, Wasch- und Relax-Tag.
Bei den Waschmaschinen liegen Listen aus, in denen man sich für ein Ein-Stunden-Zeitfenster eintragen kann. Die Waschprogramme laufen maximal 45 Minuten, so dass man sich auch nicht in die Quere kommt.
Leider gibt es immer wieder die Camper, die es nicht so genau nehmen. Oh, Waschmaschine ist gerade frei. Also rein mit den Klamotten und losgehts. Egal, ob das Programm noch weit ins nächste Zeitfenster hineinläuft. Auch tragen sich diese Krepel gerne bunt in der Liste ein, blockieren so Zeiten und streichen dann wieder das, was nicht benötigt wird. Aber was soll man sich ärgern – wir haben ja Urlaub.
Trotzdem wünsche ich diesen Egoisten insgeheim ein Rudel Wespen an den Hals…
Auf dem Platz herrscht eine rege Fluktuation. Einige sind nur ein verlängertes Wochenende da und so sind gerade die vorderen Platzteile mal mehr oder weniger (neu) besetzt. Auch bei den Plätzen mit Privatsanitär haben wir erst heute ein paar neue Nachbarn bekommen. Dabei ist ein Ehepaar, welches anscheinend noch nicht so lange mit dem Wohnwagen unterwegs ist.
„Sie“ hat eine recht schrille Stimme und ist so laut, dass man unweigerlich Zeuge ihrer Unterhaltungen wird…
Die eine oder andere Diskussion geht darum, ob Camping mit dem Wohnwagen überhaupt das Richtige ist. Während „Sie“ immer wieder Argumente dafür sucht („Was ist denn mit dem Hund, den du dir anschaffen willst, wenn du in Rente gehst? Der kann dann auch immer mit.“), brummelt er meist sehr einsilbig irgend etwas dagegen („Näääää.“)
Dann folgt Schweigen.
Aber nein, das Hörspiel geht weiter.
Wir hören ein -RUMMS-.
Er: „Was machst du denn da wieder?“
Sie: „Ich habe mir den Kopf am offenen Fenster gestoßen und du fragst nur, was ich denn da mache?“
Er: brummelt wieder irgend etwas vor sich hin
Heute grillen wir. Tina hat beim Edeka ein paar leckere Sachen besorgt.
Gerade als wir mit dem Essen fertig sind, kommt jemand angeradelt. Es ist, wie sich dann herausstellt, Jörg. Ein Namensvetter, der in Facebook bei den „Fendt-Caravan-Freunden“ einen Post abgesetzt hat, dass er jetzt auf dem Arterhof ist. Bei dieser Gruppe schaue ich ab und an mal rein, da hier auch ganz interessante Dinge über den Fendt-Caravan und über besuchte Plätze zu lesen ist. Auf seinen Post habe ich geantwortet und ein paar Grüße aus der Nachbarschaft geschickt.
Das er jetzt persönlich einmal Hallo sagt, finden wir prima. Wir laden ihn ein, sich zu setzen und wir schnacken ein wenig über Camping und besuchte Plätze.
Zufallsbekanntschaften, die Spaß machen!
Ein paar Drohnen-Aufnahmen vom Platz:
Auch andere Überflieger waren vorhanden:
Mittwoch
31.07.2024
Ausflug nach Regensburg
Die Wetterprognosen sind ab Donnerstag recht gemischt und so beschließen wir, den Mittwoch für einen weiteren Ausflug zu nutzen – obwohl es der heißeste Tag der Woche werden soll.
Auch überlegen wir, ob wir die Fahrt von 1,5 Stunden antreten wollen, gerade wegen Fila. Aber, wann kommen wir schon einmal wieder in die Nähe von Regensburg? Fila bekommt zur Sicherheit einen kleinen Teil ihrer Reisetablette, die sie mit etwas Leberwurst erst im dritten Anlauf dann auch nimmt.
Wir sind wieder ziemlich zeitig unterwegs. Trotzdem klettern die Temperaturen schon kräftig hoch. Die Fahrt verläuft unkompliziert und wir kommen gut an. Wieder nehmen wir einen etwas vorgelagerten Parkplatz, den wir sogleich als Tipp für Interessierte weitergeben können: Wir fahren den Parkplatz „Untere Wöhrd“ an. Dieser kostet nur 1,- Euro für bis zu 12 Stunden. Ein Schnapper.
Vom Parkplatz geht eine Treppe hinunter, die zu einem Weg führt, an dem man direkt am Wasser bis zur Brücke laufen kann. Sehr schön.
In Regensburg orientieren wir uns erst einmal am Dom St. Peter. Beim Domplatz finden wir dann auch einen Bäcker. Tina holt uns ein paar belegte Brötchen und Croissants heraus und wir suchen uns einen Schattenplatz für ein kleines Frühstück.
In den Dom schauen wir natürlich auch einmal hinen. Der gotische Dom stammt aus dem 13. Jahrhundert. Hier sind übrigens auch die „Regensburger Domspatzen“ zu Hause. Aufgrund der Größe wirkt dieser natürlch schon beeindruckend, aber auch ein ganzes Stück „kühler“ und dunkler, als der in Passau zum Vergleich.
Anschließend schlendern wir durch die Vielzahl von Gassen, die Regensburg zu bieten hat.
Abschließend kehren wir beim „Hacker Pschorr“ ein, der einen schönen, schattigen Biergarten hat. Eine Ausflugsgruppe von Kindern ist mit ihren Betreuerinnen auch gerade zu Gast und bringt die Kellner*innen an ihre Grenzen.
Das Essen schmeckt, die Getränke auch und wir machen uns dann wieder auf den Rückweg.
Die Sonne brutzelt heute wieder gnadenlos und die Temperaturen sind jenseits der 30 Grad. Zurück bei Kai-Uwe machen wir alle Fenster und Luken weit auf und auch beim Vorzelt werden alle Möglichkeiten aufgemacht, um etwas Luftzufluss zu erhalten. Unsere Parzelle ist ja insofern ideal, als das wir zwei schattenspendende Bäume haben. So haben wir an beiden Seiten des Vorzelts noch genug Platz, um uns nach „draußen“ in den Schatten zu flezen. Wir räumen meist unseren Tisch mit Gestühl zum Frühstück nach draußen und ab Nachmittag sitzen wir gerne mit einem kleinen Hocker-Tisch an der anderen Vorzeltseite. Wirklich prima und gut auszuhalten.
Donnerstag
01.08.2024
Heute bleiben wir am Platz. Zeit, um etwas Reisetagebuch zu schreiben, zu lesen oder einfach nur zu dösen. Ich fahre nach dem Aufstehen mit unserem E-Scooter zu Lidl und hole Brötchen. Das Preis- Leistungsverhältnis ist dort wirklich am besten. Und, wie wir feststellen mussten, sind uns die Bäcker-Brötchen hier zu fade. Während unserer Ausflüge haben wir ja auch mal im Cafe´ gefrühstück oder beim Bäcker etwas herausgeholt. Dort waren die Backwaren immer echt lecker. Da kann Bad Birnbach sich noch etwas abgucken…
Seit Urlaubsbeginn und auch schon vorher versuche ich Tina immer mal wieder auf den E-Scooter zu quatschen. Bislang ohne Erfolg. Heute ist es endlich mal soweit.
Wir gehen mit Scooter und Fila zum vorgelagerten Parkplatz. Dort bekommt Tina eine kurze Einweisung (es ist ja wirklich kein Hexenwerk) und dann gehts los. Erst zögerlich, dann immer mutiger saust sie durch die Gegend und nutzt gleich den Schwung, um noch nach Bad Birnbach zu „dm“ zu fahren. Der Scooter leistet uns während unseres Aufenthaltes wirklich gute Dienste und wird für kleinere Besorgungen gerne genutzt.
Die nächsten Tage plätschern schön entspannt vor sich hin. Wir laufen u.a. nach Bad Birnbach auf ein Eis hinein. Als wir auf dem Marktplatz ankommen, werden wir mit „Ufftata“ empfangen. Die Bad Birnbacher feiern gerade das „Bräunlfest“. Wir finden noch einen Platz bei der Eisdiele und gerade als unsere Eisbecher kommen, hören wir „Ein Prosit“ von der Kapelle… Eis mit Musik.
Unser Nonna wird auch noch ein paar Mal in Betrieb genommen. Mittlerweile haben wir die Temperaturen ganz gut im Griff, die wir zum Aufbacken oder für Gerichte benötigen.
Das Ergebnis war teils etwas „knusprig“, später haben wir die Hitzeverteilung besser in den Griff bekommen.
An einem Tag testen wir ein Rezept von „Just Touring“ – vegetarische Frikadellen.
Wer Just Touring nicht kennt, den können wir nur ihre Homepage, den Instagram-Kanal oder (erst recht) den Youtube-Kanal empfehlen. Guilia und Markus berichten über ihren Camping-Alltag, Ausrüstung und Co. und das in einer total sympathischen Art und Weise. Schaut einmal rein!
Übrigens, unter der Rubrik „Campingzubehör“ stellen wir auch immer mal wieder ein paar neue Errungenschaften ein.
https://www.youtube.com/@justTouring
Zurück zu den Frikadellen: Total einfach zuzubereiten und mega lecker! Hätte ich es nicht gewusst, wäre ich nicht zwingend auf eine fleischlose Variante gekommen. Sie haben jetzt ihren Stammplatz unter unseren Campinggerichten.
Jörg, unsere Facebook-Bekanntschaft, ist nur ein paar Tage auf dem Platz und auch seine Heimreise steht dann an. Er kommt noch vorbei, um sich zu verabschieden und hat einen Zettel mit dabei. Auf dem Zettel hat er einige empfehlenswerte Campingplätze in Bayern und Österreich notiert, die er empfehlen kann. Total super! Insidertipps sind immer willkommen.
Es folgt noch eine Kaffee-Einladung, falls wir mal bei ihm in der Nähe sind.
Lieber Jörg, vielen Dank für die Mühe und viele Grüße an dich und deine Familie!!
Jörg erzählt noch, dass die richtige Urlaubsfahrt schon in Sicht ist – es geht nach Kroatien. Wir wünschen euch eine tolle Zeit!
Die letzten Tage verfliegen förmlich, wir wissen gar nicht, wo die Zeit geblieben ist. Dann ist auch für uns der Tag des Abbaus gekommen. Wir lassen es ruhig angehen und haben auch gut zu tun. Das Wetter spielt nach wie vor mit, so dass wir trocken abbauen können und auch alles gut verstaut kriegen. Durch die Beschattung der Bäume auf unserem Stellplatz lässt es sich auch ohne Vorzelt und Co gut aushalten.
Nachdem wir im „Roßstall“ schon gute Erfahrungen gemacht haben, bleibt an den letzten beiden Tagen die Küche kalt und wir gehen essen. Alle Gerichte sind wirklich sehr lecker und von toller Qualität. Wirklich eines der besten Restaurants, die wir auf einem Campingplatz bislang hatten. Auch das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend.
Dann ist der Abreisetag gekommen. Wir packen noch die letzten Kleinigkeiten zusammen, Fila bekommt ihr Futter mit dem Reisemedikament, das sie zum Glück auch anstandslos verdrückt und ich gehe dann zur Rezeption, um auszuchecken.
Die Rückfahrt, die wir wieder mit einem 3-Tage-Stopp in Thüringen machen, verläuft problemlos. Auch die letzte Etappe nach Hause schaffen wir recht zügig. Es könnte daran liegen, dass wir hier wieder bereits um 4:00 Uhr aufgebrochen sind. Echt ätzend so früh aufzustehen, aber die noch angenehmen Temperaturen und die freien Straßen rechtfertigen den Aufwand. Das werden wir künftig bei langen Strecken wieder machen.
Unser Fazit:
Unsere Campingplatzbewertung
(Wir vergeben 1 bis 5 Sterne. Es handelt sich natürlich um unseren, subjektiven Eindruck)
Anreise: Parkplatz, Anreisespur, Weg zur Parzelle
Der gegenüberliegende Parkplatz, auf dem man sich zur Anmeldung stellt, hat nicht viel Platz für Caravan-Gespanne. Es gibt zwar eine größere Parkbucht, in dem 3-4 Gespanne oder Wohnmobile nebeneinander stehen können, aber mit dem Gespann heißt es dann Rückwärts Einparken. Nicht jedermanns Sache. Warum hier nicht die Möglichkeit der Kennzeichenerkennung für die Schranke genutzt wird? Keine Ahnung, es kann so einfach sein.
Die Zuwege zu den Parzellen sind allesamt prima.
Unsere Sternebewertung: ★★★★
Parzellen- / Stellplatz
Unser Stellplatz hatte eine tolle Größe, wir hatten viel Platz. Zudem hatten wir auch zwei schattenspendende Bäume, die uns vormittags und nachmittags mit ihrem Schattenwurf Erleichterung brachten. Das Privatsanitär war zweckmäßig, im Duschbereich fanden wir es recht eng und die Farbgestaltung war nicht unser Geschmack.
Stellplatznummer: 198
Unsere Sternebewertung: ★★★★
Orientierung auf dem Platz
Der Platz hat eine überschaubare Größe und so war alles leicht zu finden. Zum Wäschewaschen und Abwasch waren wir anfangs zum nächsten Sanitärhaus gegangen. Mehr per Zufall (wir sind ja nicht über die anderen Parzellen gegangen, als diese belegt waren) entdeckten wir bei der zweiten Hälfte unseres Aufenthaltes, dass sowohl Spülbecken als auch Waschmaschine ebenfalls in dem Gebäude untergebracht waren, wo sich auch die Privatsanitärzugänge befanden. Im Platzplan war dies jedoch nicht ausgewiesen. Ein Hinweis bei der Ankunft wäre hilfreich gewesen….
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Sanitäranlagen
Unser Privatsanitär war zweckmäßig und im Duschbereich etwas eng. Die Farbgestaltung ist halt Geschmackssache. Das nächstgelegene Sanitärhaus war stets sauber.
Unsere Sternebewertung: ★★★★
Einkaufsmöglichkeiten / Restaurant am Platz
Der Campingplatz verfügt über einen kleinen Hofladen, in dem man nur das Allernötigste erhält + eine gute Auswahl an Marmeladen und Spirituosen. Hier erhält man auch die morgendlichen Brötchen, die man auch nicht vorbestellen muss. Und es gbt hier seeeehr leckeren Kuchen!
Ganz in der Nähe in Bad Birnbach, sind Edeka, Lidl und dm zu finden.
Das Restaurant „Der Roßstall“ ist eines der besten Restaurants, welches wir auf einem Campingplatz besucht haben. Alle Speisen waren von guter Qualität, sehr lecker und die Bedienung war sehr freundlich und zuvorkommend.
Unsere Sternebewertung: ★★ (Einkaufsmöglichkeiten am Platz);
★★★★★ (Restaurant)
Freizeitangebote
Das Angebot am Platz ist auf die (Kur-) Gäste zugeschnitten. Der Pool und das Hallenbad waren immer gut besucht und auch beim Schwimmteich (befindet sich hinter dem Parkplatz) waren oft Gäste zu sehen. E-Bike-Touren und Nordic Walking werden auch angeboten.
Vom Campingplatz kann man gut zu verschiedenen Ausflügen starten.
Unsere Sternebewertung: ★★★
Freundlichkeit des Personals
Das Personal auf dem Campingplatz (egal wo) war immer sehr freundlich.
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Direkte Umgebung
Rund um den Campingplatz gibt es ein paar wenige Spazierwege entlang der Felder, die wir vor allem mit unserer Hündin gelaufen sind. Bad Birnbach ist gut erreichbar, egal ob zu Fuß, mit dem Scooter oder mit dem Fahrrad.
Unsere Sternebewertung: ★★★