Campingpark Heidewald 2025_09

Freitag, 3:45 Uhr, der Wecker klingelt….

What the fuck….?

Ach ja, wir wollen ja zum Camping. Aber, sind wir nicht gerade erst ins Bett gegangen?

Jetzt fällt es mir wieder ein. Wir hatten ja die tolle Idee, sehr, sehr früh zu starten, um schon gegen 9:00 Uhr am Ziel zu sein. So hat man noch etwas vom Tag.

Jetzt gerade hätte ich lieber noch etwas von der Nacht…. Tina springt disziplinert aus dem Bett und geht duschen. Während sie dann mit Fila die Morgenrunde geht, springe ich unter das unüblich kalte Nass, um wach zu werden. Es klappt so mittelprächtig.

In der Nacht hat es angefangen zu regnen – auch das noch. Nach dem Duschen bringe ich die letzten Sachen zum Auto. Das Gespann haben wir gestern Abend bereits geholt und in unserer Straße geparkt. Ich montiere den Diebstahlschutz an der Deichsel ab und friemel den Stromanschluss wieder ans Auto. Bei der Dunkelheit nicht so einfach. Es ist ja noch Nacht – ich glaube, ich erwähnte es bereits…

Dann noch die Wohnwagenspiegel montiert und fertig.

Zurück in der Wohnung wechsle ich erst einmal mein durchnässtes Hemd. Einigermaßen wach bin ich jetzt zumindest..

Wir verabschieden uns von unserer Tochter, die die Nacht zum Tag gemacht und die NFL-Übertragung geschaut hat. Während wir jetzt starten geht sie ins Bett. Gute Nacht, mein Kind.

Die Fahrt verläuft insgesamt sehr angenehm. Es ist um diese Zeit ja auch noch nicht viel los. Hinter Bremen erwarten uns dann doch ein, zwei kleine Staus.

Um kurz nach 9:00 Uhr erreichen wir unser Ziel – den Campingpark Heidewald.

Wir fahren auf die Check-In-Spur bis zur Rezeption und ich melde uns an. Ich bekomme von der sehr netten Mitarbeiterin den Schlüssel zu unserem Privatsanitärhäuschen, welches sich direkt am Stellplatz befindet und den obligatorischen Lageplan mit einer Beschreibung, wie wir dorthin kommen.

Auf dem Weg zum Stellplatz sehen wir, dass der Campingplatz gut besucht ist.

Wir kommen bei unserem Platz an und kuppeln Kai Uwe ab. Unsere kleine „Platzzufahrt“ ist L-förmig angelegt und führt auf das kleine Sanitärhäuschen zu. Einen kleinen, gefliesten „Terrassenbereich“ gibt es ebenfalls. Außen am Sanitärhäuschen ist eine Abwaschgelegenheit angebracht. Neben dem Häuschen an zwei Pfählen befestigt, befindet sich eine Hängematte.

Ja, hier kann man es aufhalten.

Wir movern Kai-Uwe „um die Ecke“ bis in seine Endposition.

Da wir hier zwei Wochen am Stück verbringen, haben wir dieses Mal nicht unser Sonnensegel dabei, sondern unser Volleinzug-Vorzelt. Der zusätzliche Raumgewinn ist natürlich großartig, aber der Aufbau kostet natürlich wesentlich mehr Zeit.

Die erste Hürde: Das Einziehen des Vorzelts. Tina friemelt das Vorzelt in die Kederleiste und ich schiebe auf Kommando das Vorzelt Stück für Stück weiter. Da wir eine All-Seasons-Variante haben, ist das Vorzelt entsprechend schwer und Tina flucht ein ums andere Mal vor sich hin. Letztendlich haben wir es aber geschafft.

Dank E-Pumpe ist das Aufpumpen des Luftgestänges eine einfache Sache. Unsere Powerstation, die wir auch dabei haben, versorgt die E-Pumpe hierbei mit Strom.

Der Pavillon steht nun schon einmal. Jetzt zippen wir noch die Front- und Seitenteile ein. Wir beschließen,  das Seitenteil, welches zum Sanitärhäuschen zeigt, nicht einzuziehen. So haben wir einen offenen Zugang, was uns bei wärmeren Wetter zugute kommt.

Als auch das geschafft ist, geht Tina mit Fila eine kleine Runde. Ich spanne in der Zeit das Vorzelt ab. Dank Tellerkopfschrauben ein recht schnelles Unterfangen. Allerdings stellt sich die gekieste Zufahrtsfläche als etwas zickig heraus. Keine Ahnung, ob die hier eine Art Fundament mit Beton ausgegossen haben, die Tellerkopfschrauben lassen sich nicht überall versenken. Letztendlich habe ich aber ausreichend in den Boden prügeln können. Auch das Sturmband befestige ich noch. Jetzt sollte nichts schief gehen.

Für die Front haben wir zwei Verandastangen im Gepäck. Diese werden zwischen den Front-Tubes angebracht. Dann kann man die Frontteile hälftig herablassen und auf diesen Stangen sozusagen ablegen. Coole Erfindung. Als unsere Veranda geöffnet ist, kommt auch gleich merklich frische Luft ins Vorzelt. Prima.

Wir haben dieses Mal wieder echt viel Schnicki-Schnacki dabei und auch ein paar Neuanschaffungen, die auf ihren Praxistest warten. So dauert es dann auch noch eine Weile bis Tisch, Stühle, Küche, Kühlbox mit Untergestell, der Solar-Stromanschluss mit Panel, Filas Plätzchen + Buggy und Co aufgebaut sind.

Alles in allem, mit Taschen auspacken und verstauen und Innen alles schick machen, hat es fast drei Stunden gedauert.

Jetzt haben wir uns aber auch unseren Willkommens-Kaffee redlich verdient.

Danach fährt Tina los, um die ersten Sachen im nahegelegenen Edeka zu kaufen. Ich stelle in der Zeit unser Windspiel auf und hisse unsere kleine Flagge. Fila hat es sich auf unserem Bett gemütlich gemacht, lässt Gott einen guten Mann sein und schnorchelt vor sich hin.

Tina kommt mit prall gefüllten Einkaufstaschen zurück. Sie hat auch gleich Sachen zum Grillen mitgebracht. Die Wetterprognose sagt: Am Wochenende wird gegrillt! Machen wir!

Wir sind bei ganz schön groggy und sind froh, uns jetzt einmal hinsetzen zu können und etwas zu spielen. Wir entscheiden uns für eine neue Version von „Hitster“, das Musikquiz. Können wir empfehlen!

Auf den Stellplätzen hinter uns ist auch ordentlich Bewegung. Ein Familienverbund reist an. Ein 40. Geburtstag – so steht es zumindest auf dem Transparent, welches später am Zelt prangert, soll gefeiert werden.

Sehr zu unserem Missvergnügen tönt auch das eine oder andere Mal deren Bass-Box mit irgendwelchen Ballermann-Ich-sauf-mir-einen-Hits über den Platz. Ich kann es echt nicht ausstehen, wenn Camper den anderen Gästen auf diese Art ihren Musikgeschmack aufdrücken. Wir hoffen nur, dass sie nicht die Nacht zum Tag machen.

Später gehen wir noch zur Rezeption, um uns, gegen 10 Euro Pfand, den Schlüssel für das „Hundetor“ zu holen.

Diesen Tipp hat Tina im Internet gelesen. Durch eine Pforte beim hinteren Teil des Campingplatzes, gelangt man auf einen kleinen Weg, der am Waldrand entlangführt. Man kann schön beidseitig um den Campingplatz herumlaufen – eine prima Gassi-Runde.

Schade, dass man diesen Tipp nicht gleich bei der Ankunft mitgeteilt bekommt. Auch andere Hundebesitzer erfuhren erst durch die Erfahrung der „verschlossenen Tür“ und somit im zweiten Anlauf von dieser Möglichkeit.

Also, Hunde-Insider-Tipp: Schlüssel für das Hunde-Tor besorgen, wenn ihr zu Gast seid!

Nach unserer Rückkehr wird Fila abgefüttert und ich kümmere mich um ein paar Restarbeiten, wie Gas-anschließen beim Kocher und vorher die neuen Gaskupplungen anbringen.

Die Kupplungsstücke von Cadac sind auch eine unserer Neuanschaffungen. Durch ein einfaches Klicksystem lässt sich die Gasflasche ohne lästiges umschrauben vom Kocher lösen und an den Grill anschließen. Prima.

Tina bereitet in der Zeit unser Abendbrot vor. Besser gesagt, sie kredenzt eine kalte Platte, die man so auch in einem Sterne-Restaurant bekommen kann. Wirklich großartig. Mit Baguette- und Zwiebel-Baguette-Broten lassen wir es uns schmecken.

Den Abend lassen wir in aller Ruhe ausklingen und fallen später todmüde ins Bett.

Beim Einsteigen in das Selbige, haue ich mir ordentlich den großen Zeh an einem der Faltstühle an, die zwischen den Betten und unter dem ausgezogenen Lattenrost gelagert sind. Ein stummer Schrei mit großen Augen sind die Folge. Tina kriegt sich nicht mehr ein vor Lachen. Schön, dass sie ihren Spaß hat…

Fila schnarcht bereits wieder zwischen uns, noch bevor wir das Licht ausmachen. Auch sie ist ganz schön knülle.

Samstag

Wir haben gut geschlafen. Auch die feierwütigen Nachbarn haben ihre Sause nicht zu sehr ausgedehnt.

Die Nacht war ziemlich kühl und wir stehen aufgrund der Anstrengungen des Vortages mit müden Knochen auf. Zeit für etwas Bewegung. Das findet Fila auch.

Wir gehen zum Hundetor und laufen entlang des Waldwegs. Der Platz wird von uns umrundet und wir gehen bei der Platzeinfahrt wieder hinein und zur Rezeption. Dort warten unsere am Vortag bestellten Brötchen schon auf uns.

Vier Brötchen (zwei Weizen- und zwei Körnerbrötchen) kosten 3.40 €.

Im Bereich der Einfahrt sind auch der Fahrrad- und Gokartverleih, die Entsorgungsstation für Wohnmobile, das Restaurant Campino und der Raum mit Waschmaschinen und Trockner zu finden.

(Hundetor)

Zurück am Wohnwagen wird Fila erst einmal abgefüttert. Danach zelebrieren wir unser Frühstück. Kaffee und Eier werden gekocht und die leckeren Sachen aus dem Kühlschrank finden alsbald ihren Platz auf dem Frühstückstisch.

Den Tag so beginnen können, gefällt uns. Die Frontseiten des Vorzelts sind etwas beschlagen von der Nacht und wir öffnen es oberhalb zunächst nur ein wenig, da es noch recht frisch ist. Allerdings zieht die Sonne bereits ihre Bahn und es wird schnell zusehends wärmer. Es dauert auch gar nicht lange und wir fühlen uns in kurzer Hose und T-Shirt dann doch wohler.

Auf ein paar Plätzen starten die Abreisevorbereitungen, so auch bei unseren holländischen Nachbarn. Als sie dann ihren Wohnwagen herausmovern, fällt Tina auf, dass sie noch eine Leiste mit Garderobenhaken in der Kederleiste haben. Tina macht sie fix darauf aufmerksam.

„Das ist ja doll! Dankeschön“, sagt er und schaut seine Frau leicht vorwurfsvoll an.

Nach dem Frühstück gehen wir wieder duschen und holen dann unser Hitster-Spiel wieder hervor.

Die Temperaturen steigen weiter. Zeit, ein neues Gadget auszuprobieren. Angeregt durch einen Youtube-Kanal haben wir uns eine kleine Eiswürfelmaschine gekauft. Tina hat sie als Angebot bei den Prime-Days geschossen. Zu Hause haben wir sie schon getestet und sind zufrieden. Innerhalb kurzer Zeit klötern die ersten Eiswürfel in den Auffangbehälter. Prima.

Kein Gadget, dass wir immer mitnehmen würden, aber bei längeren Aufenthalten ist sie im Sommer sicherlich mal mit dabei.

 

Bei der Mittagsrunde mit Fila „begrüßt“ uns, als wir wieder in unseren Parzellenweg einbiegen, „Simba“. Seines Zeichens kein kleiner Königslöwe, sondern ein Cockerspaniel, der etwas territorial sein Gebiet zu verteidigen meint. Das mittlerweile bekannte „Simbaaaa, krieg dich ein!“ von Herrchen ist dann auch wieder zu hören.

Ich schnappe mir dann mein Handy und drehe noch eine Platzrunde. Unsere Homepage will ja auch wieder mit Bildmaterial gefüttert werden.

Der Anteil der Dauercamper ist nicht gerade gering auf dem Platz. Der Weg zu den Touristenplätzen ist gut ausgeschildert. Wer nicht mit dem eigenen Wohnwagen oder Wohnmobil anreist, findet hier auch eine Fülle von Übernachtungsmöglichkeiten.

Diese Bereiche sind jeweils für sich als „kleine Siedlung“ etwas abgetrennt. Zu finden sind Schlaffässer, Safarizelte und Iglus (die aussehen wie verkleidete Airstreams). Jeweils aufgestellt in kleinen Bereichen, mit zentralen Punkten wie z,B. ein Grillplatz, sind die Möglichkeiten wirklich sehr ansprechend.

Auch ein Tinyhouse mit kleiner Terrasse konnte ich entdecken.

Ergänzt werden die Möglichkeiten noch von Mietwohnwagen und Schäferwagen – Peter Lustig lässt grüßen (wer sich noch erinnert).

In der Nähe des Hundetors ist ein großer Spielplatz zu finden, der mit Hüpfkissen, Schaukel und Co gut ausgestattet ist. Hier kann die künftige Thronfolge sich ordentlich austoben.

Ein wirklich schön angelegter Platz.

Zurück am Wohnwagen beschließen wir noch unsere Lichterkette anzubringen. Mit kleinen Klammern befestigen wir die Lichterkette, die solarbetrieben ist, am Vorzelt. Mal schauen, wie es heute Abend ausschaut.

Langsam meldet sich der Hunger. Zeit, unsere nächste, neue Errungenschaft auszuprobieren – unser neuer Cadac-Grill. Windgeschützt stelle ich ihn hinter dem Sanitärhäuschen auf. Dank Schnellkupplung ist mit einem Klick die Gasflasche angeschlossen. Ich heize den Grill an, um das Grillrost einmal auszubrennen.

Vorher haben wir bereits ein paar Kartoffeln gekocht und Tina rührt ein paar Dips an.

Als erstes landen die Würstchen auf dem Grill. Diese werden ebenfalls in unserem beliebten Restegulasch landen, welches wir an einem der nächsten Tage machen werden. Es folgen Nackensteaks und zwei Bauchstreifen. Hungrig machen wir uns über das Grillgut her. Köstlich.

Wie gut, dass wir Fila dabei haben, die bei uns für Bewegung sorgt.

Als wir in zum Abschluss der Abendrunde bei den Dauercampern entlang gehen, kommen in kurzer Abfolge, an verschiedenen Parzellen, jeweils ein kleiner Kläffer an den Zaun gesprintet.

Fila guckt beide nur mit diesem Spiel-dich-nicht-so-auf,-du-kleiner-Happen-Blick an und geht stoisch weiter. Lustig.

Als die Dämmerung einsetzt, gehen unsere Solarlichter an – bis auf die Lichterkette. O.k., man sollte sie vielleicht einschalten. Tina betätgt den entsprechenden Knopf und drückt dann die Modus-Wahl-Taste. Unser Vorzelt wird zur Disco. Die Lichter tanzen im imaginären Beat von einer Seite auf die andere. Die Intervalle werden immer wilder. Erst durch mehrmaliges, unkontrolliertes Drücken der Tasten kehrt Bewegungsruhe ein. Geht doch. Transformation abgeschlossen.

Zeit, um auch im Vorzelt die nächsten Gadgets zu testen. Wir haben zwei Campinglampen erstanden. Beide aufladbar, die eine sogar auch mittels Solarenergie.

Beide Lampen gefallen uns sehr gut. Schnell wird klar, welches die Vorzelt- und welches die Innenraumlampe werden wird.

Unsere Vorzeltlampe hat nicht nur mehrere Lichtmodi und Dimmung. Die Lichtpanele sind drehbar und man kann auch einen kleinen „Deckenfluter“ einstellen, der indirektes Licht abgibt. Außerdem ist sie noch in der Höhe verstellbar. Cooles Teil., gefällt uns.

So neigt sich auch dieser Tag zu Ende, den wir wieder herrlich entspannt ausklingen lassen.

Sonntag

Irgendwie konnte ich letzte Nacht nicht so richtig gut schlafen. Um kurz nach 7:00 bin ich bereits wach – sehr ungewöhnlich für mich. Egal, vielleicht lege ich mich heute Mittag mit Fila noch einmal hin. Das Alter dazu haben wir beide ja.

Da die beim Campingplatz bestellten Brötchen uns geschmacklich nicht überzeugt haben, backen wir heute Brötchen zum Frühstück im Nonna auf.

Fila scheint sich irgendwie den Magen verdorben zu haben und speit ihr Frühstück erst einmal auf den Vorzeltteppich. Danach guckt sie einen mit ihrem typischen Was-essen-wir-jetzt?-Blick an. Dieser Hund….

Während wir unser Frühstück zelebrieren, beginnt um uns herum an einigen Plätzen der Abbau.

Bei unserem Bass-Box-Nachbarn, der ebenfalls mit dem Abbau beschäftigt ist (Juhu!) geht auf einmal das Geschrei los. „Pass auf! Vorsicht!“

Ich schaue schnell einmal hinüber, um ggf. zu helfen. Eine Windböe hat das fast abgebaute Vorzelt auf seinen Filius fliegen lassen. Es ist aber noch einmal alles gut gegangen. Mein Hilfsangebot wird dann auch dankend abgelehnt.

Der Tag plätschert vor sich hin. Heute ist reine Entspannung angesagt. Die Temperaturen verlangen auch nicht mehr.

Die eine Vorzeltfront ziehen wir hoch und lassen die Außenrollos herunter. So ist zumindest die eine Vorzelthälfte im Schatten. Wir klemmen noch zwei mobile Ventilatoren (ein weiteres, neues Gadget) ins Vorzelt, dann lässt es sich ganz gut aushalten.

Nach der Mittagsrunde ziehen Fila und ich uns gepflegt für ein Stündchen zurück. Tut uns beiden gut. Im Vorzelt macht Tina es sich mit einem Buch gemütlich und taucht ab in die Pofiler-Tätigkeit.

Tina und ich schnippeln ein paar Paprika, Gurken und Möhren und Tina bereitet noch den Hawaii-Dipp zu – eine Gewürzmischung von „Edelschmaus“, die uns beiden sehr gut schmeckt.

Dippend raten wir dann weiter Titel, Interpreten und Erscheinungsjahr – Hitster geht in die nächste Runde.

Später gibt es bei uns noch ein Gericht, welches mittlerweile fest in unserem Campingrepertoire gespeichert ist. Es gibt vegetarische Frikadellen a la Just-Touring. Auch wenn ich über die Zeit vegetarischen Gerichten viel offener geworden bin, habe ich doch immer mal wieder eine gewisse, nennen wir es Grundskepsis, wenn es um das Ausprobieren neuer Gerichte geht.

Guiles und Markus, die Beiden von Just-Touring.de, haben auf ihrem Youtube-Kanal so von den vegetarischen Frikadellen geschwärmt, dass wir sie auch ausprobieren mussten.

Und, ganz ehrlich, wenn ich es nicht besser wüsste, wäre ich nicht unbedingt darauf gekommen, dass es eine vegetarische Alternative ist. Die Beiden machen immer sehr sympathische Videos zum Thema Campen, Kochen, Backen, Omnia, Nonna, Gadgets und Co – schaut doch einfach mal auf ihren Kanal.

Auch dieses Mal sind die Frikadellen wieder super gelungen und sind sehr lecker. Ebenso auch die dazu gemachten Kartoffeln. Irgendwann werde ich von meiner Holden gefragt: „Schmecken die Kartoffeln? Ich hatte übrigens noch keine….“. Hupsi, mit Schamesröte im Gesicht schiebe ich den gerade noch genommenen Nachschub wieder auf den Teller…. ´Tschuldigung…

Über den Tag verteilt sind auch wieder neue Campinggäste angereist, die die vorhandenen Stellplatzlücken schon wieder ordentlich ausgefüllt haben. Da die Ferienzeit sich dem Ende neigt, sind jetzt tatsächlich mehr Paare als Familien unterwegs.

Montag

Die Wetter-App sagt, dass das Wetter bis zum frühen Nachmittag noch beständig sein soll. Wir beschließen unseren ersten, kleinen Ausflug zu machen.

Es geht nach Warendorf. Warendorf ist praktischerweise gleich um die Ecke, rund 15 Minuten mit dem Auto zu fahren und soll eine schöne, kleine Altstadt haben. Das schauen wir uns einmal an.

Nach der Morgenrunde wird also Fila geschnappt, ins Auto verfrachtet und es geht los.

Am Rande der Altstadt finden wir einen kostenfreien Parkplatz mit ausreichend freien Plätzen (Parkplatz „Lohwall“). Der Buggy wird fix zusammengebaut und wir gehen los.

Wir gehen über die „Ems“ zur Altstadt hinüber. Der erste Blick ist vielversprechend. Die Altstadt sieht sehr heimelig aus.

Warendorf ist den Pferdesportlern vielleicht bekannt, man nennt sie auch die Pferde-Stadt. Im Boden eingelassene Platten mit Inschriften erinnern z.B. an die Olympiasieger der deutschen Reiterequipe. In der Stadt sind auch einige Pferdestatuen aufgestellt. In Warendorf findet auch die jährliche Hengstparade des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts statt.

Zielgerichtet steuern wir den ersten Bäcker an. Da wir ohne Frühstück gestartet sind, holen wir uns etwas für den kleinen Hunger und Brötchen für unseren späteren „Brunch, wenn wir am Platz zurückgekehrt sind.

Es macht Spaß durch die Altstadt zu laufen. Sie ist mit Wimpelgirlanden teilweise geschmückt. Es gibt viele, wirklich schöne Fachwerkhäuser, die sich mit Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten und Stilepochen abwechseln. Die Marienkirche, eine neoromanische Basilika von 1911 mit ihrem gotischen Turm ist genauso beeindruckend, wie die Pfarrkirche St. Laurentius mit ihren Türmchen und Zinnen.

Fila ist mittlerweile in den Buggy gewechselt und lässt sich wie Queen Mum durch die Gegend chauffieren. Ihr gefällt es also auch.

Auf dem Weg zum Parkplatz holt Tina fix noch bei Edeka ein paar Eier heraus (gehören ja nun einmal zum Brunch) und wir machen uns dann wieder auf den Weg zu Kai-Uwe.

Das Wetter bleibt glücklicherweise länger trocken als angesagt und so können wir zum Brunch unsere Vorzeltfront noch einmal in Veranda-Stellung bringen.

Beim Essen reden wir noch eine Zeit lang über unsere Eindrücke aus Warendorf. Mit viel Liebe zum Detail waren Teile der Altstadt gestaltet. Uns hat es gut gefallen.

Der Rest des Tages gestaltet sich wieder sehr entspannt. Es fängt dann tatsächlich auch noch leicht an zu regnen. Der Regen hält aber nicht allzu lange an.

Nachmittags machen wir noch unser berühmtes Grillreste-Gulasch. Eine feste Konstante, wenn wir gegrillt haben.

Der Tag neigt sich dem Ende. Auf der Abendrunde werden wir noch mit einem kleinen Regenbogen und später mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.

Dienstag

Für heute sind Schauer und Regen lt. Wetter-App angesagt. Um so erfreulicher ist, dass wir beim Aufwachen davon noch nichts hören.

Da unser Brötchenvorrat gestern doch mehr ausgemergelt wurde, als geplant, fahre ich fix zum nahegelegenen Bäcker, um frische Backerzeugnisse zu holen. Tina geht derweil mit Fila die Morgenrunde.

Nach einem wieder leckeren Frühstück räumen wir ab und Tina geht duschen. Ich trinke noch einen Kaffee und lehne mich entspannt zurück, um am Handy noch etwas zu surfen. Ich habe mir noch die App von „Antenne Münster“ heruntergeladen, um per Bluetooth-Lautsprecher nicht nur Musik, sondern auch die Neuigkeiten aus der Umgebung zu hören.

In den Nachrichten wird von starken Regenfällen in NRW berichtet. Dieses sind teilweise so stark, dass es regional Eltern überlassen bleibt, ob sie ihre Kinder heute zur Schule fahren.

Nanu?

Hier ist es zwar bedeckt aber trocken.

Ich rufe meine Wetter-App auf und tatsächlich ist ein breites Regenband zu sehen, welches aus den Niederlanden nach Deutschland gekommen ist. Praktischerweise zieht es genau an uns vorbei und wir bekommen, wenn überhaupt, noch den „Rest“ davon ab. Möge die Wetterkarte korrekt sein.

In diesem Moment kommt Tina mit nassen, etwas zerzausten Haaren ins Vorzelt. Ihr Blick geht stoisch geradeaus und sie setzt sich auf die Eingangsstufe zum Wohnwagen.

Ich frage, was passiert ist. Sie berichtet: Nach dem Duschen greift sie aus der Dusche heraus in eine Schublade des kleinen Waschbecken-Schranks, um ein kleines Handtuch herauszuholen. In der Dusche entfaltet sie dies und eine Spinne fällt zu Boden. Das achtbeinige Ungeheuer postiert sich auch noch mitten vor dem Duschausgang. Todesmutig steigt sie darüber hinweg und möchte etwas Toilettenpapier nehmen, um damit die Spinne zu greifen und nach draußen zu befördern. Der Zug an der Toilettenrolle war gar nicht sooo stark, als sich diese Ffffrrrrrrrrrrrrrrrrrr beginnt abzuwickeln. Seufzend nimmt sie etwas von dem Toilettenpapier, überwindet sich abermals und ergreift die Spinne.

Als sie gerade die Tür öffnen will, merkt sie, dass sie wohl nicht fest genug zugegriffen hat, denn die Spinne klettert auf ihre Hand. Dass die Badtür mittels Drehknopf noch verriegelt ist, macht die Sache nicht gerade einfacher. Irgendwie bekommt sie die Tür auf und schüttelt ihre Hand kräftig aus – die Spinne fliegt nach draußen.

Die einsetzende Erleichterung weicht prompten Entsetzen – sie hat ja noch nichts an! RUMMS, Tür wieder zu.

Dies ist die übermittelte Kurzfassung der Ereignisse. Es war natürlich alles noch wesentlich dramatischer und vor allem gefährlicher.

Den Tag nutzen wir für Einkäufe und zum Ausruhen. Tina fährt los, um einen Nachschub an Getränken, Obst und Gemüse zu besorgen.

Ich nutze die Zeit, um mein Buch wieder in Angriff zu nehmen.

Am Nachmittag gibt es vertauschte Rollen. Während Martina in ihrer Lektüre versinkt, fahre ich zu einem Hofladen, der sich hinter Warendorf befindet. Zum einen möchte ich uns etwas Kuchen besorgen und zum anderen deren Angebot an Fleisch- bzw. Grillwaren checken. Die Auswahl ist bei beiden klein aber fein und so nehme ich ein Stück Windbeutel-Kirsch und Himbeer-Mascarpone für uns mit. Der Weg zum Hofladen ist mit Kürbissen gesäumt und auch im Innenhof haben sie eine Propellermaschine aus Kürbissen gebaut. Es schein wohl Kürbis-Zeit zu sein… Familien laufen über den Hof und im Laden umher und die Kinder präsentieren stolz ihre Kürbisse, die sie ausgesucht haben.

Zurück am Platz wird ein bisschen gespielt und natürlich Kuchen gegessen. Tina hat, in der Zeit, wo ich unterwegs war, u.a. die Weintrauben portioniert und fertig zum einfrosten gemacht. Prima, so haben wir wieder leckere Snacks parat.

Das Wetter hält sich erstaunlich gut und ist besser, als es die Wetter-App hergibt. Zum Abend fängt es aber dann doch noch zu regnen an.

Zum Abendbrot machen wir uns Blitz-Pizza – auch ein Tipp, den wir von Just-Touring.de übernommen haben. Schnell, einfach, lecker.

Morgen soll es lt. Wetter-App nicht regnen. Also haben wir uns für morgen vorgenommen, nach Münster zu fahren. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen.

Mittwoch

In der Nacht war es wieder ziemlich kühl. Glücklicherweise habe ich mir noch eine dünne Überdecke über die eigentliche Bettdecke geworfen und konnte gut schlafen. Trotzdem bin ich heute irgendwie etwas neben der Spur. Wahrscheinlich schaltet der Körper nach den sehr aufregenden und teils sehr anstrengenden und emotionalen, letzten Wochen und Monaten jetzt langsam um auf Sparflamme. Tina geht es ähnlich, auch wenn sie nicht ganz so ausgelaugt ist, wie ich heute.

Nach der Morgengassirunde packen wir schnell einen Rucksack und machen uns auf den Weg.

Während ich noch schöne Erinnerungen an Münster habe, weiß Tina noch jedes Detail. Egal, ob es darum geht, wo wir geparkt haben, wo sich welches Geschäft befindet und wie man laufen muss, um dort hinzukommen. Heute ist wieder einer dieser Tage, da ist sie mir unheimlich….

Wir parken wieder beim Münsteraner Schloss und laufen in die Altstadt. Wieder einmal begeistert uns die Stadt mit ihrer Architektur, den Säulengängen, den Gassen und den netten Einkehr-Möglichkeiten.

Wir steuern zunächst das Stadt-Cafe an, um zu frühstücken. Mit Rührei und einem Croissant mit Käse samt Latte Macchiato stellen wir die Grundlage für unseren Stadtrundgang her.

Das Wetter ist heute etwas neblig/diesig und relativ frisch. Gut, dass wir auch unsere Hoody-Jacken dabei haben.

Es macht uns viel Spaß in der Altstadt herumzulaufen und sich alles anzuschauen. Auf dem Domplatz ist heute auch ein Markt – anscheinend der Treffpunkt für Jung und Alt. Hier ist richtig was los.

Münster ist eine Fahrradstadt. Selten haben wir so viele Fahrräder gesehen, bzw. Menschen, die mit diesen unterwegs sind. An allen Knotenpunkten sind Fahrradparkplätze, die immer rappelvoll sind. E-Bikes sind hier auch bereits fest etabliert und man sieht alle Altersklassen mit dem typischen „Suuurrrrrrrrrr“ herumfahren.

Nach einer ganzen Weile und zwei Einkaufstüten später kehren wir zum Abschluss noch bei Peter Pane ein. Das Mittagsmenu, das es praktischerweise bis 17:00 Uhr gibt, haben wir auch bei unserem letzten Besuch schon genossen. Dazu gibt es einen Durstlöscher, bei uns Holunder-Minze.

Satt und zufrieden machen wir uns dann wieder auf zum Schlossparkplatz und fahren zurück zu Kai-Uwe.

Da ich immer noch ganz schön schlapp bin, lege ich mich für eine Stunde hin – wann hat man schon sonst einmal die Möglichkeit?

Als ich wieder aus dem Wohnwagen trete, schaut Fila mich ganz neugierig an. Tina erzählt, dass sie ab und an mal vor dem Moskitonetz der Eingangstür stand und ganz befremdlich hinein geschaut hat. Es könnte wohl daran gelegen haben, dass ich geschnarcht habe, wie ein Grizzly…..

Ich will mal glauben, dass sie mich einfach vermisst hat (*Schön-Gerede-AUS*).

Das Wetter hat heute insgesamt besser mitgemacht, als es die Wetter-App angekündigt hat. Erst als wir von der abendlichen Gassirunde zurückkommen, fängt es an zu regnen. Gutes Timing.

Donnerstag

Heute verbringen wir einen entspannten Tag am Platz. Als wir gegen 9:00 Uhr aufwachen, fängt es gerade etwas doller an zu regnen. Dann gibts heute wohl mal die Regenjacken zur Gassirunde an. Auch Fila bekommt ihr Regenmäntelchen angezogen, was ihr so semi-gut gefällt.

Mit Aufbackbrötchen, Rührei und gebratenen Bacon sowie dem üblichen Frühstückssortiment starten wir den Tag.

Als ich vom Duschen komme, kommt mir so langsam unser Windspiel- bzw. Flaggenmast entgegen. Die Ankerstange ließ sich eh nicht weit in den Boden treiben und da dieser durch den Regen jetzt noch aufgeweichter ist, gibt es für die Stange kein Halten mehr. Wirklich in Zeitlupe landet sie neben mir im Gras. Das Windspiel hängen wir erst einmal im Vorzelt zum Trocknen auf. Die Ankerstange kloppe ich später mit dem Gummihammer wieder in den Boden und lasse erst nur einmal unsere kleine Flagge am Mast.

Die Sonne lässt sich im Verlaufe des Tage glücklicherweise immer wieder blicken. Das tut auch unser Powerstation gut, die schon auf knapp 30% herunter ist. Das Solarpanel wird in den Schauerpausen immer wieder aufgestellt und so haben wir bis zum Nachmittag wieder knapp 60% Ladung solargemüllert. Geht doch.

Wir vertreiben uns die Zeit mit einem Adventure-Game, einen kleinen Kartenspiel, welches mit einer App-Unterstützung gespielt wird und schlüpfen wieder in die Rolle von Ermittlern.

Am späteren Nachmittag machen wir noch etwas Reste-Verwertung, in dem wir uns noch jeder eine Blitz-Pizza zusammenstellen. Dazu gibt es Rohkost und einen Dip. Mehr braucht es heute nicht.

Das Wetter soll in den nächsten Tagen sehr wechselhaft bleiben. Stand jetzt, schauen wir uns morgen Nachmittag einmal Telgte an. Dies ist auch nicht weit entfernt und soll auch eine schöne Altstadt haben – ja, wir sind etwas auf den Geschmack gekommen.

Freitag

Wieder einmal lässt der Wetter mehr verhoffen, als es die Wetter-App hergibt. Nach einem gemütlichen Frühstück beschließen wir daher, uns Richtung Bielefeld auf den Weg zu machen. Die dortige Sparrenburg soll sehr sehenswert sein. Der Altstadtkern ist von dort auch gut erreichbar. Also, auf gehts.

Wir fahren knapp 40 Minuten über Bundesstr. und Autobahn, was Fila sehr freut.

Wir erreichen den kleinen Parkplatz auf dem Sparrenberg im Teutoburger Wald. Neben uns steht ein hochzeitlich geschmückter Benz. Hier wird also heute auch geheiratet.

Wir machen uns auf zum Wahrzeichen Bielefelds. Die Sparrenburg ist die nördlichste, erhaltene Spornburg Deutschlands. Erbaut wurde sie 1250 durch den Grafen von Ravensberg und diente zur Sicherung des Bielefelder Passes über den Teutoburger Wald.

Als erstes kommt der Turm in Sicht, den man gegen eine Gebühr von 3 Euro ersteigen kann. Mit der weiteren Burganlage kommt dann auch das erste Hochzeitspaar in Sicht (an diesem Tag haben sie drei Paare getraut). Wir laufen zunächst entlang der Befestigung um die Burg herum. Dem Hochzeitspaar, das sich gerade auf ihr Foto-Shooting vorbereitet, schmettere ich noch ein „Herzlichen Glückwunsch“ entgegen. Ja, ich bin wieder peinlich.

Die Sicht über Bielefeld ist wirklich gut. Es lässt sich aber erahnen, dass der Stadtkern von Bielefeld mit dem von Münster nicht mithalten kann.

Auf den Turm wollen wir natürlich auch. Ich hole uns die beiden Wertmarken, die man für das Drehkreuz im Eingangsbereich benötigt. Als erstes mache ich mich an die Turmbesteigung. 121 Treppenstufen führen hoch zur Plattform des Turmes. Die Stahltreppe wird alsbald von einer Holztreppe abgelöst, diese wiederum von einer sich windenden Wendeltreppe.

Der Mensch ist doch keine Gemse!

Ich untrainierter Moppel komme ins Schwitzen und mein Puls erreicht die 140. Aber, die Anstrengungen sind es wert. Man hat vom Turm wirklich einen grandiosen Blick. Ich mache ein paar Fotos und halte mein Handy tüchtig fest, da der Wind hier oben ganz schön flott daher kommt.

Dann mache ich mich wieder an den Abstieg. Das meine Beine sich wie Wackelpudding anfühlen, macht es nicht gerade einfacher. Selbst der dann treppenlose Weg zurück zu Tina läuft sich merkwürdig.

Dann ist Tina dran und macht sich auf den Weg. Auch sie berichtet später, dass man von der Höhe ganz schön Respekt bekommt. Schön ist auch, dass die Tür zur Plattform nicht richtig schließt und knarrend und ächzend immer wieder gegen den Rahmen schlägt. Da bekommt man gleich ein ganz sicheres Gefühl.

Wir kehren zurück zum Auto und holen den Buggy heraus. Dann laufen wir hinunter zur Bielefelder Altstadt. Die teils ganz schön abschüssige Strecke erfreut meine Wackelpuddingbeine sehr. Fila läuft stramm mit.

Zum Markplatz laufen wir eine gemütliche 1/4 Stunde. Hier sind auch einige schöne, alte Häuser zu sehen. Passenderweise ist heute auch tatsächlich ein Wochenmarkt auf dem Marktplatz. Tina nutzt gleich die Gelegenheit, um noch etwas Gemüse und Obst zu kaufen.

Wir schlendern noch ein bisschen durch den Stadtkern und machen uns dann langsam wieder auf den Weg zum Burgparkplatz.

Auf der Rückfahrt fahren wir gleich noch Tanken. So ist sichergestellt, dass wir auch die nächsten Tage mal spontan aufbrechen können, wenn das Wetter mitspielt.

Zurück bei Kai-Uwe machen wir uns ans Gemüseschnipseln. Tina bereitet zunächst ein paar Gnocci im Omnia zu, dann brät sie in der großen Wok-Pfanne des Cadac-Grills das Gemüse an. Mit verschiedenen Gewürzen und etwas Frischkäse ist dann unsere Mahlzeit schnell fertig. Lecker!

Zum Verdauen holen wir dann noch ein Adventure Game heraus und begeben ins in der Rolle eines Journalisten auf Recherche.

Mittlerweile sind wieder neue Camper angereist, die vermutlich das Wochenende hier verbringen. Einige Familienverbunde sind auch dabei, die auch einen Pavillon aufbauen. Na, hoffentlich gibt es nicht wieder Halli-Galli-Musik. Überall sind Aufbaugeräusche zu hören und auch das eine oder andere Zwi-Gespräch unter Eheleuten. Das „Hörspiel“ dazu wäre eine eigene Geschichte wert.

Einige Hunde sind auch mit angereist. In unserem Stellplatzweg kläfft einer von ihnen fortlaufend in der Gegend rum. Sein Schickimicki-Frauchen schlürft lieber an ihrem Weinglas, während sie in der anderen Hand stoisch die Leine hält. Oder so….

Nach der Abendrunde mit Fila waschen wir noch die restlichen Sachen ab und lassen dann den Tag gemütlich ausklingen. Hoffentlich spielt das Wetter die nächsten Tage auch noch so mit, wie heute. Das wäre echt prima. Schauen wir mal.

Samstag

Gegen 8:00 Uhr wachen wir auf. Die Nacht war sternenklar und ganz schön kalt. Trotz Überdecke war es etwas grenzwertig. Tina geht ins Bad, als sie wiederkommt hat der angesagte Regen eingesetzt. „War es nicht gerade trocken, als ich ins Bad gegangen bin…?““, fragt sie. Tja, was solls, Regenjacken an und los gehts zur Morgenrunde.

Zunächst überlegen wir, ob wir im Wohnwagen frühstücken. Als wir aber die Brötchen mit dem Nonna aufbacken, Eier kochen und auch den Wasserkocher für den Kaffee anwerfen, wird es doch schnell angenehm im Vorzelt. Zudem haben wir ja auch unsere kuscheligen Schafwolle-Überwerfer für die Stühle.

Nach dem Frühstück holen wir noch ein Adventure-Game heraus und spielen etwas. Allerdings sind wir nach kurzer Zeit genervt, da die Technik in Form der Begleit-App nicht so richtig mitspielen will. Wir brechen das Spiel ab und gehen erst einmal duschen.

Als ich vom Duschen wiederkomme, ist Tina bereits dabei einen Apfelkuchen anzurühren. Gute Idee! Seitdem wir, bzw. Tina die Im-Omnia-Backen-Scheu überwunden hat, gehört der Apfelkuchen zum Camping-Repertoire.

Heute Nachmittag möchte Tina ein Linsen-Curry-Rezept ausprobieren. Ich stelle mich natürlich gerne als professioneller Geschmackstester zur Verfügung und bin gespannt.

Nach der mittäglichen Gassirunde fahre ich zu Edeka, um auch dafür ein paar Dinge einzukaufen.

…..und fahre nach meiner Rückkehr gleich noch einmal dorthin, als ich auf Nachfrage von Tina feststelle, dass mein Leergutbon noch selig in meiner Hemdbrusttasche schlummert….. Ich Depp!

Zumindest gibt es für meine – nennen wir es Bemühungen – eine Belohnung in Form von frischen Apfelkuchen. Der Apfelkuchen schmeckt wirklich wieder großartig.

Da ich in der letzten Nacht nicht so gut geschlafen habe, ziehe ich mich für eine 3/4 Stunde in meine Koje zurück. Fila leistet mir gerne Gesellschaft und es dauert nicht lange, da schnorcheln wir wieder um die Wette.

So ein Powernap hat echt etwas für sich. Wesentlich fitter stehe ich wieder auf und auch Fila kommt wieder mit nach draußen, obwohl ihr Blick sagt, dass sie noch gerne eine 1/2 Stunde dran gehängt hätte. Aber, sie kann es sich ja auf ihrem Lager im Vorzelt wieder gemütlich machen.

Wir schnippeln die Zutaten für das Linsencurry und Tina macht sich auf zu kulinarischen, neuen Ufern. Wir sind beide echt gespannt, wie Linsen in Verbindung mit einem Curry schmecken. Das Resultat ist schlichtweg super. Der Linsengeschmack zusammen mit dem Curry ist echt eine Wucht. Das Curry hat auch eine gute Schärfe und macht ordentlich satt. Wieder ein Gericht, dass seinen Platz bei unseren Campinggerichten findet.

Das Wetter heute ist, mal wieder den Wetter-Apps trotzend, wieder wesentlich besser als es vorhergesagt wurde. Wir haben einen überwiegend sonnigen Nachmittag. Das freut unsere Powerstation, die mittels Solarpanel wieder die 70% Ladung heute erreichen konnte. Erst zum Abend ziehen dunkle Wolken auf. Gerade als wir vom Abend-Gassi zurück sind und den Abwasch erledigt haben, tropft es leicht aufs Wohnwagendach. Am Horizont kommt eine ordentlich dunkle Wolkenfront auf uns zu. Egal, abends oder nachts darf es gerne regnen.

Der Platz hat sich heute auch weiter gefüllt. Unsere Nachbarn zur linken haben wir heute Vormittag verabschiedet. Heute Nachmittag ist der Platz bereits wieder belegt.

Ein Pärchen mit einem Wohnmobil, das eine Nord-Süd-Tour (und wieder zurück) durch Deutschland macht, ist nun unser neuer Nachbar. Als wir ins Gespräch kommen, erfahren wir, dass es sich auch um Nordlichter handelt. Sie kommen aus Winsen-Luhe. Sie erzählen, dass sie von einem „Party-Platz“ heute morgen geradezu geflüchtet sind, bei dem in der Nähe ein Festival stattfand. Oha, Augen auf bei der Platzwahl! Wir tauschen uns noch über ein paar besuchte Campingplätze aus, dann machen sich die Beiden mit den Rädern zum Einkaufen.

Meistens schreibe ich zum Abend die Erlebnisse des Tages für unseren Reisebericht nieder. Tina geht dann schon mit Fila in den Wohnwagen, da Fila nur dort so richtig zur Ruhe kommt. So auch heute Abend. Jetzt geht gerade die Wohnwagentür auf und Tina kommt mit Teig verklebten Händen heraus.

„Morgen gibts selbstgemachte Brötchen!“, sagt sie und grinst über beide Backen. Was soll ich sagen? Wenn sie einmal im Flow ist….

Gerne!

Mittlerweile prasselt der Regen etwas stärker auf das Vorzelt und den Wohnwagen. In der Ferne ist Donnergrollen zu hören. Es hat schon eine besondere Atmosphäre im geschützten Vorzelt zu sitzen, eine gemütliche Beleuchtung an zu haben, die Lichterkette macht draußen ein schönes Ambiente und die Solarkerzen. die punktuell im Vorzelt verteilt sind, unterstützen dies noch. Eine schöne Form der Gemütlichkeit.

Nachdem ich meine heutigen Zeilen beendet habe, gehe ich auch in den Wohni. Das Gewitter ist nun auch endgültig angekommen, Blitze und Donnergrollen wechseln sich ab. Der Regen prasselt teils so laut auf den Wohnwagen, dass man sich nicht mehr unterhalten kann.

Sonntag

Heute bleiben wir etwas länger liegen und stehen um kurz nach 9:00 Uhr auf. Fila nehmen wir ihren Kragen ab, den sie zur Nacht leider immer noch tragen muss. Sie putzt sich ausgiebig, scharrt etwas auf dem Bett herum, fällt auf die Seite und 1….2…..3….schnarch! Ja, ganz eindeutig mein Hund.

Nach einer Weile stehen wir dann aber doch auf. Von draußen sind schon einige Abbau-Geräusche zu hören. Viele, die nur über das Wochenende hier waren, fahren heute wieder. Wir laufen mit Fila die Morgenrunde. Nachdem sie bei der Rückkehr abgefüttert ist, sind wir dran. Tina formt Brötchen aus dem gestern fabrizierten Teig und der Omnia wird beheizt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ohne übertreiben zu wollen, aber bessere Brötchen hatten wir bislang noch nicht.

Das Wetter ist heute (tatsächlich einmal wie angesagt) hervorragend. Die Sonne trocknet unser Vorzelt gut durch. Nachdem wir etwas gespielt haben, heute ist es das Spiel „Play Hit“, keimt mit Aussicht auf die anstehenden Wettervorhersagen, die leider viel Regen beinhalten, der Gedanke, ob wir heute nicht das große Vorzelt gut durchgetrocknet abbauen und auf das Sonnensegel wechseln. Hm, wir denken mal darüber nach…

Im Waschsalon des Campingplatzes wäscht Tina die ersten Ladungen Wäsche. Wir stellen die Wäschespinne für einen Teil der Wäsche auf. Heute sollte alles gut trocken werden. Waschen und Tocknen ist kein günstiges Vergnügen. Für zwei Waschmaschinen und einen Trockenvorgang hat sie knapp 19 Euro gezahlt.

Am Nachmittag wird noch einmal gegrillt. Wir verwerten auch gleich den Rest unser Kartoffeln – es soll ja nichts verkommen.
Schließlich bringt Tina das Abbau-Thema wieder auf den Tisch. Nach ihrem „Bauchgefühl“, glaubt sie, ist das die richige Entscheidung. Wenn meine Holde etwas in der Vergangenheit bewiesen hat, dann eine gute Intuition. Also, ran ans Werk.
Der Abbau, oder besser Umbau, geht dann auch erstaunlich flott von der Hand. Wir sind auf jeden Fall schneller als beim Aufbau. Allerdings teilt mir mein Bewegungsapparat mit, dass er die Idee so semi findet. Fila hat übrigens beim Umbau prima unterstützt, in dem sie mit ihrer Schleppleine um alles, was in der Gegend steht, ein paar mal herum gelaufen ist und so ein kleines Labyrinth aus Stolperfallen erschaffen hat. Toller Hund!
Tatsächlich schafft Tina es auch, alles im Wohnwagen zu verbauen, ohne, dass es uns im Weg ist. Respekt.
Heute schreibe ich noch, wie jeden Abend, den weiteren Reisebericht draußen. Mit ein paar Solarkerzen und unserer Tischlampe, die man auch als „Deckenfluter“ nutzen kann, kommt wieder Gemütlichkeit auf. Mal schauen, ob das Wetter weitere Schreib-Abende in den letzten Tagen gestattet.
Montag
Der Wind hat ordentlich aufgefrischt. Heute sind Sturmböen vorhergesagt, mit Geschwindigkeiten von 60-70 km/h. Als wir mit Fila zur morgendlichen Gassirunde starten, denken wir noch, dass wir heute draußen frühstücken können.
Der Wind nimmt aber schlagartig zu und zieht auch ganz schön an unserem Sonnensegel. Wie gut, dass wir eines mit Luftschläuchen haben – die können nicht brechen. Die Böen werden so stark, dass das Sonnensegel auch schon einmal vorne kurzzeitig einknickt, sich dann aber wieder aufrichtet. O.k. – Frühstück heute ganz klar drinnen.
Sowohl bei unseren Aufbackbrötchen als auch bei den Frühstückseiern stellen wir fest, dass der Gasherd im Wohnwagen nicht so viel bumms hat, wie unser externer Gasherd, den wir immer im Vorzelt aufgebaut haben. Ist ja auch klar, da treten 30 bar gegen 50 bar an. Vorher darüber nachdenken, wäre keine Option gewesen? Äh…, doch.
Die Windböen bleiben konstant stark. Als unser Grill, der mit einer Abdeckhaube draußen steht, vom Wind umgerissen wird, beschließen wir, unser Lager noch weiter zu reduzieren und verbauen den Tisch und die Stühle. Der Grill wird auch zerlegt und in seiner Abdeckung eingewickelt unter die Deichsel geschoben. Wir legen unsere neuen Faltstühle parat, die wir uns für Wochenendaufenthalte angeschafft haben und die wir im Gepäck haben, um sie einmal auszuprobieren. Tatsächlich ergibt sich Nachmittags noch die Gelegenheit, als sich die Sonne länger einmal zeigt und der Wind kurzfristig nachlässt. Die beiden Faltstühle sind in praktischen Transporttaschen verstaut. Herausholen, Sicherungsriemen lösen, auseinanderklappen, fertig. Sie sind wirklich sehr bequem. Als kleines Gadget haben sie an einer Armlehenseite noch eine Tasche, in der man Handy und Co sicher ablegen kann. Wirklich prima, eine unserer besseren Anschaffungen.
Zum Essen machen wir uns heute den Rest von unserem Linsencurry. Außerdem finden sich noch Weintrauben und Käse, der zu Würfeln verarbeitet wird. Eine ungewöhnliche Mischung, schmeckt aber trotzdem. Resteverwertung at its best.
Der Platz leert sich allmählich. Immer wieder sehen wir, wie sich Gespanne auf die Reise machen. Ein paar wenige Neuankömmlinge füllen die Lücken wieder auf. Ein sehr optimistisches Ehepaar kämpft eine ganze Zeit lang mit ihrem Stangen-Sonnensegel, bis endlich die Erkenntnis reift, dass das bei dem starken Wind keinen Zweck macht. Beim Abbau schlägt das Tuch noch fast über den Wohnwagen. Ich frage schnell, ob ich helfen kann, aber die Beiden lehnen dankend ab.
Bei der heutigen Gassirunde überqueren wir die Straße vor dem Campingplatz beim nahegelegenen Restaurant „Silberfuchs“. Dort sahen wir neulich Spaziergänger in Richtung Wald laufen. Und tatsächlich – ein Weg führt zu einem Trimm-Dich-Pfad (einige werden diese noch kennen) in den Wald hinein. Die Wege im Wald sind so ein bisschen im Karo-Muster angeordnet. Dort verteilt sind verschiedene Trimm-Dich-Gerätschaften. Ein toller Ort, um mit dem Hund spazieren zu gehen. Wieder einmal schade, dass wir diesen so spät entdeckt haben und auch keinerlei Info vom Platzpersonal dazu kam.
Wenn man bei unserer Campingplatzzufahrt direkt über die Straße geht, findet man auch einen Trampelpfad/Weg, der zu den Waldwegen führt – auch das entdecken wir erst an diesem Tag.
Als wir abends unseren Abwasch machen (praktischerweise haben wir eine Abwaschgelegenheit direkt an unserem kleinen Sani-Häuschen), werden wir mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt. Der Himmel färbt sich so stark ein, dass man denken könnte, dass Photoshop und Co hier ganze Arbeit geleistet haben. Aber, manchmal malt die Natur die besten Farben.
Dienstag
Die Nacht war auch ziemlich stürmisch. Als ich Nachts einmal auf Toilette gehe, schaue ich mir noch sicherheitshalber die Abspannungen einmal an. Lediglich an einer Seite, dort wo die Tellerschraube im Kies eingelassen war, hat sich diese gelöst. Im Kiesboden, so konnte ich es ja schon feststellen, bekommt man die Schrauben nicht gut hinein. Keine Ahnung, was da für ein verbauter Untergrund schlummert. Alles andere, vor allem auch die Sturmbänder, sitzen weiterhin fest, was beruhigt.
Am nächsten Morgen verlängere ich die seitliche Abspannung mit einem Zusatz einfach bis zur Abgrenzungshecke. Dort lassen sich die Schrauben wieder gut und tief eindrehen.
Jetzt kommt Fila zu ihrem Recht, die schon auf ihre Morgenrunde wartet. Ich steige aus dem Wohnwagen, irgendetwas ist anders…. ich gucke etwas verwirrt in die Gegend als Tina meint: „Wie wäre es, wenn du deine Brille aufsetzt?“. Ah, das ist es!
Ich stolpere zurück in den Wohnwagen und begebe mich auf die Suche. Gerade als meine Holde fragt, ob sie helfen könne, entdecke ich endlich dieses kleine Mistding, das sich eindeutig vor mir versteckt hat.
Zurück am Wohnwagen, startet unsere Frühstückroutine.
Erfahrung macht schlau und so sind heute auch unsere Frühstücksbrötchen und -Eier knackig, bzw. lecker.
Ansonsten war der Dienstag einfach nur bäh! Windig, regnerisch, kühl – das macht keinen Spaß.
Mittwoch
Das Wetter ist zumindest wieder überwiegend trocken. Der Wind pfeift am Vormittag noch ganz schön, beruhigt sich aber zum Nachmittag.
So kramen wir am Nachmittag den Grill noch einmal hervor und legen die große Paella-Pfanne auf. In dieser macht Tina Gnocci mit Speckwürfeln und Ei. Man könnte es als abgewandeltes Bauernfrühstück bezeichnen. Auch wieder eine gute Idee, denn auch dieses Gericht ist sehr lecker.
Unser Timing ist auch gut, denn es dauert gar nicht lange, nachdem das Essen fertig ist, da fängt es doch wieder zu regnen an.
Neben uns haben wir wieder neue Nachbarn bekommen. Zwei Nordlichter mit Plöner Kennzeichen. Als wir nach dem Essen mit Fila aufbrechen, sehe ich ihn vor dem Wohnwagen unter einem Regenschirm vor dem Grill sitzen und tapfer das Essen zuzubereiten. Ich biete ihm noch an, das Ganze unter unser Sonnensegel zu verlagern, aber er meint, er sei eh gleich fertig.
Abends räumen wir noch ein paar Sachen im Wohnwagen zusammen, denn die Wetteraussichten sagen, dass wir morgen einen trockenen Tag bekommen sollen. So möchten wir noch einmal zu einem Ausflug starten.
Wir beschließen nach Rhedar-Wiedenbrück zu fahren. Lt. Google sieht das Schloss Rhedar ganz vielversprechend aus und die Innenstadt ebenso ansprechend mit ihren Fachwerkhäusern. Das wollen wir uns doch einmal anschauen.
Donnerstag
Wir machen uns nach dem Aufstehen gleich fertig und starten ohne Frühstück Richtung Rhedar-Wiedenbrück. Wieder einmal, so haben wir es beschlossen, holen wir uns etwas beim dortigen Bäcker heraus.
Im Navi habe ich als Ziel den Schlossparkplatz eingegeben. In der Bewertung des Parkplatzes war zu lesen, dass man seinem Navi vertrauen soll, da sich der Parkplatz auf dem Schlossgelände befindet. Wir werden sehen.
Die Fahrt dauert gar nicht lange und wir kommen beim Schloss an und fahren eine Kopfsteinpflasterstraße hinein. Unser Navi tönt: „Der Parkplatz liegt auf der linken Seite.“
Wir sehen nur den Schlossgarten. Einige Wege führen dort hinein. Ein Parkplatz ist nicht zu erkennen. Wir vermuten, dass der Parkplatz sich hinter einer Hecke versteckt, trauen uns aber nicht, den Weg, der dorthin führt, zu befahren.
Also drehen wir um und fahren einen anderen Parkplatz an. Dort angekommen sehen wir, dass man dort nur 2h parken darf. Großartig. Weiter gehts zum Nächsten. Auf dem Weg dorthin sehen wir ein paar eingezeichnete Parkplätze auf einer Straße. Es ist auch kein Hinweis auf die Erfordernis eines Parkscheins oder einer zeitlichen Limitierung weit und breit zu sehen. Prima, der gehört uns.
So starten wir zunächst in den Ortsteil Rheda…..
….und sind enttäuscht. Wir treffen auf eine „normale“ Innenstadt ohne Flair oder Fachwerkhäuser. Obwohl, zwei oder drei entdecken wir dann doch noch. Der Wind ist ziemlich frisch und Tina friert und wird maulig. Das geht ja gut los.
Bei einem Bäcker holen wir uns etwas zum frühstücken heraus. Dann steuern wir noch einen Klamottenladen an, der gerade einige reduzierte Angebote anpreist. Dort findet Tina tatsächlich eine passende (Herbst-) Jacke und die Laune steigt wieder. Puh!
In der Zeit, in der Tina im Laden ist, befrage ich noch einmal Google zu dem anderen Stadtteil. Google verspricht, dass wir dort auf die Architektur treffen, die wir eigentlich erwartet haben. O.k., wir geben den Ortsteil Wiedenbrück eine Chance.
Zunächst gehen wir aber zum Schloss. Durch den Rosengarten und den Schlosspark, gehen wir zum Schloss hoch. Auf das Schlossgelände können wir leider nicht, aber der Außenanblick ist auch ganz schön. Die umliegenden Gebäude sehen nett aus. Eine Wassermühle ist hier auch in Betrieb.
Danach fahren wir zum Ortsteil Wiedenbrück. Der „Parkplatz auf der Schanze“ ist groß, kostenfrei und liegt direkt am Stadtkern.
Dieser Ortsteil hält schon eher, was das Bildmaterial von Google versprochen hat. Viele schöne, alte Fachwerkhäuser.
Was wir ulkig finden: Schon auf dem Weg zum Parkplatz entdecken wir recht proppere Figuren, die -wie sich herausstellte- in der Stadt verteilt sind. Ich habe später einmal nachgegoogelt. Es handelt sich um eine Ausstellung der „Alltagsmenschen“ in diesem Jahr.
Bei unserem Gang durch die Stadt geselle ich mich zu einer Gruppe dieser Figuren und Tina macht ein Foto. Die Alltagsmenschen und ich haben ähnliche Figuren, da falle ich gar nicht auf.
Zum Ende unseres Stadtrundgangs gehen wir noch zu einem Cafe und lassen uns Latte Macchiato und leckeres Backwerk schmecken.
Bevor wir gehen nehmen wir dort noch etwas Brot und Brötchen mit, damit wir uns später unser Frühstück für die morgendliche Heimfahrt machen können.
Zurück am Stellplatz wartet nun der lästige Teil des Urlaubs: einpacken.
Zuerst bauen wir das Sonnensegel ab. Als nächstes wollen wir abwechselnd unsere Klamotten schon einmal packen. Ich beginne. Gerade als ich alles aus den Schränken herausgeholt habe, höre ich, wie Tina sich mit unseren Nachbarn unterhält. Die Neugier überwiegt und ich geselle mich dazu.
Wir kommen schnell über die klassischen Camperthemen (Campingplätze, Ausrüstung…) ins Gespräch. Leider sitzt uns die Zeit ja ein bisschen im Nacken und so versprechen wir mit unseren Stühlen wiederzukommen, wenn wir zumindest die Klamotten verpackt haben.
Das ist dann auch recht schnell erledigt und so setzen wir uns eine Stunde zu unseren Nachbarn. Die Beiden erzählen, dass sie eine kleine Deutschlandrundreise gemacht haben. So waren sie auch in Berchtesgarden auf dem Campingplatz Allweglehen, welches unser ursprüngliches Ziel dieses Jahr war. Die Fotos und Videos, die sie uns von dem Platz zeigen, sehen wirklich großartig aus. Tatsächlich haben wir uns gegenseitig gar nicht vorgestellt. Aufgrund unser angeregten Unterhaltung ist uns das erst später aufgefallen. Naja, es geht auch unformell. Während seine Frau bereits Rentnerin ist, erzählt „er“, dass er noch 195 Tage bis zu seiner Rente hat. Die Beiden waren eine längere Zeit Dauercamper, haben aber sprichwörtlich auf dem Campingplatz ihre Zelte abgebrochen und haben als Ziel im nächsten Jahr viel zu reisen.
Das können wir verstehen. Unsere Homepage hat „sie“ sich auch schon angesehen und die eine oder andere Campingplatzanregung im Handy gespeichert.
Wir hätten noch ewig weiter schnacken können, aber es nützt ja nichts, die Arbeit ruft. So verabschieden wir uns und machen uns weiter ans Verstauen der Sachen. Es ist immer wieder erstaunlich, was man alles mitschleppt. Dabei haben wir vor gar nicht allzu langer Zeit einmal ordentlich ausgemistet…
Überladen waren wir dennoch nicht. Tatsächlich habe ich den Wohnwagen vollbeladen einmal gewogen. Wir haben eine 2t-Achse. Mit 1,84 t liegen wir gut im Soll. Und das ist auch nur die „Volllast“, wenn wir in den Haupturlaub fahren. Ansonsten sind wir „schmaler“ unterwegs.
Endlich ist auch das Gros verpackt und wir machen uns unser Abendbrot. Heute bleibt die Küche kalt. Wir haben ja noch von unserem selbstgebackenen Brot etwas, zudem auch die mitgebrachten Brötchen und noch ausreichend Sachen zum Belegen im Kühlschrank. Auch unser Frühstück für die Fahrt bereiten wir gleich mit vor.
Den Rest des Abends machen wir uns ein bisschen den TV an, wechseln dann aber auch recht zeitig in Richtung Bett. Da wir morgen gerne zwischen 8:30 und 9:00 Uhr auf der Strecke sein wollen, stellt Tina für morgen den Wecker.
Freitag
Abfahrtstag. Der letzte Abwasch wird gemacht, die letzten Dinge in die Taschen oder Schränke gestopft, Müll weggebracht und ausgecheckt.
Beim Auschecken höre ich zu meiner Überraschung, dass keinerlei Posten mehr offen sind. Ich dachte, dass der Strom extra gezahlt wird. Aber: Wir haben 5 kw/H je Tag inklusive und haben diese auch nicht überschritten. Prima!
Diese Regelung, ein gewisses Stromkontingent inklusive zu haben, finde ich wirklich gut, haben wir aber bislang auf den Campingplätzen noch nicht oft erlebt.
Unser Fazit:
Unsere Campingplatzbewertung
(Wir vergeben 1 bis 5 Sterne. Es handelt sich natürlich um unseren, subjektiven Eindruck)
Anreise: Parkplatz, Anreisespur, Weg zur Parzelle
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Die Anreise gestaltet sich unkompliziert. Die Check-In-Spur ist direkt ausgewiesen. Mit dem Platzplan findet man gut seinen Weg zur Parzelle. Es gibt zwar eine Einbahnstraßenregelung, wenn man jedoch der geteerten (Haupt-)Straße folgt, gelangt man automatisch zum Ziel.
Parzellen- / Stellplatz
Stellplatznummer: 116
Unsere Sternebewertung: ★★★★★
Der Stellplatz hat eine gute Größe, man sitzt seinem Nachbarn nicht auf dem Schoß. Der „Wohnwagenweg“ ist geschottert. Ein kleine Terrasse ist mit Platten ausgelegt und ansonsten befindet sich ein Rasenstück auf der Parzelle. Ein nettes Gimmick: An zwei Pfählen ist eine Hängematte befestigt. Unser Privatsanitärhäuschen ist funktionell und absolut in Ordnung. Schraubherninge bekommt man auf der Rasenfläche gut eingedreht. Auf dem Schotter-Bereich ist ab einer bestimmten Tiefe Schluss. Keine Ahnung, ob dort noch im Untergrund Steine, Beton oder was auch immer schlummern. Das Vorzelt und später das Sonnensegel konnten wir aber gut befestigen.

Wir haben uns auf unserem Stellplatz sehr wohl gefühlt.

Orientierung auf dem Platz

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Der Platz hat eine überschaubare Größe und man findet sich gut zurecht. Die Stellplatznummern sind an den Einfahrten zu den Parzellen gut ausgeschildert.

Der Campingplatz verfügt über eine Reihe von alternativen Übernachtungsmöglichkeiten. Safarizelte, „Iglus“ (die in der Form aussehen, wie verkleidete Airstreamwohnwagen), Schlaffässer und Tiny Houses bieten für alle Zielgruppen eine passende Auswahl. In kleinen Gruppen, in etwas separaten Bereichen, sind diese schön in kleinen Siedlungen platziert. Das hat uns sehr gut gefallen. Auch Gäste, mit denen ich ins Gespräch kam, waren davon begeistert.

Sanitäranlagen

Unsere Sternebewertung: ★★★★★

Unser Privatsanitär war funktionell und in Ordnung. Es sollte aber nur von einer Person in Benutzung sein, ansonsten gibt es Platzprobleme. Zum Urlaubsbeginn war es top gereinigt und die Reinigungskraft hatte sogar einen Zettel ausgelegt, in dem man, neben einer Zufriedenheitsbewertung,  eventuelle Mängel oder Anregungen eintragen könnte. Das war bei uns absolut nicht erforderlich.
Ein Behälter mit einem Raumduft wurde von uns allerdings gleich in die Freiheit befördert, da wir diese künstlichen Gerüche nicht mögen. Ansonsten, gerade wenn die Sonne auf dem Häuschen stand, roch es manchmal etwas muffig. Das kleine Fenster hatten wir immer auf Kippstellung, half aber an diesen Tagen auch nicht viel. Das Privatsanitär hat jedoch auch ein Abluftgebläse eingebaut, die man manuell schalten kann. Damit war der Muff dann kein Thema mehr.
Die anderen Sanitärhäuser haben wir uns einmal kurz angeschaut. Hier sah auch alles gut und sauber aus.

Einkaufsmöglichkeiten / Restaurant am Platz

Unsere Sternebewertung: ★★★

Direkt am Platz gibt es einen Italiener. Diesen haben wir nicht besucht (daher keine Bewertung), hörten aber von anderen Gästen, dass die Pizzen/Speisen gut sein sollen.
Einen kleine Einkaufsmöglichkeit gibt es am Platz nicht.
Brötchen kann man sich am Vortag bestellen und morgens an der Rezeption abholen. Die Qualität der Brötchen fanden wir jetzt aber nicht so gut, dass wir dabei geblieben sind. Wir sind später auf Aufbackbrötchen ausgewichen.

In Sassenberg sind Edeka (inklusive Bäcker im Eingangsbereich) und Aldi mit dem Fahrrad oder Auto schnell erreichbar. Ebenso gibt es Penni, Lidl und Netto im Ort.

Freizeitangebote

Unsere Sternebewertung: ★★

Der Platz bietet einen Fahrradverleih und die Kids können sich auch Kettcars ausleihen.

Freundlichkeit des Personals

Unsere Sternebewertung: ★★★★

Das Campingplatzpersonal war stets sehr freundlich.
Einen Stern Abzug gibt es nur deshalb, weil man hier leider mit Informationen bei der Anreise spart. Lediglich der Platzplan und die Beschreibung zum Stellplatz haben wir erhalten.
Als Hundebesitzer wären wir noch dankbar über Informationen zum „Hundetor“ und über die Spazierwege im gegenüberliegenden Wald gewesen. Dies mussten wir uns selbst erarbeiten. Ersteres durch einen User-Tipp im Internet und zweiteres durch Zufall, als wir Spaziergänger beim in der Nähe gelegenen Restaurant haben in den Wald laufen sehen.
Das geht auf jeden Fall besser, haben wir auch schon bei anderen Campingplätzen erlebt.

Unsere Anregung dazu: Im Internetauftritt eine kleine Rubrik „Hunde“ ergänzen. Interessierte können sich dort bereits vor Reiseantritt informieren. Da recht viele Hunde auf dem Platz waren, sind wir sicher, dass diese Zusatzinformation gerne angenommen wird. Es kann so einfach sein.

Direkte Umgebung

Unsere Sternebewertung: ★★★★

Es gibt verschiedene Ausflugsziele und (Fachwerk-) Städtchen, die man mit nicht all zu langer Fahrzeit erreichen kann. Wer Fahrräder dabei hat, kommt gut auf seine Kosten, da die Fahrradwege zu den nächstgelegenen Orten gut ausgebaut sind. Der Emsradweg führt auch dort entlang.
Alternativ kann man ja auch, wie bereits geschrieben, Fahrräder am Platz ausleihen.

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